So, bevor ich zu den allgemeinen Danksagungen komme, hier meine Conbewertung
Spielort: Das Haus hat genau die richtige Größe und einige Räume sind sehr schön. Leider wurde nicht das gesamte Potential genutzt (z.B. das schöne Wohnzimmer im ersten Stock). SC und NSC ausreichend getrennt.
Die beiden daran entlanglaufenden Hauptstraßen störten nicht so viel wie ich erwartet hatte. Positiv ebenfalls, dass die Regelung mit den Hausschuhen nicht angewandt werden musste.
Essen und Getränke: Das Essen, das von Haus Dalbenden angeboten wurde, gehört eher in den unteren Bereich der Qualitätsskala. Möhrensalat aus der Dose, Plastikportionspacks beim Frühstück, billiger Früchtetee und vor allem dieses ekelhafte Iso-Getränk im Lunchpaket.
Aber zumindest reichlich und auch Angebote für Vegetarier.
Sehr erfreulich dagegen die "Nebenverpflegung" in der Taverne mit Gürkchen, Brot, Käse, Wurst und den Trockenfrüchten. Großes Lob dafür!
Und Danke an Adrian!
Die Getränkepreise waren erfreulich niedrig, wie versprochen Durstlöscher umsonst. Allerdings eine kleine Anregung: Wenn ihr versucht, wenig Alkoholvorräte zu haben, um Trinkorgien und daraus resultierende Kampfunfähigkeit zu verhindern, dann haltet das auch durch. Habt ihr für Samstag noch mal nachgekauft oder warum kam es, dass Samstag abend trotzdem in der Taverne wieder einige saßen, die in ihrem Zustand nicht mehr an Kämpfen teilnehmen konnten (wodurch die Wache am Tor noch mehr dezimiert wurde als durch die IT-Verletzungsbedingten Ausfälle?
Plot: Sehr (zu) linear... Standardgeschichte von wegen: "Sucht die Komponenten und macht das Ritual." Daher nichts Neues. Die Geschichte kann funktionieren, hat aber auf diesem Con meiner Ansicht nach zu wenige Möglichkeiten für die Spieler geboten. Keine Subplots oder Nebenplots zum Hauptplot (eigentlicher Kritikpunkt). Als Nicht-Schriftkundiger/Nicht-Magier hatte man zu wenige Möglichkeiten für schöne Szenen. Mit einem anderen Charakter als meiner Heilerin hätte ich mich zwischen der "Action" tierisch gelangweilt. Kritikpunkt 1).
Orga: Die SL-Ansprache am Freitag war umfassend, eine SL war immer zu haben, wenn man sie brauchte und was ich euch hoch anrechne, ist die Tatsache, dass ihr in der zweiten Nacht den "Pseudo-Wachplan" akzeptiert habt und wir Schlaf nachholen konnten!
@Ingo: Wenn ich dich nicht kennen würde, und deine Art gewöhnt wäre, wäre ich wegen dem Anschnauzer von wegen "Sammelt die Bierflaschen auf, auch wenn sie nicht eure sind" beleidigt worden. Du übertreibst deine herzhafte Ruppigkeit manchmal etwas.
NSC: Ich weiß, dass die Orga schon froh war, dass sie noch 20 NSC zusammenbekommen hatte, daher habe ich volles Verständnis für Wellenangriffe und High-Power-Gegner.
Die Kämpfe waren, soweit ich mitbekommen habe, fair und gut. Danke fürs Pfeileaufsammeln an die Leute vorm Tor! Und sorry an den Jungen, den ich so unglücklich getroffen habe. Keine Beanstandungen, NSC waren gut.
Aufbauten/Aufwand: We´re entering the realm of criticism, so beware! Positives zuerst.
Bibliothek war sehr schön, weil reichhaltig und die Texte waren sehr komplex, daher eine würdige Aufgabe. Nach Beas leidenschaftlicher Ansprache hätte ich allerdings noch mehr Handschriftliches erwartet :-), denn Ausgedrucktes, wenn auch auf schönem Papier, ist nicht so viel Arbeit. Naja, das Binden der Bücher vermerke ich als dicken Pluspunkt.
Auch die Träume waren, soweit ich sie erzählt bekommen habe, durchweg aufwändig und liebevoll gemacht.
Das Problem ist, dass die Träume für wenige Spieler sind. Und was hatte der Rest? Ein paar Schriftstücke, die ihren Weg aus der Bibliothek fanden, ein paar Blumen im Wald und ein paar besprühte Blätter, ein Wegstein. Keine Aufbauten, keine Dekoration im Gebäude außer in der Bibliothek, keine Abhängung von Out-Time-Gegenständen.
Keine besonderen Kostüme (außer den Masken, der Krallenbestie und den Quellgeistern, die aber auch nur wenige gesehen haben), was die NSCs anhatten, waren ihre eigenen Sachen!
