Hier und dort: In Engonien und außerhalb des Kaiserreiches > Gruppen auf Reisen im In- und Ausland
Auf dem Weg zum Wald von Arden
Vanni:
Kia zog die Augenbrauen zusammen "Dieser Ort ist nicht gut". Andererseits.. ich soll ihn ja nur hinbringen. Und es gibt mir Gelegenheit meine Sprachkenntnisse weiter aufzufrischen, wenn ich eine Weile mit ihm reise.
"Aber wir gehen" sie lächelte "ich versuche dass du dich nicht verläufst".
Sie betrachtete nocheinmal die Karte und stand dann auf.
"Warte. Meine Sachen sind da" sie nickte Richtung ihres Lagers, "Ich hole".
Sie lief zurück zu der Stelle an der sie gerastet hatte, rollte ihre Decke zusammen und band sie wieder an ihre Tasche. Dann packte sie Gürtel und Stiefel und kehrte zum Weg zurück, wo sie wieder in die Siefel schlüpfte und sich, bereits im Begriff loszugehen, den Gürtel umschnallte.
"Komm"".
Yorik:
Während Kia in den Wald lief, um ihre wenigen Habseligkeiten zu holen, trabte Yorik zu Ronjas Leiche, um die seinen mitzunehmen. Als der junge Reisende die Riemen durchschnitt, die seine Taschen an dem Sattel befestigten, fiel sein Blick ein weiteres Mal auf die Gestalt seines toten Pferdes und für einen kurzen Augenblick verschwand die Gleichgültigkeit, die er sich in den letzten Tagen mühsam aufgebaut hatte. Etwas in ihm zerbrach, und am liebsten hätte Yorik geschrien, wie er so vor dem blutüberströmten Tier kauerte. Doch nach wenigen Atemzügen war der Moment wieder vorbei. Yorik warf sich sein Gepäck über die Schultern oder hängte es an seinen Gürtel und stand auf, um sich von dem unseligen Ort zu entfernen. "Komm", forderte Kia, die mittlerweile zurückgekehrt war, und Yorik folgte seiner Führerin still und in sich gekehrt in Richtung Waldrand.
Vanni:
Kia ging in eigenen Gedanken schwelgend vorneweg. Yorik würde es schon irgendwie signalisieren, falls er reden wollte. Dass er im Moment keinen großen Bedarf danach hatte war verständlich, sie konnte sich jedenfalls nicht vorstellen dass ihm der Tod des Pferdes nicht naheging. Auch wenn ich nicht verstehe warum er das nicht zeigt. Aber versteh mal einer diese.. wie nennen sie das noch.. 'zivilisierten' Menschen. Wenn sie mal etwas nicht sofort im Griff haben fühlen sie sich schwach.. eigentlich können sie einem wirklich Leid tun.. Andererseits, sie runzelte die Stirn vielleicht gehört er ja auch zu denen die Tiere so niedrig schätzen, dass es ihm wirklich nur lästig ist nun zu Fuß gehen zu müssen. Wobei sein Gesichtsausdruck als ich ihm gesagt habe dass sie es nicht schaffen wird.. nein, er scheint ein halbwegs mitfühlender Mensch zu sein.. .
Yorik:
Yorik war glücklich. Er saß in der Taverne, einen Krug Met in der Hand, und lauschte den Klängen der Barden, die sich am Nachbartisch niedergelassen hatten und den Raum mit lautstarker, bierseliger Stimmung füllten. Neben ihm saß der Leutnant, der schon etwas zu tief ins Glas geblick hatte, und vor ihm auf dem Tisch, mit wallendem Kleid und wehenden Haaren, tanzte Illiana. Yorik beobachtete sie gedankenversunken, wie sie hin und her tänzelte, mit den Füßen den Takt klopfte und ihre blonde Haarpracht schüttelte. Nach einiger Zeit drehte er sich zum Leutnant. "Ist sie nicht wunderbar?" fragte er, und fügte hinzu: "Ich werde sie bald heiraten." "Nein", erklang da Ilianas Stimme von der anderen Seite, "das wirst du nicht." Yorik fuhr herum und sah Iliana, die immer noch auf dem Tisch stand. Doch plötzlich trug sie Trauerkleidung und hatte sein Schwert in der Hand. "Sieh es ein", sprach sie eiskalt, "es ist sinnlos." Und sie rammte sich das Schwert in den Leib. Yorik schrie. Er wollte zu Iliana eilen, aber er konnte sich nicht bewegen. Er sah, wie Ilianas Gesicht erstarrte, Blut floss aus ihrem Mund und ihren Augen. Hilfesuchend wandte sich der jungen Mann an seinen Leutnant, nur um zu sehen, dass diesem ebenfalls Blut aus Mund und Augen troff. Yorik schrie -
Und erwachte. Er lag auf hartem, nackten Boden. Über sich erkannte er verschwommen, durch den Schleier des Schlafs, der noch etwas verweilte, das Gesicht einer jungen Frau mit blonden Haaren, die sich über ihn beugte. Ihr Mund formte Worte, die er nicht verstand. "Iliana?" fragte er, ungläubig und benommen.
Vanni:
Und wieder erwachte sie von einem Schrei, nur diesmal war er menschlicher Natur.. in einer fließenden Bewegung zog sie den Dolch hervor und rollte sich über ihre linke Seite ab, so dass nur noch dieses Knie den Boden berührte, die Blickrichtung zum Ursprung des Geräuschs... und stellte fest dass Yorik wohl einen Alptraum hatte.
Besser ich wecke ihn.
Als sie sich neben ihm hinkniete hatte waren seine Schreie bereits in leise, fast atemlose Schluchzer übergegangen und sie hörte dass er ein Wort immer wieder wiederholte, auch wenn sie es nicht genau verstehen konnte. Kia fasste Yorik an der Schulter um daran zu rütteln, was allerdings gar nicht mehr von Nöten war da er bei ihrer Berührung bereits aus seinem Schlaf schreckte. Er riss die Augen weit auf und wirkte vollkommen desorientiert.
Zum Glück ist er letztens Endes eher ein Junge mit einem Schwert als ein Krieger, sonst hätte ich vielleicht noch aus Reflex seine Waffe abbekommen.
Yorik schien jetzt zu versuchen sie zu fixieren und diesmal verstand sie dass er einen Namen flüsterte.
Sie schüttelte den Kopf.
"Kia"
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