Hier und dort: In Engonien und außerhalb des Kaiserreiches > Gruppen auf Reisen im In- und Ausland
Wassilij und Jennas Geschwister auf dem Weg von Engonia nach Fanada (Sommer 264)
Wassilij:
Wassilij wies mit der Hand gen Osten.
"Etwa eine halbe Wegstunde von hier fließt die Alva und ihr werden wir ohnehin ein gutes Stück Stromaufwärts folgen. Also können wir dort an einer geschützten Stelle ein Bad nehmen."
Lilac:
Somit brachen die Drei unter Wassilijs Anweisungen das kleine Lager ab, sattelten und zäumten die Pferde und schwangen sich auf die Tiere. Nach dem Kampftraining waren die Geschwister schon nicht mehr ganz so geschmeidig beim Aufsitzen. Das würde erst heute Abend und besonders morgen noch 'lustig' werden!
An Jabucicas linker Hand bildeten sich erste rote Flecken, die in den kommenden Tagen viele bunte Farben zeigen würden - sie ritt daher hauptsächlich mit der Rechten, doch als sie sah, dass Wassilij es bemerkte, nahm sie stur die Zügel in beide Hände.
Dječak testete inzwischen seine Reitkünste an seinem braven Wallach aus, indem er das Tier mal neben den anderen, mal hinter den anderen laufen ließ, es beschleunigte und durchparierte und den Braunen schließlich sogar durchs Genick ritt.
Jabucica sah ihrem Bruder dabei zu und gab gelegentlich einen Kommentar ab, der zeigte, dass ihre reiterlichen Fähigkeiten weniger durch erlernte Übung, sondern durch natürliche Begabung und ein urtümliches Pferdeverständnis entsprangen.
Kurz vor der Alva versuchte der junge Mann sein Pferd im Trab die Tritte verlängern zu lassen, da kam wieder ein Hinweis von seiner Schwester:
"Lass ihm links mehr Zügel, Dječak. Er rollt sich ein und ist schon hinter der Senkrechten, das bringt so nichts!"
Wassilij:
Wassilij staunte nicht schlecht. Sie mussten einfach aus dem gleichen Volke stammen. Der Umgang mit Pferden lag ihnen wohl mehr als nur im Blut. Wenn man sie lassen würde, würden sie Wassilij um Längen übertreffen. Für ihn war es viel lernen gewesen, das ihn zu einem guten Reiter gemacht hatte. und natürlich viel körperliches Training hatte dabei geholfen. So hatte er auch einiges an Tricks und Kniffen erlernt, die ihn zu einem hervorragenden Reiter machten.
In einiger Entfernung Kam über eine weite, sachte Aue die Alva in Sicht. Wassilij stellte sich leicht nach vorn gebeugt im Sattel auf und sagte etwas in Matsch's Ohren. Freudig schnaubte der Hengst und preschte los. Wassilij lies ihm lockere zügel. Er sollte sich einmal austoben auf dem Weg zur Alva. Wassilij wusste dass Matsch es liebte einfach mal nur zu rennen und hier war es sicher.
Während das gras im Wind wie Wellen in einem grünen Meer wiegte, schoss das stolze Pferd im Wind dahin. die Mähne und der Schweif, flogen im Winde, der Reiter hatte seine Position und Bewegung völlig an die seines Pferdes angepasst und so schossen sie dahin.
Lilac:
Während Jabucica auch die Zügel lang ließ, aber relativ aufgerichtet geradeso im leichten Sitz über dem Sattel schwebte und ihren Fuchs hinter Matsch herjagen ließ (keine Chance, ihn einzuholen, aber Spaß macht's trotzdem!), blieb Dječak im Sattel kleben und ließ sein Pferd an der Hand unter völliger Kontrolle galoppieren. Dabei wechselte er in den Tempi vom versammelten bis hin zum verstärkten Galopp.
Schließlich war er so begeistert, dass er noch einen Schritt weiterging und ausprobierte, ob der Braune auch Galoppwechsel konnte.
Langsam war das einfache Reitpferd jedoch am Ende seiner Ausbildung angelangt und zeigte dies auch durch unwilliges Kopfschlagen.
Dječak lachte laut auf, ließ ihm die Zügel lang, stellte sich auch leicht in den Bügeln auf und klopfte und lobte das Tier ausgiebig, während es immer noch im ruhigen Galopp hinter den anderen Pferden herlief, langsam aber an Geschwindigkeit zulegte.
Wenige Momente, nachdem Matsch und Wassilij am Flussufer angekommen waren, erreichten auch Jabucica und ihr Fuchs den Kiesstreifen. Beide Pferde waren noch unruhig von der Rennerei, doch beide Reiter saßen das Herumzappeln, Kopfschütteln und übermütige Schnauben locker aus.
Schließlich drang auch der ruhige Dreitakt von Dječaks Braunen an die Ohren der kleinen Gesellschaft.
Jabucica drehte sich im Sattel um und rief belustigt:
"Wo bleibst du denn? Hast du unterwegs seine Hufe neu beschlagen?"
"Quatsch! Guck mal!", tönte Dječak zurück und brachte nun doch noch drei Galoppwechsel zustande, die von seinem Pferd mit erneutem Kopfschlagen quittiert wurden.
Als er schließlich bei den anderen mit umherfliegenden Kieselsteinchen zum Stehen kam, war er ganz außer sich vor Glück.
"Der ist richtig gut für ein einfaches Reitpferd! Ob der Kerl, der ihn verkauft hat wusste, was er da für ein feines Kerlchen aus den Fingern gegeben hat?"
Wieder klopfte der Bursche den nun schweißnassen Hals des Pferdes ausgiebig. Der Braune warf den Kopf auf und ab, als wollte es ihm zustimmen. Das Tier kaute ausgiebig an seinem Gebiss, die Schaumflocken flogen nur so herum.
Die Gesichter der Geschwister waren voller Freude. Offenbar hatte Wassilij kaum etwas besseres tun können, als den beiden Pferde unter die Hintern zu stellen.
Wassilij:
Wassilij kümmerte sich zu erst um Matsch. Nach Lob und Streicheleinheiten wurde der Sattel abgenommen und der Hengst ausgiebig gebürstet und gepflegt. Danach entlies Wassilij ihn ohne Sattel und Zaumzeug.
Matsch beginn zu weiden, während Wassilij sich entkleidete, um sich ausgiebig zu waschen. Mit gesenktem Blick, wusch er den vernarbten Oberkörper. Es schämte sich. Die Narben sollte niemand sehen, aber es lies sich nun nicht vermeiden.
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