Er selbst hatte wohl mitlerweile eine längere Durststrecke absolviert, Niskolf und die andere Geleitung waren verschwunden. Auch wenn diese unterdessen noch einmal unbemerkt von Svenja wider gekommen war und Ihm etwas geflüstert hatte. Niemand kümmerte sich schließlich um ein paar Schlachtenbummler mehr oder weniger in der Stadt. Die Haare hingen strähnig in sein Gesicht und wollten die Narben im schummrigen Licht verdecken die Ihn zeichneten. Er selbst hätte Problemlos ein paar Kupfer gewonnen beim Messerwerfen. Auf kaum acht Schritt trafen die Burschen keine Tischplatten die vor der Wand im Schankraum hingen. Aber wozu unnötig auffallen. Er hatte in zwei reichlich mit Brot, Wurst und Käse beladene Holzbretter investiert, zwei große Hörner voll schwarzem trüben Bier, wovon er das zweite leerte und zwei doppelten kurzen. Wovon ebenfalls einer auf Svenja wartete.
"Setz dich Schwesterherz, wir haben viel zu bereden glaube ich.Einiges das du nicht Wissen wirst von unserer Familie.
Es was es waren viele Jahre die uns trennten."
Er setzte das Horn an und trank in so großen Zügen, dass Rinnsaale auf die Lederrüstung kleckerten und schwarze schlieren hinterließen. Offensichtlich hatte er sich, vor kurzer Zeit geprügelt. Svenja wußte er trank nur schräg angesetzt am Wundwinkel, wenn Ihm die Zähne noch wackelten. Die Falten auf der Stirn verrieten Ihr schnell, dass er entweder Sorgen hatte oder etwas ausheckte von dem sie vermutlich weniger Kenntniss besitzen wollte.
"Nun ich erinnere mich nicht genau wie viele Sommer es waren seitdem Vater starb, Gernot dein Halbbruder ging auch. Du warst ein kleines Mädchen als unser kahlköpfiger Vater mich mit einem breiten Grinsen im Gesicht in den Tempel schleifte. Leck mich am Arsch, hab ich von dem Prügel bekommen. Aber es war gut, der Hass und der Zorn die halten einen am Leben Schwesterherz. Wenn du die Klinge nehemn sollst und siegen sollst. Ich weiß noch wie Vater mit dir wegging, irgendwo nach Andarra glaube ich. Da lebtest du bei deiner Mutter, wir kannten uns nicht so gut. Du warst ja noch kleiner als ich. Jahre später starb meine Mutter, ich glaub ich war so dreizehn. In Zarbon in der Kaserne von Vater hatte ich berge an Stiefeln zu putzen von der Saubande. Da gab man noch etwas auf Tiorssöldner. Sie hatten fasst so etwas wie eine Uniform. Schöne Schärpen und sowas alles."
"Naja ich schweife ab, sie sind ja nun schon eine Weile bei Tior, auch dein Halbbruder Targat, er ist vor 2 Sommern in Gulrav gefallen. Hier in Fanada hängen seine Klingen im Tiorstempel. Die Äbtissin hat sie in einen der Flure hängen lassen, nah Ihren Gemächern. Er war ein stolzer Schmied, ein guter Söldner, ein stolzer Kämpfer. Er hat hart gekämpf um einigen jeldriktreuen die Flucht aus der Stadt zu ermöglichen. Keine Ahnung was aus seiner Frau geworden ist, seitdem der Hundekaiser dort regiert, war ich nicht mehr drin und wie sollte ich auch. Auf meinen Schädel hat er ein Sümmchen ausgesetzt. Sie ist eine Swanson, eine angeheiratete, aber sie ist eine. Irgendwo wird sie stecken."
"Werd sie finden eines Tages, wie ich dich gefunden hab als ich siebzehn wurde. Lange ist es her, viele Sommer haben wir uns nicht gesehen. Vor vier Jahren die paar Tage und jetzt nach einem halben Jahr. Wo die Leonna meine zierliche Elfe steckt kann ich dir auch nicht sagen. Eines Tages meinte sie,die Zeit wäre gekommen mich zu verlassen. Ihr war ständig schlecht zuletzt, ich dachte sie bekommt was. Aber sie ließ mir Ihr Herz da und meinte sie wartet in den Wäldern auf mich. Wenn ich meine Sachen erledigt hätte.Ich sagte Ihr, wenn sie lang verschwindet, werde ich alt und grau sein. Nunja langsam werd ich grau unnd alt auch, aber wo sie steckt weiß ich nicht. Ob sie noch lebt auch nicht. Hier unser Ring."
In seiner Stimme klang Melancholie, der verzierte dünne Silberring war verbeult und sogar durchgerissen, aber offensichtlich hatte er Ihn immer behalten.
"Nunja, mit 14 trug ich Vaters Krötenhaut und unseres Bruders Schwert. Sie schickten mich um meinen Namen zu verdienen, ein Tiorsöldner.Nichts was heute noch große Bedeutung hätte, aber sie haben Geschichte. Mit 15 führte ich bereits 3 Männer an. Mit sechzehn hab ich meinen ersten Mann im Zweikampf getötet, brauchte einen Advokaten wegen Hehlerei, mehrfacher Körperverletzung und solchen Geschichten, viele folgten diesem. Viel Blut klebt an diesen Händen, die Swansons waren vermutlich immer gut im Kriegshandwerk. Hab in einem dzt. Länder gekämpft, vielen hohen Herren gedient, eine Königin gerettet, gegen einen Drachen gekämpft. Gegen Dämonen und hab mich bei Schnne und Eis mit den Armen und gebrochenen Beinen unter Leichen versteckt. Bis sie alle vom Feld waren. Gefroren hab ich wie ein nasser Hund im Winter, Leder gefressen in mancher Belagerung, hab Wüsten bezwungen und bin in die Höllen rein und wider raus."
"Deswegen hab ich dich in Schulen gesteckt, Sprachen, Schreiben und Lesen solltest schlau werden, nicht so wie ich. Einer der sich Tageweise durchschlägt im Leben und niemals ein Heim hat, in dem man mich hinter sich Wissen will. Viele gehen nicht gern vor mir. Ich hab viel gestohlen, geraubt und mich um die fetteste Beute geschlagen um das zu bezahlen. Solang bis sie mich Hauptmann nannten, einen Hühnerdieb im Prinzip. Ich hab mir Respekt verschafft, für eine Tagedieb reichlich davon."
"Ich habe meine Geschichten schon erlebt will ich damit sagen. Jetzt wird es Zeit das wir überlegen was du machen willst und wähl schlau. Denn ich glaube nicht, dass du die richtige Statur und den Willen hast zu überleben. Deine kleinen schwielen verraten dich. Du hast nicht die Hände für ein Schwert, eine vielzu grobe Waffe für eine junge Frau wie dich. Was denkst du, wie willst du dein Geld verdienen. Alt genug bist du ja eigentlich schon."
Die Haltung und die Augen verrieten Ihr, dass er auch jetzt wo keine Gefahr zu drohen schien, angespannt war. Sie kannte Ihn zu gut. Wenn draußen nicht einer oder mehrere Augen auf sie warfen würde sie das wundern und sie hätte es einem schriftlich geben können. Das er mindestens ein Messer drei Zoll tief in den Hals eines Mannes rammen würde, bevor er merkte das sein Attentat wohl nicht klappen sollte. Er behielt den Schankraum schön und fortwährend im Auge. Er wollte schließlich nichts verpassen, das schon da war oder noch reinkommen wollte.