Die Gebiete in Andarra > Valkensteins Provinz Reichsfeld

Lager der Valkensteiner und Lorainne de La Follye

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Anders:
Vorsichtig bewegte Anders ihr Bein hin und her und achtete auf einen stechenden Schmerz, oder ein Pochen. Aber beides blieb vor erst aus. Ein leichtes Lächeln huschte über ihr Gesicht. Der Valkensteiner Arzt hatte recht behalten. Wie hieß er noch gleich? Torben? Auf jeden fall so ähnlich. Das sollte sie später nochmal fragen. Langsam bewegte sich die Kenderin durch das noch stille Lager, es war wirklich sehr früh und die Luft schon recht kühl. Der Boden war aufgeweicht von vielen Regen der auch noch in der Nacht zum Teil herunter gekommen war.
Sie warf der Alarmglocke einen fröhlichen Blick zu und wünschte ihr leise einen guten Morgen. Grinsend erinnerte sie sich an das Fest der Grenzen, als sie sie abmontiert und einen Teil der Valkensteiner aus dem Bett geklingelt hatte. Ihr Blick schweifte hoch zu den Felsen von denen sie wusste das dort ein paar Leute Wache hielten.
Die Kenderin lief zum Fluss und tauchte die Hände in das schon recht kühle Wasser. Auf dem Seichten Bett konnte sie einen schönen Runden Kiesel sehen. Schnell fischte sie ihn heraus und betrachtete ihn, ehe sie ihn in die Tasche steckte. Man konnte nie wissen wann man einen guten Kiesel brauchte.
Dan fiel ihr etwas ein und sie zog den Stein noch einmal hervor und hielt ihn an ihr Ohr.
Nichts.
Sie hob ihn wieder vor die Augen und betrachtete ihn.
"Guten Morgen.", sagte sie Probehalber und hielt ihn sich wieder ans Ohr.
Immer noch nichts.
//Vielleicht denken Steine langsamer als wir und brauchen deshalb Zeit zum antworten.//
Sie wartete. Aber hören konnte sie nichts. Leicht enttäuscht nahm sie ihn vom Ohr und drehte ihn in der Sonne.
"Das ist garnicht so einfach weißt du. Aber der Druide oder Priester... Nein ich glaube es war ein Druide, meinte das auch du sprechen kannst. Zumindest er hört dich. Aber er spricht auch mit Bäumen und Blumen. Sogar mit der Erde selbst, und dem Wind.", sagte sie zu dem Stein und ließ ihn auf der Handfläche hin und her rollen.
"Ich kann nur Gegenstände verstehen weißt du. Also bis jetzt, aber wenn man Steinisch lernen kann dann möchte ich auch Steinisch lernen. Oder Bäumisch. Oder sprecht ihr alle eine Sprache? Der Druide meinte ja ihr sprecht alle ganz anders als wir. Nicht ..... Ähm... Ich weiß nicht mehr wie er gesagt hat, aber nicht mit Worten oder so. Aber wie sprichst du dann?"
Die Kendrin dachte darüber einen Moment nach und drehte den Kiesel zischen ihren Fingern. Allmählich wurde der Stein warm.
"Vielleicht sprichst du ja nur in meinem Kopf...", sagte sie nachdenklich. "Und dann kann ich dich nicht hören, weil...."
Wieder dachte sie einen Moment nach. "Vielleicht weil... Es in meinem Kopf so bunt und so laut ist manchmal. Und du bist so klein und leise. Vielleicht sagst du auch sehr wenig, sodass ich dich kaum höre. Hm. Vielleicht können dich dann ja auch andere hören, nur bei ihnen ist es auch zu laut. Also im Kopf. Hm...."
Sie lehnte sich an einen großen Baumstamm. Dieser Baum befand sich nur unweit von den Zielscheiben die zum Bogenschießen aufgestellt worden waren. "Vielleicht sprecht ihr alle ja ganz leise."
Auch sie flüsterte jetzt, denn vielleicht hörten sie die Bäume und Gräser ja besonders laut und dachten sie schrie sie an.
"Ich muss also erst meinen Kopf zum schweigen bringen. Nur wie stell ich das an... "
Anders lehnte den Kopf an den Baumstamm und schaute nach oben in das Geäst. Die Zweige neigten sich sanft im Wind und es rauschte leise. //Vielleicht muss ich auch einfach nur genauer hinhören.//, dachte Anders und schloss die Augen. Dann konzentrierte sie sich auf die Geräusche ihrer Umgebung. Mal sehen was es so alles zu entdecken gab.

