Autor Thema: Nach dem Tod Barad Konars - in der alten Akademie  (Gelesen 17544 mal)

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Offline Jelena

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Re: Nach dem Tod Barad Konars - in der alten Akademie
« Antwort #105 am: 25. Mär 11, 20:21 »
"Sie hat sich mit Sicherheit überanstrengt. Wer weiß seit wann sie auf der Flucht ist. Wundert mich sowieso das sie mit diesem Husten so weit gekommen ist. Nun ja, wenn die Göttin dir etwas ins Ohr brüllt..."
Jelena grinste und machte eine Geste die Wassilji und das Kind einschloss.
"Zähes Ding, daran besteht kein Zweifel. Ob sie direkt von einem der Clans kommt?"
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Offline Wassilij

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Re: Nach dem Tod Barad Konars - in der alten Akademie
« Antwort #106 am: 25. Mär 11, 20:30 »
Wassilij runzelte die Stirn und sah erneut aus dem Fenster, während er Mala gedankenverloren im arm schaukelte.

"Ich weiß es nicht. Ich kann nur vermuten. Ihr Dialekt sagt mir jedenfalls nichts. Aber allein in den Bergen hat jedes kleine Dorf einen eigenen Dialekt und in den Ebenen ist es nicht anders, auch wenn es dort keine Dörfer sind. Ob sie von ihrem Mann verfolgt wird?" Wassilij drehte sich um und schaute zu erst Jenna und dann Jelena viel sagend an. "Wenn das stimmen würde, muss er Einfluss haben. So wie sie sich hier noch fürchtet. Allein ihre Blicke nach Fluchtwegen. Aber ich befürchte, das ich Recht habe und sie wirklich vor ihrem Mann flieht und das heißt für meinen Verstand, dass er vor nichts zurück schreckt."

Wassilij blickte erneut aus dem Fenster "Mir fallen nicht viele Medjevstani ein, die so rücksichtslos sind und genügend Einfluss hätten sie hier noch auf zuspüren. Ausser der Jenige würde sich anderer "Mächte" bedienen können."
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Offline Lilac

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Re: Nach dem Tod Barad Konars - in der alten Akademie
« Antwort #107 am: 25. Mär 11, 20:31 »
Jenna lag eine Weile in fast komatösem Schlaf da, während Jelena udn Wassilij sich um das Baby kümmerten. Als Malla, welche die beiden ohnehin während fast der gesamten Zeit anlächelte, jedoch einmal ein erfreutes Quietschen von sich gab, fuhr die zuvor reglos schlafende Frau zusammen. Ihre Augenlieder flatterten und ohne richtig zu sich gekommen zu sein, tastete sie neben sich nach dem Kind...
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Offline Wassilij

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Re: Nach dem Tod Barad Konars - in der alten Akademie
« Antwort #108 am: 25. Mär 11, 20:47 »
Wassilij war mit wenigen Schritten am Bett und legte Mala sanft zu ihrer Mutter und deckte sie sachte zu. Fast könnte man meinen Wassilij wäre selbst Vater und würde sich um seine Kinder kümmern. Aber er trat eben so leise vom Bett weg und sein Gesicht wurde von einem sanften Blick zu einer nachdenklichen Mimik.

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Offline Alvias

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Re: Nach dem Tod Barad Konars - in der alten Akademie
« Antwort #109 am: 25. Mär 11, 21:24 »
Alvias hilft derweil beim aufräumen im Speisesaal. Als dies verüber ist, geht er hoch in Jennas Zimmer: "Meisterin, wenn wir die Nacht auf die beiden aufpassen sollen, würde ich gerne die nächste Schicht übernehmen." sagt er leise.
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Offline Jelena

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Re: Nach dem Tod Barad Konars - in der alten Akademie
« Antwort #110 am: 25. Mär 11, 21:55 »
"Ich glaube nicht das sie aus den Steppen kommt, Wassilji. Irgendetwas fehlt... sie wirkt auf mich wie ein geprügelter Hund der zum ersten Mal zurückbeisst und von seinem eigenen Mut erschrocken ist. Sei es wie es ist. Wie werden sie übermorgen mitnehmen."
Die Entscheidung der Heilerin klang ziemlich endgültig. Sie hatte sich in den Kopf gesetzt das es das beste für Jenna und Mala war mitzukommen. Ob die beiden da gleicher Meinung waren?

