Der Städtebund von Tangara > Brega
Nach der Auflösung des Pilgerzugs (Das Lager der Valkensteiner)
Münster:
Robert besah sich die Szenerie einige Zeit lang und kaute weiter genüsslich auf seiner Stulle herum.
Kurz bevor Gerhardts Kopf dann zu platzen drohte, erhob er sich, fegte einige Krümel auf seinem zerschlissenen Gambeson beiseite und ging auf den Boten zu.
"Wenn ich in eurer Haut steckte, würde ich mir meine nächsten Worte gut überlegen Kerl! Denn schon jetzt verdankt ihr es nur der Anwesenheit dieser holden Dame hier, dass ein Valkensteiner Gardestiefel nicht das letzte ist, was ihr in eurem Leben sehen werdet."
Dann wandte er sich an seine Kameraden: "Wie mir scheint Jelena, schuldet euch dieser Mann hier einiges! Aber gut, ich nehme mich dem selbst an! Waibel! Du hast deine Befehle! Wegtreten!" bevor er den Boten in Augenschein nahm.
"Also Sigbert! Du hast Sir Robert gefunden. Und es heißt: M-c-M-a-n-a-h-u-g-h! Jetzt sag was du zu sagen hast, ich habe nicht den ganzen Tag Zeit wie man sieht!"
Eichkater:
Der Bote nickte dem Hohen Herren zu, welcher sich soeben erhob, wandte aber sein Wort an die beiden vor ihm Stehenden.
Sigbert musterte den Mann und dachte sich seinen Teil, als er die junge Dame neben ihm stehen sah.
"Meine Dame..", sprach er kaum hörbar und verbeugte sich lächelnd vor ihr, richtete sich wieder auf und straffte die Schultern,
"..tut Euch dieser Rüpel nicht weh, so hart wie er Euer zartes Händchen anfasst?".
Sigbert wandte sich zu dem Manne, welcher seine Gesichtsfarbe von kalkigem Weiss in flammendes Rot blitzschnell wechseln konnte.
"Herr, verzeiht, doch Ihr mit Euren Pranken solltet dieser Dame nicht wehtun. Man sagt, zarte Blumen muss man pflegen, nicht mit Schaufeln ausgraben."
Er nickte in die Richtung des Mannes, lächelte der Dame zu und wandte sich an Sir Robert, den hohen Herren.
"Mein Herr..", Sigbert kniete nieder und hielt Robert die Botschaft entgegen, "..dies sendet Euch meine Herrin Ul..", weiter konnte er nicht sprechen,
da ihn der Stiefel des grobschlächtigen Mannes, welcher ihm zuvor gegenüber stand, am Hinterkopf traf und ihn eine wunderbare dunkle Schwere empfing und er in Ohnmacht fiel.
Münster:
Robert zuckte nur mit den Schultern und schüttelte den Kopf. Es gibt einfach Leute denen es nicht vergönnt ist ein hohes Alter zu erreichen. So viel Glück kann einfach niemand haben?! Fichte!
Er schob den Körper vor ihm ein Stück zur Seite und bückte sich um die Botschaft aufzuheben.
Eine Nachricht der Ritterin zu Erzberg, welch angenehme Überraschung.
Vielleicht sollte dieser Tag doch besser werden als gedacht.
Langsam stapfte er wieder zu seinem Platz an den Überresten des Feuers und setzte sich.
Bevor er das Siegel des Briefes brach, blickte er noch einmal zu dem Boten hinüber und schüttelte erneut den Kopf.
Gerhardt würde das schon richten.
Dann nahm er sich Zeit zu lesen...
Jelena:
Jelena schwieg, war aber ziemlich froh das sie heute morgen ihre Ringe nicht angezogen hatte.
Sie wollte sich gerade zum gehen abwenden als sie von dem Boten angesprochen wurde. Etwas verblüfft ob der Anrede blickte sie ihn irritiert an, doch bevor sie etwas sagen konnte ereilte ihn das Schicksal in Form von Gerhardts gezieltem Tritt.
Seufzend betrachtete sie das Häufchen Elend und tätschelte Gerhardt nachsichtig den Arm:
"Wenn du hier fertig bist, ich bin im Küchenzelt und packe die Vorräte, gib einfach Bescheid wenn du reden magst."
Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und gab ihm einen Kuss auf die Wange.
"Und lass den armen Tropf nicht in der Sonne liegen, ja?"
Eichkater:
Sigbert lag, mit einem seligen Lächeln auf den Lippen, weiterhin im Weg herum und bekam von seinem Umfeld nichts mit.
Derweilen eilten Sir Roberts Augen über die geschriebenen Zeilen der Ritterin, die da lauteten:
"Habe die Ehre, mein Sir Robert;
Nun, da die Festlichkeiten vorbei sind wollte ich mich persönlich bei Euch verabschieden,
doch die Herren aus Corona d'Aragó zogen alsbald schon weiter, und da ich meine gesprochenen Worte halte,
musste ich mit ihnen aufbrechen.
Deswegen schickte ich meinen Boten Sigbert zu Euch.
Er ist manchmal ein wenig Hitzköpfig, doch das liegt uns Frankoniern im Blut, wie Ihr sicher bemerkt habt.
Ich bedanke mich bei Euch und Euerer Mannschaft,
die mir zuvorkommend gegenüber trat und mich freundlich empfingen.
Ich hätte gerne von allen persönlich Abschied genommen, doch leider leider..
Aber genug der schwülstigen Worte!
Die eigentliche Frage ist doch: Wann werden wir wieder zueinander finden und uns über diverse Tänze und Gepflogenheiten unterhalten?
Ich denke mir, Ihr wisst, was ich meine.
Anbei sende ich Euch ein kleines, goldenes Eichhorn,
welches Ihr in der Tasche Sigberts findet, wenn er es Euch noch geben kann,
da ich die Herren Gerhardt und Sigbert ja in Persona erlebte. Ihr wisst, was ich meine.
Und allein schon bei diesen Worten, die ich schreibe, die Ihr hier lest, muss ich zurückdenken und sehr lachen.
Ich danke Euch und Euren Freunden für diese wundervolle Zeit.
Doch in einem Jahr werden wir uns wiedersehen, ich fühle es.
Und ich kann meinen Knecht Ebbisch besuchen und sehen, wie es ihm geht.
Grüßt mir Gerhardt, er soll und kann und darf ihn richtig rannehmen und einen Mann aus ihm machen.
Doch, es wird Zeit für mich aufzubrechen.
Seid gewiss, Herr, ich werde Euch im Herzen tragen und an Euch und Eure Mannschaft denken, wenn ich Wölfe sehe.
Grüßt bitte alle von mir, und auch den Herren der so erschüttert fragte: "Sir Robert, ist das ein Befehl???".
Ich wünsche Euch nur das Beste, fühlt den Kuss auf Eurer Stirn, und verbleibe als die Eure,
Ulrika von der Haid.
Post Scriptum:
Hattet Ihr noch mehr Schweinsblasen? Die eine war ja wohl nur ganz kurz im Einsatz, wa?
Ich glaab, Du woisst scho wos ich moin, nia?"
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