Hier und dort: In Engonien und außerhalb des Kaiserreiches > Gruppen auf Reisen im In- und Ausland

Auf dem Weg nach Brega - nach den Geschehnissen in Tiefensee im Herbst 260 n.J.

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Wassilij:
Wassilij zog eine Augenbraue wegen Jelenas Verhalten hoch, sagt jedoch nichts, sondern klopfte Matsch gut gelaunt auf den Hals, bevor er abstieg und sein Pferd liebkoste.
Wenig später ließ er wie gewohnt seine Wachsamen Blicke über die Umgebung streifen und blickte zurück zum Karren, der wohl noch eine Weile brauchen würde, bis er ankäme. Also nahm Wassilij den Wasserschlauf vom Sattel und ließ Matsch etwas in einem Segeltucheimer saufen und trank selbst ein paar kleine Schlucke.

Jelena:
Jelena grinste Wassilji nur an und fischte in ihrer Satteltasche nach einem Apfel für die Pferde.
"AU! VERDAMMT noch einmal..." fing sie an zu fluchen und zog ihre Hand aus der Tasche heraus. Offenbar hatte sie geradewegs in einen spitzen Gegenstand gefasst und sich den Daumenballen aufgeschlitzt.
Sie hielt die blutende linke und presste sich einen Verband darauf.
"Wenn ich diesen Lehrling auch nur ein einziges Mal aus den Augen lasse... ich fass es nicht, dass er das Messer ohne Scheide in die Tasche gepackt hat!"

Jelena ließ sich von Alvias einen kleinen Druckverband anlegen und grummelte, als sie die Blutflecken auf ihrem Kleid sah. Sie legte den blutbefleckten Verband zur Seite, vergaß ihn aber einzustecken, als der Rest des Trupps zu ihnen sties und sie beschlossen bis zur nächsten Wegkreuzung weiter zu ziehen um dort zu rasten.

gerhardt:
Der Regen sammelte sich als kaltes unangenehmes Gefühl im kragen und kroch zwischen den Schulterblättern Richtung Hosenbund.
Missmutig hockte Gerhardt in seinem Versteck in der nähe eines Wildweges.
Es muss eine bessere Methode geben um an Essen zu kommen.
Ein Geräusch riss ihn aus seinen Gedanken, vorsichtig ging er mit seiner Armbrust in Anschlag......ein Wildschwein.
Enttäuscht ließ Gerhardt seine Waffe sinken, aus Erfahrung wusste er das ein Eber dieser grösse nicht von einem Armbrustbolzen getötet wurde.
Er stand auf und fuchtelte wild mit den Armen.
"Heda gevatter Schwarzrock !! Mach dich fort das hier ist heute mein Revier!"
Normalerweise mieden die Tiere die nähe der Menschen und flüchteten wenn sie die Möglichkeit dazu hatten aber dieser Eber hatte wohl auch einen schlechten Tag.
Jedenfalls flüchtete er nicht sondern kahm näher, erst langsam dann immer schneller.
"Oh Mist"
Gerhardt machte kehrt und rannte was das Zeug hielt, hinter sich das wütende grunzen der Sau.
Eine Böschung, mit einem Hechtsprung versuchte Gerhardt das Tier abzuhängen.
Er rollte sich über die Schulter ab und war so schnell es ging wieder auf den Beinen, er zückte sein Messer.
Der Eber war unweit seiner Position den Hang hinuner gerollt und startete einen erneuten Angriff.
Mit dem Messer hatte Gerhardt nur eine einzige Chance also musste es auf anhieb klappen.
Der Keiler wurde immer schneller als er auf ihm zu stürmte und Gerhardt musste den Augenblick des Gegenangriffs genau abpassen damit der Eber keine Zeit hatte zu reagieren, dann sprang er und die Klinge bohrte sich in den Körper des Tieres.

gerhardt:
Stossweise versuchte Gerhardt Luft in seine Lungen zu Pumpen, der zusammenprall mit dem Eber hatte ihn schwer mitgenommen.
Mühsam rappelte er sich auf und jeder einzelne Knochen schien geprellt, bestürzt blickte er auf seinen abgebrochenen Messergriff.
"Du saublödes Mistvieh! Hättest du nicht einfach weglaufen können?....Mein Messer...verflucht."
Gerhardt versetzte dem Wildschweinkadaver einige kräftige Tritte als sein Blick auf etwas am Boden viel.
Eine zerbrochene Phiole und Wagenspuren, Seine Aufmerksamkeit war geweckt.
Er fand Reitspuren, hier waren mehrere Reiter im gestreckten Galopp entlang gekommen, Richtung Brega, ob sie den Wagen verfolgt
hatten oder vor ihm flohen war nicht zu erkennen und Varim war nicht in der nähe um es ihm zu sagen.
Eine Phiole, Predekarren und Verfolger....welches Szenario er auch annahm, sie waren alle bedrohlich.
Er musste nach Brega...so schnell wie möglich.

Jelena:
Das knappe halbe Jahr, welches seit der Befreiung Bregas vergangen war, hatte einerseits viele und andererseits wenige Veränderungen für die Stadt gebracht.
Der Alltag hatte die Bewohner Bregas wieder und sie bemühten sich zwischen all den Ruinen und Wegposten ein halbwegs normales Leben zu führen.

Als der Tross die Stadt durch das inzwischen wieder errichtete Nordtor betrat, lief es Jelena eiskalt den Rücken herunter. All die Toten damals, das Inferno des Lazaretts...
Sie schüttelte den Gedanken ab und bemühte sich den misstrauisch drein blickenden Städtern freundlich zu zulächeln.
Sie passierten den Alamartempel und Jelena wandte den Blick ab, sie ertrug die Erinnerungen an dieses Gebäude nur mit einer tüchtigen Dosis Wodka und in den Armen ihrer Schwester. Oder...
Sie ertappte sich bei dem Gedanken an den Krieger und schüttelte lächelnd den Kopf über sich selbst. Wer weiß was daraus erwachsen würde?

Sie fanden schließlich eine halbwegs saubere Taverne, die nicht so aussah, als ob sie beim ersten Windstoss zusammen fallen würde. Jelena feilschte mit dem Wirt pro forma um den Preis pro Kopf und Nacht und zahlte die nächsten drei Nächte im voraus. Die nervösen Blicke, die er immer wieder in Richtung ihrer Gerüsteten warf, machten jedoch klar, dass auch hier jemand nachts würde wach bleiben müssen. Es war nur eine Frage der Zeit bis die Askarier erkannt würden und was dann geschah stand in den Sternen.
Jelena gab den Befehl zum Absatteln und schickte Luthor dann los um einen anständigen Mietstall für die Pferde zu finden.
Es dauerte nicht lange und er kam wieder, aber sie sah, dass er das erst jüngst gebrochene Bein überansprucht hatte und nun versuchte ein Humpeln zu unterdrücken.
Als das Gepäck verstaut war, sah Jelena sich das Bein noch einmal an und was sie sah gefiel ihr nicht.
"Du wirst dich die nächsten Tage schonen müssen, Luthor. Die Sehnen im Knie sind entzündet und wenn du nicht aufpasst, dann wird es instabil. Es tut mir leid, aber für dich wird es kein Knollenfest geben."
Der Lehrling war enttäuscht, aber auch ganz froh einfach mal die Beine hochlegen zu können. Alvias wirkte geradezu erleichtert, als er anbot ihm Gesellschaft zu leisten und so den Menschenmengen aus dem Weg gehen konnte.

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