Der Städtebund von Tangara > Hier und dort in Tangara

Die Stunde der Wahrheit - Sommer 263 n.J.

<< < (2/12) > >>

Johannes:
Nach einiger Zeit kehrte Felix etwas außer Atem zurück. Nicht in Begleitung eines Händlers, sondern eines jungen Mannes in der Kleidung eines Dieners. Dieser wand sich, mit einer leichten Verneigung, auch direkt an den Gerichtsschreiber.
„Verzeiht, mein Herr soll für diesen Mann hier eine Aussage machen, um seine Herkunft und seinen guten Leumund zu bestätigen.“ Bei diesen Worten deutete er auf Felix.
„Ich habe ein entsprechendes Empfehlungsschreiben dabei; sollte jedoch die persönliche Anwesenheit meines Herren erforderlich sein, bitte er das Gericht untertänigst einen genauen Zeitpunkt für sein Erscheinen festzulegen.“ Mein Herr ist ein viel beschäftigter Mann, schwang in diesen höflichen Worten ganz eindeutig mit.
Der Diener griff in seinen Wams und reichte seinem Gegenüber einen versiegelten Umschlag.

Dominic:
Kassos, der an einem Fenster stand und abwesend in die Gegend sah, schien sichtlich genervt zu sein. Diese elende Warterei, nichts als Zermürbungstaktik und Politik. "Als ob wir alle nichts besseres zu tun hätten", murmelte er vor sich hin.

Vanion:
"Dennoch, es muss sein. Wir warten auf die Richterin." Vanion ging im kleinen Vorraum hin und her, die Hände auf dem Rücken verschränkt. Er hatte darauf geachtet, seine feineren Klamotten anzuziehen, dennoch kam er sich wie ein besserer Landstreicher vor. Abgewetzte Stellen an seinem Wams und sogar kleine Löcher in seiner Hose zeugten von den Strapazen, die seine Kleidung auf so mancher Reise schon mitgemacht hatte. "Versprecht mir nur, die Ruhe zu bewahren, Kassos. Keine Drohungen, keine.. tiorsgefälligen Handlungen." Nun musste der Knappe doch grinsen. "Selbst die Valkensteiner haben die Ulder Obrigkeit respektiert, und so ungern ich hier bin, dieses Spiel spielen wir nach ihren Regeln."

Dominic:
Eine Augenbraue des Priesters wanderte ein Stück nach oben und der ein, oder andere Muskel in seinem Gesicht zuckte leicht.
"Den Intrigen des Dunklen, oder auch denen seiner sterblichen Diener, mit Loyalität zu seinen Waffenbrüdern gegenüber zu stehen, ist eine tiorsgefällige Hadlung. Ehre ist ebenso tiorsgefällig." Er machte einige Schritte auf den Knappen zu und blieb einen Schritt vor ihm stehen. "Ich bin kein Tier, Vanion", fügte er in einer gefährlichen Ruhe hinzu, "und du tätest gut daran, deine Worte der Richterin gegenüber weiser zu wählen als mir gegenüber."

Vanion:
Vanion sah Kassos nur kurz in die Augen. "Nimm meine Worte nicht so hart auf, sie waren in keinem schlechten Sinn gesagt. Ich befürchte nur, dass diese Leute versuchen werden, uns zu reizen, zu sticheln, dass vielleicht Zuschauer oder die Wache beleidigend werden. Wenn das nicht an dir abprallt und du auf diese Leute eingehst, haben wir verloren. Nochmal, verzeih meine Worte - ich wollte dich nicht als Tiorswolf hinstellen." Ein schwaches Grinsen fand seinen Weg auf das Gesicht des Knappen. "Der Mund ist heute wichtiger!"

Navigation

[0] Themen-Index

[#] Nächste Seite

[*] Vorherige Sete

Zur normalen Ansicht wechseln