Der Städtebund von Tangara > Fanada
Urlaub
Jelena:
Jelena runzelte die Stirn. Sie verstand Jennas Angst zu ihrer Familie zurück zu müssen aber hier im Kontor Angst zu haben war absurd.
"Hör auf damit." meinte sie deshalb leise, aber bestimmt.
"Wovor genau hast du Angst? Selbst wenn dich jemand als die Jenna aus Engonia erkennt die mitten in den Wirren der Schlacht verschwunden ist, was genau sollte dann passieren? Deine Familie ist bei weitem nicht reich genug um jemanden dafür zu bezahlen dich und dein Kind quer durch das ganze Land zu schleifen während du bei jeder Gelegenheit um Hilfe schreist. Ganz davon abgesehen, dass sie dich erst einmal aus diesen vier Mauern heraus bekommen müssten. Deine Angst amputiert dich. Niemand kann auf die Dauer so leben."
Jelena seufzte und rieb sich die Stirn. Sie sah auf einmal deutlich älter und müder aus:
"Glaub mir, ich hab es versucht."
Lilac:
Als die Meistrin die Unwahrscheinlichkeit ansprach, dass jemand Jenna gegen ihren Willen aus dem Kontor heraus bekommen würde, zuckte sie zusammen. Sie fühlte sich hier sicher, hatte sich aber immer noch nicht daran gewöhnt, dass sie tatsächlich Hilfe bekommen und nicht auf sich allein gestellt sein würde, sollte tatsächlich jemand versuchen, sie gewaltsam von hier fort zu bringen.
Sie hatte einfach nie die Erfahrung gemacht, unter jemandes Schutz zu stehen. In ihrem bisherigen Leben war sie ihrem Vater und ihrem älteren Bruder hörig gewesen. Diese hatten nach ihren eigenen Beweggründen gehandelt, trafen ihre Ziele zufällig mit dem Schutz eines ihrer "Mündel" zusammen, war das eben gut für das "Mündel". Im anderen Fall hätten sie immer nur nach ihrem eigenen Interesse gehandelt.
Jenna versuchte, sich diese neuen Umstände klar zu machen und schüttelte betrübt den Kopf:
"Es tut mir leid, Meistrin. Du hast ja Recht. Aber im Moment ist es einfach alles so... anders..."
Jelena:
Jelena nickte. Sie war nach über 5 Jahren Krieg daran gewöhnt das man meistens nicht wusste was der Morgen brachte, aber für jemanden der bis vor kurzem nur Heim und Herd kannte musste es erschreckend sein.
Sie fasste kurzerhand einen Entschluss:
"Dann ist es an der Zeit das wir auch mal was anderes machen. Ich reite übermorgen nach Brega um die Familie zu treffen. Du und Malla kommt mit, dann wird es nicht so eintönig für mich und du kommst noch einmal aus der Stadt heraus bevor der Winter uns hier alle festhält. Pack genug warme Kleidung ein, abends wird es bereits richtig kühl draussen."
MiGri:
Eine Gestalt mit weit über den Kopf gezogener Kapuze erreichte das Kontor und klopfte am Tor.
Jelena:
Eine griesgrämige Wächterin öffnete das Guckloch und schaute mit einem ziemlich barschen: "Hmpf?" nach draussen.
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