Jelena betrachtete gedankenverloren wie Wassilji das Kind zu seiner Mutter legte als Alvias im Türrahmen erschien. Sie lächelte ihn warm an. er hatte sich in den letzten Kämpfen sehr bewährt und sie war stolz auf seine Entwicklung. Trotzdem überraschte sie das Angebot ein wenig:
"Bist du sicher? Dann weck mich gegen 2 Uhr früh damit du auch noch etwas Schlaf bekommst."
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Offline Alvias

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Re: Nach dem Tod Barad Konars - in der alten Akademie
« Antwort #111 am: 25. Mär 11, 22:16 »
"Ich bin mir sicher, den beiden geht es nicht gut und ihr solltet euch auch ausruhen. Die Reise nach Brega mit eurem Knie wird hart genug." ... "Sollte irgentetwas passieren, werde ich euch früher wecken."  Meint er noch hinterher.
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Offline Lilac

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Re: Nach dem Tod Barad Konars - in der alten Akademie
« Antwort #112 am: 25. Mär 11, 23:06 »
Doch entgegen aller Befürchtungen und zur Freude eines jeden Beteiligten verlief die Nacht ruhig (wenn man von gelegentlichen Hustern Jennas absah).
Irgendwann wurde Malla kurz wach, weil sie Hunger hatte, doch Jenna legte sie ganz routinemäßig an die Brust ohne selbst richtig wach zu werden.
Im schwachen Licht der Kerze auf dem Nachtschrank und der gelegentlich aufflackernden Glut im Kamin konnte man erkennen, wie der sorgenvolle Ausdruck in Jennas Gesicht einem entspannten wich. Später, ihre Tochter im Schlaf fest an sich geschmiegt und in die Decke gekuschelt, überzog sogar ein leichtes Lächeln das Antlitz der Frau.
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Re: Nach dem Tod Barad Konars - in der alten Akademie
« Antwort #113 am: 26. Mär 11, 19:14 »
"Jenna? Zeit aufzustehen. das Frühstück steht bereits auf dem Tisch. Hier ist deine Medizin."
Jelena rüttelte die junge Frau wach und lächelte sie freundlich an, als diese sie schlaftrunken anblinzelte.
"Wenn du fertig bist komm einfach herunter und bedien dich, wir frühstücken nicht gemeinsam. Du findest mich nachher im Zimmer nebenan, ich muss meine Alchemieausrüstung verpacken."
Sie kitzelte Mala noch einmal an der Nase und war auch schon wieder verschwunden.
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Offline Lilac

