Der Städtebund von Tangara > Fanada
Rückkehr vom Knollenfest
Luthor Kaaen:
Ratniks sanfter Galopp schickte jedes Mal ein neues betäubendes Kribbeln durch Luthors Knie. Trotz der Schonfrist in der Taverne in Brega, dem stützenden Stoffstreifen und der dicken Satteldecke hatte es sich scheinbar noch immer nicht richtig erholt, auch wenn er es langsam ignorieren konnte.
Dennoch war die Erleichterung groß, als Fanada vor ihnen auftauchte, und noch größer war sie, als sie den Kontor erreichten. Wie auch schon bei der Ankunft in Brega kümmerte er sich persönlich um die Versorgung der Pferde ehe er selbst an dem Pflaumenbaum vorbei in die Küche des Kontors stiefelte, wo er sich seufzend auf einer der robusten Bänke niederließ und die Beine ausstreckte und das kleine Notizbuch hervorholte, welches beachtlich an Seiten zugenommen hatte, seitdem er sich auf seine Gesellenprüfung vorbereitete.
Jelena:
Jelena dankte allen Inkarnationen, an deren Namen sie sich im Augenblick erinnern konnte, dass sie endlich angekommen waren.
Sie ließ absatteln und übergab Sudbina an einen der Knechte, bevor sie das schattige Innere des Hauses betrat und Markus begrüßte. Der Prokurist hatte sich in ihrer Abwesenheit vorbildlich um die Geschäfte gekümmert und ihr regelmäßg Botschaften gesandt, von denen glücklicherweise die Hälfte auch angekommen war.
Sie begrüßte ihn mit einem festen Händeschlag und einem Lächeln, ab morgen früh würden sie wieder gemeinsam über den Listen hocken.
Sie trat in die Küche und sah Luthor. Seufzend trat sie auf ihn zu und nahm ihm das Buch aus der Hand. Bevor er protestieren konnte setzte sie sich neben ihn und legte das versehrte Knie auf ihren Schoß.
"Du sollst dich schonen, Luthor!"
Luthor Kaaen:
"Ich denke, mein Knie wird das Lesen schon überstehen ..." zwang er sich mit einem Lächeln ab, wusste er doch genau, wie sie es meinte, beließ es aber dabei und schaute der Sammlung hinterher, die auf der anderen Seite des Tisches abgelegt wurde, dann blickte er von seinem Knie zu ihr.
"Aber es freut mich, dass es dir deutlich besser geht, auch wenn es dich auch damals nicht davon abgehalten hat, dich mehr um andere zu kümmern als um dich selbst." seufzte er und spielte mit den Federn des Hutes, der auf seinem Schoß lag. "Wie es aussieht, beruhigt sich die Lage ... bis zu der finalen Schlacht um Engonien?"
Jelena:
Jelena legte ihre Hände um Luthors geschwollenes Knie und begann vorsichtig die Muskelansätze zu massieren.
Den Kommentar ihre eigene Gesundheit betreffend ignorierte sie wie gewöhnlich.
"Die finale Schlacht... die Belagerung von Engonia wird vermutlich den Winter über dauern, aktuell haben wir eine Pattsituation. Ich habe vor so lange es geht hier in Fanada zu bleiben und dafür zu sorgen, dass wir alle wieder zur Ruhe kommen, bevor alles wieder ins Rollen kommt."
Luthor Kaaen:
Er zuckte kurz zusammen, aber sofort zeigte Jelenas Behandlung wie immer sofort Wirkung und der Schmerz wich samt dem dumpfen Gefühl langsam aus dem Gelenk.
Der Lehrling wollte nicht mehr über Politik sprechen. Seit er vor 5 Jahresläufen dieses Land betreten hatte, lag der Schatten des Krieges über seinem Leben. Nicht dass er es nicht gewohnt war, Konflikte auszutragen, aber er war kein Krieger und schon lange kein Feldherr.
"Ich bete zu Prah dass das Land etwas Zeit zum Durchatmen bekommt ... hoffen wir, dass es noch etwas dauert. Was viel wichtiger ist: Was wird in nächster Zeit geschehen?"
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