Robert hatte es sich derweil hinter dem Schreibtisch des Senators bequem gemacht und die dreckverkusteten Stiefel auf dessen teurem Lederrand abgelegt. So liesse es sich eigentlich leben, dachte er, während er sich zurücklehnte und einen Schluck aus der feinen Kristallflasche nahm, die er in einem der Schränke gefunden hatte. Eigentlich fehlt jetzt nur noch meine Tochter. Was sie wohl gerade tat? Wahrscheinlich würde sie gerade ihre erste Gruppe im Jugendcorps durch die Gegend scheuchen. Wenn dieser Krieg nun endlich vorbei ist, sollte er dringend einmal Urlaub nehmen und sie besuchen.
Plötzlich spürte Robert ein kurzes Vibrieren unterhalb seines Sessels, dicht gefolgt von einem lauten Donnerschlag.
"Was bei Torm...", gelang es ihm gerade noch auszustoßen, bevor er rücklings samt des Sessels zu Boden fiel und scheppernd auf dem Parkett aufschlug. Noch ehe er sich wieder ganz aufgerappelt hatte, stürmten auch schon zwei Grenadiere mit gezückten Waffen in den Raum. Beide konnten sich ein Lächeln nicht verkneifen, als sie ihren Kommandanten hinter dem Schreibtisch hervorlugen sahen.
"Gerhardt!", grummelte Robert zwischen zusammengebissenen Zähnen und sah sich nach der Flasche um, die nun in Splittern am Boden lag, dann stapfte er in Richtung Türe. "Gunther! Jessko! Lasst hier sauber machen, ich bin in den Gewölben!"