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Re: Nach dem Tod Barad Konars - in der alten Akademie
« Antwort #114 am: 26. Mär 11, 19:59 »
Schlaftrunken richtete Jenna sich auf. Benommen sah sie sich um, ihr Blick traf den ihrer Tochter, die sie herzlich anstrahlte. Verwirrt strich die Frau über die warmen Decken, genoss das kuschelige Gefühl des Bettzeugs um sich herum. Dann schaute sie erneut Malla an, welche nun ihrerseits deutlich auf Jennas Oberweite blickte. Die Mutter nahm das kleine Mädchen an die Brust und sortierte dabei die vielen Eindrücke, Gedanken und Gefühle, die auf sie einstürzten.
Was war passiert? Sie war gestern auf der Suche nach einer Heilerin, die gegen Mallas Erkältung helfen konnte, hierher gekommen. Sie hatte angeboten bekommen sich zu waschen, zu stärken und auch hier zu übernachten. Sie war müde gewesen. Krank, geschwächt. Hatte kaum einen klaren Gedanken fassen können. Da war so viel Angst in ihr gewesen. Warum? Weil Jelena und Wassilij zum gleichen Volk wie ihre Eltern gehörten, darum! Und weil es keinerlei Sicherheit geben konnte, dass sie nicht Verbindung nach Engonia aufnehmen würden, sobald klar wurde, wer sie war und wo sie herkam. Denn so war es doch mit diesem Volk, oder?! Man war sich immer irgendwie verbunden, besonders in der Fremde. 'Blut ist dicker als Wasser!' Vor allem, wenn es altmodisches, traditionsbewusstes Blut war! Sie hatte Angst gehabt, verraten zu werden. Verkauft zu werden. Sie hatte um des Kindes Willen die Nacht in dem großen Haus mit seinen warmen Kaminen und dem Essen verbringen wollen. Aber sie hatte nicht schlafen wollen! Sie hatte wach bleiben und am frühen Morgen wieder verschwinden wollen! Und nun wachte sie hier in einem Bett auf, in einem Raum mit nur einer Tür! Und früh am Morgen war's auch nicht mehr, draußen war's ja schon hell! Was war passiert? Sie erinnerte sich noch an das Abendessen. Irgendwann hatte Jelena neben ihr gesessen, Malla auf dem Arm. War das vor oder nach dem Essen gewesen? Sie wusste es nicht. Was war dann passiert? Wie war sie hier hoch gekommen?
Sie sah auf den Schemel, der neben ihrem Bett stand. War da etwa jemand bei ihr geblieben? Hatte jemand über sie gewacht? Warum? Um ihr zu helfen, oder um sie zu kontrollieren?
Ihr Blick wanderte zu ihren Sachen, die nun trocken waren, weil sie jemand dafür ausgebreitet hatte. Zum Becher mit der Medizin auf dem Nachtschrank.
Macht sich jemand derartig viel Mühe für jemanden, den er nicht kennt? Macht man sich soviel Mühe, wenn man etwas dafür erhält, dass man denjenigen noch ein bisschen festhält, bis jemand anderes kommt, um ihn abzuholen? Es  wollte alles keinen rechten Sinn ergeben. Ersteres passte am ehesten zum Gebaren der Leute, die sie hier angetroffen hatte. Freundschaftlich, herzlich, fürsorglich. Aber galt das auch für Fremde wie Malla und sie?
Jennas Bauch gab ein lautes Geräusch von sich. Malla ließ satt und zufrieden von der Brust ab.

"Wie dem auch sei. Heute fühle ich mich sehr gut. Stark. Lass uns frühstücken gehen, Malla!",

sagte die Frau zu ihrer Tochter, die sie aus großen Augen erwartungsvoll anschaute. Jenna schlug die Decke zurück und zog sich an, während sie zwischendurch immer wieder von ihrer Medizin trank, bis der Becher leer war.
Jenna war gewillt, den Leuten hier eine Chance zu geben. Sie gestattete sich die Hoffnung, dass sie sie nicht ausliefern würden. Ihr kleines Mädchen auf dem Arm, ihre Habe sorgsam auf einem Stapel zusammengelegt im Zimmer zurücklassend, suchte sie den Weg zum Frühstück...
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Re: Nach dem Tod Barad Konars - in der alten Akademie
« Antwort #115 am: 27. Mär 11, 14:39 »
Und fand es im Speisesaal.
Auf dem Tisch stand ein abgedeckter Topf mit Griesbrei, daneben ein Krug Milch und die unvermeidliche Teekanne. Das Haus wuselte bereits vor Aktivität. Offenbar wurde das Frühstück wirklich nicht gemeinsam eingenommen, sondern jeder nahm sich so wie es ihm passte.
Dem Berg an schmutzigen Schüsseln nach zu urteilen waren die meisten schon hier gewesen.
Ein Korb mit etwas verschrumpelten Winteräpfeln stand ebenfalls auf dem Tisch und ab und an steckte einer der Lehrlinge den Kopf rein, griff sich einen, lächelte den beiden zu und verschwand wieder.
Die Reisevorbereitungen schienen in vollem Gange zu sein:
"Wassilji? Überprüf den Wagen und sieh nach ob die Hufe in Ordnung sind, ja?"
"Hat jemand den Wetzstahl gesehen?"
"Was soll das bedeuten die Verbände sind nicht gewaschen? Himmeldonnerwetter noch einmal! Wer soll sich denn heute darum kümmern?"
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Re: Nach dem Tod Barad Konars - in der alten Akademie
« Antwort #116 am: 27. Mär 11, 14:56 »
Schon bei dem Berg genutzter Schüsseln war es Jenna in den Sinn gekommen, wie sie sich für all das Gute, was ihr hier zuteil geworden war, erkenntlich zeigen könnte. Doch als das Thema auf die schmutzigen Verbände kam, sah Jenna ihre Chance.
Sie ging der Stimme nach und traf im Treppenhaus auf die delegierende, verärgerte Jelena. Zögerlich wandte Jenna sich an die Heilerin:

