Regungslos betrachtete Vanion das verletzliche kleine Wesen, das da so müde auf seine Mutter zugeschritten war. Es war ein deutlicher Kontrast - diese rosige Haut, die dunklen, gelockten Haare, das Unschuldige - gegenüber Vanions Erscheinung. Sein abgeranzter, schmutziger Gambeson, sein ungepflegtes Gesicht, seine notdürftig geflickten Hosen und nicht zuletzt das lange Schwert, das nur allzu deutlich sichtbar von seinem Gürtel herabhing, all das brachte Vanion dazu, sich wie ein Eindringling zu fühlen.
Umsichtig, kein allzu lautes Geräusch zu verursachen, löste er sein Schwert mitsamt Scheide vom Gürtel und lehnte es an die Wand. Die gesamte Szene erschien Vanion unwirklich und surreal.
Vorsichtig streckte er eine Hand aus. Zitternd bewegte er sie voran, bis seine schmutzige, dicke Hand den Kopf seiner kleinen Schwester berührte. Unendlich sanft strich er ihr übers Haar.
Ohne die Hand wegzuziehen, kniete er sich zu seiner Mutter nieder, sodass ihre Augen auf der gleichen Höhe waren. Langsam schob Vanion seine freie Hand auf die seiner Mutter zu und umfasste sie fest. Kein Wort fiel.