Das heilige Feuer brannte heiß und es war still im Altarraum des Tempels. Draußen waren die Leute geschäftig und brachen ihre Arbeit ab, als Alamars Auge langsam hinter der Stadtmauer Bregas unter ging. Albert starrte in die Flammen und sprach leise, aber deutlich zu seinem Gott. Mit jedem Schritt auf das Feuer zu sprach er lauter und als er eine Armeslänge vor der großen ummauerten Schale stand, donnerte seine Stimme durch die weitläufige Halle. Durch die Öffnung in der von Säulen getragenen Decke, fiel das Licht des Mondes auf Alberts nackten Körper, als er vor dem Feuer auf die Knie sank. Der Priester kniete vor einem Abbild Tiors, das in die Umrandung des Feuers eingelassen war. Es zeigte einen Wolfskopf mit weit aufgerissenem Maul, die langen Fänge bestanden aus Obsidian und waren sauber eingearbeitet. Immernoch laut betend, legte der Priester die Herzhand auf einen der Fänge, sodass die Spitze auf der Handfläche ruhte. Dann drückte er zu. Der Reißzahn aus Obsidian bohrte sich durch Alberts Haut, Fleisch und trat auf der anderen Seite wieder herraus. Jeder Muskel war zum zerreißen gespannt und sein Körper glänzte schweißnass im Mondlicht.
Durch eine Rinne im Stein, lief das Blut ins Feuer, wo es zischend verdampfte.
Albert fand sich in der Dunkelheit wieder. Kein Ton drang an sein Ohr, kein Licht in seine Augen. Dann plötzlich, sah er etwas. Eine kauernde Gestalt, nein, eine Frau die im Gebet auf die Knie gesunken war.
"Kassandra", sprach Albert, "Kassandra höre mich, denn mein Blut mißt die Zeit, die mir bleibt meine Bitte vor zutragen."