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Die Straße vom Schlafwald nach Brega - Frühjahr 262 n. J.

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Vanion:
Vanion wich ein Stück vor Sudbina zurück. Er hatte das Gefühl, dass das Pferd ihn nicht gerade mochte.
"Nun sollte ich vielleicht höflich grüßen und mich für die nächtliche Störung entschuldigen, Jelena." Vanion zwinkerte, bezweifelte aber, dass Jelena das im Halbdunklen sah.
"Ich hoffe natürlich, Ihr nehmt keinen Anstoß daran, dass ich in Euer Nachtgemach eingedrungen bin, und möge Lavinia verhüten, dass Klatsch und Tratsch von Eurer Dienerschaft nun verbreitet wird."
Vanion grinste nun breit, als er in übertrieben höfischem Ton diese Worte vorbrachte. Er reichte Jelena die Hand. "Na, erkannt?"

Jelena:
Jelena zog die Kapuze vom Kopf zurück und blickte Vanion mit hochgezogener Augenbraue an:
"Vanion! Ich vergehe mich nicht an Welpen."
Sie stand auf und ignorierte erst einmal die dargebotene Hand weil sie nach Sudbinas Zaumzeug griff. Der Hengst hatte die Ohren steil aufgestellt und betrachtete Vanions Arm so, als ob er überlegte ein Stück herauszubeissen.
"Sudbina, stoj!" Sie tätschelte seinen Hals und schickte ihn mit einem leichten Klaps wieder grasen.
"Immer noch vorlaut und impertinent. Bemerkenswert das sich manche Dinge nicht ändern. Setz dich."
Sie wies ihm einen Platz auf der gegenüberliegenden Seite des Feuers und wickelte sich wieder in ihren Mantel.

Vanion:
Vanion zog seinen Arm zurück. Er ging kurz zu seinem eigenen Pferd und holte sein Gepäck. Ein bisschen getrocknetes Fleisch und ein Kanten Brot, dazu seine warme Flickendecke, dann setzte er sich gegenüber Jelena an die Feuerstelle. "Ich würde es unbekümmert und fröhlich nennen, wenn du nichts dagegen hast." Vanion war mit sich selbst im Reinen, seit er sich mit seinen Eltern ausgesöhnt hatte. Schließlich hatte er nicht nur ein Götterurteil bestanden, sondern sogar seinen Vater zumindest ein wenig stolz gemacht. Vanion würde sich seine Stimmung so schnell nicht zerstören lassen, auch von einer strengen und direkten Jelena nicht. Er bot Jelena einen Streifen Fleisch an. "Ich freu mich sehr, dich hier zu treffen. Anica hat mir gesagt, dass du im Kloster Equils weilst, und dass seit Monaten keiner weiß, wo du bist." Vanion sah sich Jelena etwas genauer an. Sie sah nicht so aus, als hätte sie monatelang in der Wildnis gelebt. Ihre Kleidung war auch nicht so verschmutzt, wie es nach einer ewig langen Reise der Fall gewesen wäre. "Es ist schön, dich wohlauf zu sehen."

Jelena:
"Danke." meinte Jelena einfach und nahm das angebotene Fleisch an.
"Ich brauchte etwas Zeit für mich. Es gab zu viele Dinge die mich von innen heraus zerfraßen."
Sie beugte sich vor und stellte die Kanne mit Wasser zurück auf das Rost im Feuer.
"Der Tee müsste bald fertig sein, du siehst durchgefroren aus."
Sie biss etwas von dem Fleisch ab und zog einen etwas verschrumpelten Winterapfel aus der Satteltasche, den sie Vanion zuwarf.
"Wenn du mit Anica geredet hast, dann warst du in Fanada. Hast du mich gesucht?"

Vanion:
Vanion genoss den süßlichen Geschmack des Apfels und warf begierige Blicke auf das Feuer. Als der Tee endlich fertig war, genoss Vanion das Gefühl der Wärme, die von innen her langsam, aber sicher hochkam.
Er versuche, in Jelenas Gesicht zu lesen, wie es ihr ergangen war, aber er sah nichts. Vielleicht war es auch genau das, was sie sagte - sie hatte Zeit für sich gebraucht und diese bekommen.
"Und sogar gefunden, glücklicherweise." Jelena sah Vanion fragend an.
"Es geht um Simon."

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