Hier und dort: In Engonien und außerhalb des Kaiserreiches > Gruppen auf Reisen im In- und Ausland
Auf dem Weg zum Wald von Arden
Yorik:
Langsam lichtete sich der Dunst um Yoriks Augen, und das Gesicht vor ihm gewann mehr Konturen. In den langen blonden Haaren, die ihm gerade noch so bekannt vorgekommen waren, erkannte er nun eingeflochtene Knochenperlen und kleine Federn, und die Gesichtszüge unterschieden sich jetzt deutlich von denen, die ihm bis gerade im Kopf herumgespukt hatten. "Kia" sagte das Gesicht.
Ruckartig setzte Yorik sich auf - und die Erinnerung war wieder da. Iliana. Der Clan. Der Wald von Arden. Ronja. Kia. Er sah zu der Barbarin hinüber, die bei seiner ruckartigen Reaktion zurückgewichen war und ihn jetzt mit einem undefinierbaren Gesichtsausdruck ansah. "Was?!" fragte Yorik seine Begleiterin, und wischte sich hastig über die Augen. Erst jetzt merkte er, dass sich dort Tränen angesammelt hatten, die er so schnell wie möglich entfernen wollte. "Was ist?"
Vanni:
Kia zog die Augenbrauen hoch.. "Böser Traum. Du schreist, ich wecke dich".
Offenbar war es ihm peinlich.. oder zumindestens unanagenehm.. Was auch immer es ist, es belastet ihn wohl mehr als er zugegeben möchte..
Sie setzte sich ihm gegenüber.
"Reden manchmal Hilfe. Willst du.." sie stockte bevor sie das Wort fand ".. erzählen?"
Yorik:
Yoriks erster Gedanke war eine weitere schroffe Erwiderung, doch etwas in ihm hielt ihn davon ab, also schüttelte er stattdessen nur den Kopf. "Nein, mir ist nicht mehr zu helfen." Er lachte bitter. "Schon lange nicht mehr." Mit der rechten Hand fischte der junge Mann in der Proviant-Tasche nach einem Apfel. Yorik wollte gerade hineinbeißen, da blickte er zu Kia hinüber. Mehrere Augenblicke sahen sich die beiden einfach nur an, dann griff Yorik nach seinem Messer und teilte den Apfel in zwei Stücke. "Hier", sagte er, als er seiner Begleiterin die halbe Frucht reichte, "auch ein Stück?"
Vanni:
Sie lächelte "Dja" und nahm das Stück Apfel entgegen.
"Danke".
Sie biss hinein und einen Augenblick schwiegen sie beide.
Dann wandt sich Kia erneut an ihren Begleiter "A Silva.. Wald.. dort wo unser Weg ist. Er ist böse. Babka sagt, sieht hinein.. hier" sie deutete auf ihre Herzgegend "und hier" , sie hob die Hand zum Kopf. "Also sei stark" sie beugte sich zu Yorik hinüber und berührte auch ihn an Kopf und Brust "hier und hier".
Kia lehnte sich wieder zurück und biss erneut in ihre Apfelhälfte.
Yorik:
Als Kias Hände ihn berührten, spannte der überraschte Yorik instinktiv alle Muskeln an. Erst als er den beruhigenden Blick der Barbarin sah, entspannte er sich wieder.
Es war ein bisschen mühselig für ihn, den gebrochenen Sprachfetzen seiner Begleiterin zu folgen, doch Yorik verstand, worauf sie hinaus wollte. Der Wald sieht in Kopf und Herz? dachte er. Soll er doch, bei mir wird er sowieso nichts finden. Zu Kia hingegen sagte er: "Keine Sorge, ich werde stark sein." Und nach einem Augenblick fügte er hinzu: "Wie kann denn ein Wald böse sein?"
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