Die Gebiete in Caldrien > Das Fürstentum Middenfelz

Im Heerlager des Herzogs von Hanekamp

<< < (13/15) > >>

gerhardt:
Gerhardt blickte auf die Hände und wagte es nicht auf zu schauen, er würde brüllend Scivar selbst angreifen aber er brachte den Mut nicht auf ihr in die Augen zu schauen.
Er spürte wie ihm das Blut ins Gesicht schoss, Oh nein nur jetzt nicht rot werden, wie kahm er jetzt nur aus dieser Situation.
" Ihr wisst daß ich euch mehr als schätze....."
Der Feldwaibel musste sich räuspern, irgendetwas schnürte ihm die Kehle zu.
Aber vielleicht sollten wir Morgen weiter reden, ihr braucht Ruhe.
Ich bleibe euch jetzt noch eine ganze Zeit erhalten, auf eigene Bitte wurde ich zum zusätzlichen Schutz der Pilger abkommandiert."
Er lächelte und konnte ihr endlich in die Augen sehen, genau in diesem Augenblick merkte er das seine Hände und seine Stirn schwitzte.
Warum spielt einem der Körper so unappetitliche Streiche?
"ihr habt es ganz schön heiss hier drinnen, soll ich ein wenig lüften?"
Er machte anstalten auf zu stehen.

Jelena:
"Frische Luft wäre angenehm." stimmte Jelena ihm leise zu, während sie ihn aufmerksam musterte und sich langsam ein Lächeln auf ihrem Gesicht breit machte, während sie die roten Ohren und die nervösen Blicke ihres Gegenübers sah.
Sie überlegte einen Augenblick lang, wie sie am besten darauf antworten sollte, entschied sich aber, es bei einem Lächeln (welches eigentlich eher einem ungestümen Grinsen glich) zu belassen.
"Ich bin froh, dass ihr da seid, Gerhardt. Die anderen wollen nichts davon hören, dass ich nach Tiefensee mitkomme. Jetzt, wo ihr da seid, werden sie bestimmt erleichtert sein. Aus irgendeinem Grund glauben sie, ich würde sofort Dummheiten machen, wenn nicht jemand da ist um auf mich aufzupassen!"
Die Empörung, die in der Stimme der Heilerin mitschwang, war nur zur Hälfte gespielt, aber es war offensichtlich, das Jelena zum ersten Mal seit sehr langer Zeit akzeptierte, dass sie nicht weiter konnte und die Verantwortung an jemand anderes abegeben musste.
Eine bittere Pille für die sonst so resolute und tatkräftige Frau.

gerhardt:
Dankbar für die Unterbrechung sog Gerhardt die Abendluft tief ein und Jelenas Bemerkung gab ihm die Gelegenheit sich auf einem Terrain zu bewegen auf dem er sich auskannte.
"So wie ich das sehe haben wir keine alternativen, wir können schlecht mit diesem Karren und nur vier Mann Geleit durch Finstergrün
zurück nach Ahrnburg rumpeln.
Ihr kennt mich, normalerweise wäre ich der erste der zustimmt wenn es darum geht euch zu bremsen aber eure verletzungen rühren im Moment eher
davon daß die Anderen Dummheiten gemacht haben, also habt ihr doch jetzt ein paar Dummheiten gut."
Er grinste Jelena verschwörerich an.
"Nun Heilerin sagt mir also wohin ihr wollt und ich bringe euch hin.
Vorausgesetzt es bringt euch nicht um."

Jelena:
Zu ihrer eigenen Bestürzung spürte Jelena Tränen aufsteigen und wandte sich ab, damit Gerhardt sie nicht sah.
"Ich möchte..."
Verdammt, sie klang wie ein kleines Mädchen! dachte Jelena angewidert, als sie das Schluchzen in ihrer Stimme hörte. Sie biss sich auf die Lippen, aber je stärker sie es zu unterdrücken versuchte, umso stärker wurde das Verlangen sich einfach an jemanden anzulehnen und den Tränen freien Lauf zu lassen.

Jelena war fertig. Seit der Krieg begonnen hatte, hatte sie gekämpft und geschafft, unermüdlich gegen Barad Konar gearbeitet und sich sogar den Zorn seines Gottes auf sich gezogen. Sie war verwundet und vergiftet worden, hatte binnen zehn Tagen das größte Lazarettsystem des Reiches aus dem Boden gestampft und hatte tage- und nächtelang bis zu den Knöcheln in Blut und Unrat gestanden bis ihr Herz versagte. Sie hatte Gorix in Brega nur aus Dickköpffigkeit nicht sterben lassen und Robert mehr als einmal von der Schwelle der Raserei zurückgeholt. Sie wachte mit Argusaugen über 4 Lehrlinge und leitete nebenbei ein ganzes Kontor, von ihrem Status als Geheimnisträgerin für Tannjew ganz zu schweigen. Ihr waren mehr Menschen unter den Händen weggestorben als man sich in den schlimmsten Alpträumen vorstellen mochte. Es war der Punkt gekommen, wo sich entscheiden würde ob sie brach oder gestärkt aus dieser Episode, die sie bis an die Schwelle des Todes gebracht hatte, wieder hervorgehen würde.

"... nach Hause." presste sie schließlich hervor, während sie das Gesicht in ihren Händen versteckte, damit Gerhardt es nicht sah. Was sollte er nur von ihr denken, wenn er sie wie eine dahergelaufene Wäschemagd flennen sah?

gerhardt:
".....nach Hause."
Gerhardts Herz setzte einen Schlag aus, er kannte diesen Klang, er kannte die Bedeutung dieser Worte, er kannte dieses Gefühl.
Er wusste was Jelena in diesem Augenblick empfand weil es das war was auch seine Seele flüsterte wenn sie in ihrem Gefängnis
an der Tür kratzte.
Behutsam nahm er sie in die Arme und flüsterte ihr ins Ohr:
"Ich werde euch nach Hause bringen, was auch immer dafür nötig ist und wie lang es auch dauern mag."

Navigation

[0] Themen-Index

[#] Nächste Seite

[*] Vorherige Sete

Zur normalen Ansicht wechseln