Wenn in Paris zwölf Menschen bei einem Überfall auf eine Satireredaktion getötet werden, ist große Aufregung in ganz Europa und wenn in der selben Woche etwa 2000 Menschen in Nigeria bei der Auslöschung eines gesamten Dorfes umgebracht werden, wird das mal eben nebenbei in den Nachrichten abgehandelt.
Es ist eine Frage von Angebot und Nachfrage. Genauso wie Betroffen-sein der Zielgruppe. Idealistisches Fingerzeigen vom "moral high ground" aus ist irgendwie nicht angebracht, finde ich, zumal man Tote nicht gegeneinander abzählen sollte. Es gibt mehr Gelegenheiten zum "drauf aufmerksam machen" als Medien auf der Welt existent sind. Dank des Internets geht keine Meldung vollständig unter, also ist es dem Individuum überlassen, sich zu informieren, das Interesse aufzubringen und ggf. versuchen, zu helfen.
Die Konsumentenhaltung des "Ja die Medien melden gewertet/gewichten selbst, was wichtig ist und das find ich doof" einzunehmen ist doch Quatsch, du bist doch ein selbstbestimmtes Wesen und entscheidest selbst, welchen Filter du für deine Informationen bevorzugst. Dass jede Information, die du nicht selbst bezeugen kannst, gefiltert ist auf die ein oder andere Art und Weise, sollte doch klar sein.
Am Ende schreiben die Medien das, was die Leser interessiert. Also suche den Fehler nicht bei den Medien, sondern bei den Lesern.