"Dürfte ich mich um die Verbände kümmern? Ich hab ja sonst nix zu tun... und bevor ich jemandem im Weg rumsteh..."

Sie wandte sich kurz in Richtung des Speisesaals.

"Und vielleicht könnte ich mit dem schmutzigen Geschirr auch helfen, Meistrin. Ihr seht alle aus, als hättet ihr wichtigeres Aufgaben..."
« Letzte Änderung: 27. Mär 11, 15:03 von Lilac »
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Offline Jelena

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Re: Nach dem Tod Barad Konars - in der alten Akademie
« Antwort #117 am: 27. Mär 11, 15:19 »
"Ob ihr dürft? Jenna, euch schickt die Göttin! Würdet ihr das tun? Ihr findet Kernseife, Bottiche und Bürsten im Keller. Hängt die Sachen einfach zum trocknen auf, ich schicke nachher einen der Lehrlinge um alles hoch zu holen. Dann können wir es heute abend vor dem Feuer wickeln. Danke!"
Jelena sah ehrlich erleichtert aus und wandte sich den nächsten fünf Dingen zu die ihre Aufmerksamkeit erforderten.

Auch wenn es wie in einem Bienenstock brummte so schienen doch alle aufeinander eingespielt zu sein und auch routiniert. Es war nicht das erste Mal das diese Gruppe ihre Zelte abbrach und weiter zog, soviel war klar.
Bald schon war es Zeit für das Abendessen und alles versammelte sich wieder um den großen Tisch im Speisesaal.
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Re: Nach dem Tod Barad Konars - in der alten Akademie
« Antwort #118 am: 27. Mär 11, 15:28 »
Jenna half, die Schüsseln auf den Tisch zu stellen, verteilte Besteck und machte sich gerade Gedanken über den Korb voller Verbände, die heute Abend noch aufgewickelt werden wollten, als ihr klar wurde, dass sie sich den ganzen Tag über so mit Arbeit eingedeckt hatte, dass sie gar nicht mehr darüber nachgedacht hatte, diese Leute zu verlassen.
Von dem Gedanken überrumpelt stockte sie kurz, als sie Wassilij Tee in dessen Becher gießen wollte. Dann jedoch riss sie sich zusammen und machte weiter.
Sie würde einfach auch morgen aufbrechen. Und dann wieder mit Malla alleine sein. Diese Aussicht verursachte ihr Unbehagen...
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Re: Nach dem Tod Barad Konars - in der alten Akademie
« Antwort #119 am: 27. Mär 11, 15:40 »
Zum Abendessen gab es ein "Rumlag". Alles was in der Küche noch herumgelegen hatte war zu einem Pfannengericht verarbeitet worden und wurde jetzt mit Brot auf die einzelnen Schüsseln verteilt. Jelena setzte sich reihum zu den einzelnen Leuten und schien noch Einzelheiten zu besprechen. Schließlich nahm sie neben Jenna auf der Bank Platz:
"Guten abend! Ihr seht schon viel besser aus und mir scheint das der Husten nicht mehr ganz so quälend ist."
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