In diesem Bereich hatte ich wirklich mehr erwartet, der Normalo-Spieler wie ich sah außer in der Bibliothek nicht, dass sich Mühe gegeben worden war. Alles etwas lieblos für den Preis. Kritikpunkt 2).
Kritikpunkte:
3) Beleuchtung? Keine Fackeln, keine Strahler am Tor und der Bewegungsmelder nervte, den hätte man ausschalten müssen.
4) Größter Kritikpunkt, das Ärgernis: Der Kindergartenausflug am Samstagnachmittag!
Es ist ja schön, wenn ihr eine Art Wanderlarpie plant, um auch die schöne Umgebung zu bespielen. Aber ich habe mich, wie wohl die meisten, wie ein unmündiges Kind gefühlt. „Stop, warten!“ „Auf den Wegen bleiben“ „Nein, da dürft ihr nicht lang“. Wie oft mussten wir auf SL-Ansage hin Pause machen? Fünf Mal, sechs Mal? Viel zu viel „Telling“(die Umgebung wurde uns beschrieben und veränderte sich damit von Minute zu Minute. „Oh, hier ist freies Feld, war da nicht eben noch dickes Gestrüpp?“). Viel zu viel „Die SL nimmt euch jetzt ans Händchen und führt euch durch den Wald“. Keine Handlungsmöglichkeit, keine freie Entscheidung, statt dessen Staffellauf.
Hört mal, ich verstehe, wenn ihr uns irgendwo warten lasst, weil die NSC noch nicht in Position sind. Aber das darf höchstens 1-2mal vorkommen. Die Wanderung war definitiv der absolute, frustrierende Tiefpunkt.
Die Krönung war dann noch das Verbot, den absolut nicht steilen Hang runterzugehen. Sich dann auf Veranstalterhaftung zu berufen, ist widersinnig, denn gerade bei solchen Aktionen sollten die AGBs klarstellen, dass SC (nicht NSC, da liegt die Lage etwas anders) das auf eigene Verantwortung tun und sich dessen bewußt sein sollten. Wenn ihr Angst um Schäden an Privatwald gehabt hättet, wäre das ja noch plausibel gewesen.
Das Ende: Kann ich mit leben, haben die NSC halt mal gewonnen und das verdient. Mein Charakter hatte nicht vor, sich in den inneren Kreis im Ritual zu begeben, dafür hatte die Ritualbeschreibung zu viele Widersprüche, die göttlichen Visionen hatten uns gewarnt und die Glocke war weg. Den Kreis für das Ritual hätte ich gezogen, Ritualwache gehalten, aber alles andere: Nein! Tut mir leid, Jelena, Nathan. Ach ja, falls ihr wissen wollt, wohin wir während der "Kriegt den Hintern hoch"-Rede verschwunden sind: Magische Suche nach Glocke.
Und ja, wir haben uns ablenken lassen, aber all die Träume waren ja auch verwirrend genug, nicht so klare Wegweiser wie vielleicht von der SL geplant.
Also von Unmut gegen den NSC-Sieg bei uns keine Spur.
Nur das Ritual, das ging mir ein wenig zu schnell...
SC: Ein Armutszeugnis, dass am ersten Abend keine Wache zustande kam. Die letzten, die noch wach waren, waren wir, der Heilertrupp am Tor (ein Widerspruch in sich) und die Schriftgelehrten in der Bibliothek. Beim Bewachen der Burg hat die Spielerzusammenarbeit versagt, da war der Angriff morgens die gerechte Strafe.
Fazit: Nicht eines meiner schlechtesten Cons, aber definitiv auch nicht gut. Spieler und NSC gut, Plot und Ambiente bis auf Bibliothek nur so lala, Wanderung überflüssig.
Und ein weiterer verwüsteter Landstrich...
Danksagungen, denn die Spieler haben das mittelprächtige Con rausgerissen:
Havok: Danke fürs Antreiben
Argeste und Jelenas Gruppe: Ihr Bekloppten! In den Wald rennen und eure Heilerin dalassen!
Ne, endlich mal ein Trupp in Wappenröcken, mit dem mein Charakter auskommt. Danke für mehrere Operationen und Mit-Wache-Halten, Übersetzen der Texte bis tief in die Nacht.
Jelena: Das Kompliment kriegst du zurück. Sehr erfreut! Ich vertraue dir jetzt auch voll und ganz, wirklich. Und wie gesagt, tut mir leid, aber unsere Charaktere hätten sich, nachdem das dritte Stück in den Händen der Kultisten war, nicht für Lodrien geopfert (mit dem Land verbindet sie nichts).
Unsere Farninger Söldner: Thank you guys! Mein Gott, was waren wir zwischendurch albern am Tisch. Beim nächsten Mal wird wieder angeworben.