Die Gebiete in Caldrien > Tiefensee und Umgebung

Trauer

<< < (3/30) > >>

Luthor Kaaen:
Luthor hatte in dieser Nacht in keinem Moment die Augen zugemacht. So grausam wie es klang, war er es schon beinah gewohnt, Menschen sterben zu sehen die es nicht verdient hatten. Und sie manchmal sogar dabei zu begleiten. Der Gedanken, wie es dann erst seiner Meisterin ging, wollte er nicht zu Ende führen.
Aber war es ohnehin nicht egoistisch, jetzt an die Gefühle anderer zu denken und nicht an die Gefallenen in jenen grausamen Tagen? Es war die Hilflosigkeit gewesen, die alles so düster und bitter machte, das Gefühl, nicht mehr helfen zu können. Hatte es ihn schon bei den Sturmrufern zerrissen, gab ihm die Bestattung des Herrn Richards den Rest. Er hatte diesem Mann in die Augen gesehen, als er gestorben war, er hatte das Blut durch seine Finger sickern spüren und seinen Atem rasseln gehört und schließlich hatte er seinen letzten Herzschlag gespürt, mit der Gewissheit: Die Blutung war nicht gestillt worden, es hatte nicht funktioniert, und er gab sich dafür die Schuld.

Der Tod all dieser Menschen hatte ihn dazu gebracht, die Nacht hindurch hemmungslos zu weinen; überkamen ihn diese Gedanken erst jetzt, in der Zeit der Ruhe. Er hatte es sich untersagt zu trauern, so lange noch die Gefahr bestand, und hatte sich in emotionloses Schweigen und in die Zelte des Lazaretts zurückgezogen. Doch diese Zeit war vorbei.

Weit abseits, dennoch mit entblößtem Haupt stand er ähnlich wie Wassillj etwas außerhalb des Kreises der Männer und Frauen und blickte mit leerem Blick in die Flammen.
Die Worte Williams und Jelenas wirkten wie Stiche in sein Herz.

Riane:
Riane hatte lange wach in ihrem Zelt gelegen und an die Decke gestarrt. Immer wieder kreisten sie selben Gedanken und Gefühle durch ihren Kopf und ihr Herz.  Doch irgendwann in den frühen Morgenstunden hatte die Erschöpfung gesiegt.
Als sie wieder erwachte war nicht viel Zeit vergangen und erholsam war ihr Schlaf bei weitem nicht gewesen. Langsam stand Riane auf und verließ ihr Zelt. Sie atmete einmal tief durch und versuchte dann sich einen Überblick zu verschaffen. Sie sah die anderen am brennenden Scheiterhaufen stehen und noch während sie sich zu ihnen gesellte, fühlte sie erneut Tränen über ihre Wangen laufen. Auch wenn sie Richard von York kaum gekannt hatte, erinnerte sie das Feuer an all die sinnlosen Toten der letzten Tage. Sie sah wieder und wieder Linnea vor sich liegen und obwohl sie wusste, dass es nicht ihre Schuld war, wurde sie die Schuldgefühle, die ihr Szivar eingeredet hatte nicht mehr los. Sie blieb dicht neben Lorainne stehen, sah schweigend in die Flammen und dachte an Linnea.

Wydh:
Schmerz des Verlustes war das einzige was Wydh noch spürte. So war es ihr im Grunde auch egal, dass Jelena direkt zu William ging, anstatt bei ihr zu bleiben.

Irgendwann bemerkte sie, dass Svenja bewusstlos am Boden lag. Sie ging langsam auf sie zu, kniete sich zu ihr und hörte nach ihrem Herzschlag.
Sie war sich sicher das ihre Freundin keine Gefahr drohte und so legte sie ihren Oberkörper auf ihre Beine und starrte weiter auf die lodernden Flammen.

William von York:
William blickte zu Jelena auf,seine linke Gesichtshälfte war blutrot und verkrustet. ".....ahhhh ......Er war und ist eine Held......Jelena......doch was ist........ahhhh!"
Der Waliser rappelte sich auf und ging zu den Flammen,dabei schaute Er sich um und konnte es nicht verstehen warum Lorainne nicht zu ihm gekommen war...was war nur geschehen.Wie gebannt starrte Er in die lodernden Flammen.

Jelena:
Jelena ging an seiner Seite, um ihn zu stützen, falls er schwankte. Sie musterte seine Verletzungen besorgt, wusste aber, dass er nicht zulassen würde, das sie versorgt werden. Nicht, so lange das Feuer loderte.

"Er starb um einen Kameraden zu retten. Man hat mir erzählt, dass er sich nur mit einem Dolche bewaffnet auf die Hohepriesterin Szivars gestürzt hat. Es wurde alles versucht um ihn zu retten, William, aber letztlich ging er im Gewissen von uns recht getan zu haben."

Navigation

[0] Themen-Index

[#] Nächste Seite

[*] Vorherige Sete

Zur normalen Ansicht wechseln