gerhardt:
"Sie singen wohl noch nicht? Ist vielleicht noch zu früh."
Der Mann saß oberhalb des Bogenplatzes auf einem Felsen, eingewickelt in einen schweren schwarzen Umhang dessen Kapuze nur die Sicht auf die Augen frei gab die den Kender halbneugierig und halb milde betrachteten.
Es war der Oberst der Valkensteiner, Gerhardt Gleitzbach, mit ,für sein alter, sicherem tritt kletterten er vom Felsen herunter.
Er hatte den trägen Tanz des Morgennebels über den Wassern und das funkelnde Farbenspiel der Tautropfen in der Morgensonne genossen, obwohl er das natürlich nie seinen Soldaten erzählen würde.
"Wollt ihr uns schon verlassen Anders?"

Anders:
Beim Klang der Stimme hob die Kenderin den Kopf ubmd sah sich neugierig um. Dann erkannte sie den Mann der sich an den Abstieg machte und sprang auf die Beine um ihm ein Stück entgegen fr zukommen. Ihr Bein funktionierte wirklich wieder tadellos und darüber freute sie sich sehr. Ein Hinkefuß sah zwar lustig aus war aber zum Laufen, Springen, Klettern weniger geeignet.
Sie lächelte zu ihm hoch als er sie erreichte und schüttelte bestimmt den Kopf.
"Warum sollte ich schon gehen wollen? Es gefällt mir hier bei euch und ich mag Reichsfels sehr. Mir gefällt der Wald und die Umgebung. Und Lorainne ist doch auch noch hier. Keine Angst ich hab nicht vor ohne Abmeldung zu verschwinden.", beteuerte sie.
Dann mussterte sie ihn.
"Was ist mit dir? Hast du die ganze Nacht Wache gehalten?"

Vanion:
Mitten im Lager saß Vanion auf einer Holzbank. Der Schädel tat ihm weh, und an seiner Stirn prangte eine ungesund aussehende, gelblich-blaue Beule. Der Himmel war aufgeklart an diesem Morgen, und nach einem kurzen Frühstück hatte Vanion sich an die Arbeit gemacht. Lorainne schlief noch, und das war dem Knappen ganz recht. Sie war wahrscheinlich noch schwach auf den Beinen und brauchte jedes bisschen Schlaf.

Lediglich Jorge wurde aus dem Bett gescheucht, schließlich musste jemand die Pferde versorgen. Der Bursche war zwar müde gewesen, doch sah Vanion, dass er zumindest mit Eifer, wenn auch nicht gerade mit bester Laune, bei der Sache war. Der Knappe selbst sah missmutig auf Bürste und Eimer, die zwischen seinen Beinen standen.

Lorainnes Stiefel waren schlammig, ihr Schwert war feucht geworden und hatte ein wenig Flugrost angesetzt, und bei diesem Wetter schienen selbst Mademoiselles Unterkleider nass geworden zu sein. So gut es eben ging, bürstete Vanion den getrockneten Schlamm aus dem Wappenrock seiner Herrin, doch ging es mehr schlecht als recht. Missmutig warf er einen Blick auf ein paar Valkensteiner Rekruten, die sich grade in einer geordneten Reihe aufwärmten, dann hob er den Kopf und sah sich um. Er hoffte darauf, dass irgendjemand ihm Gesellschaft leisten würde, aber die, die wach waren, wirkten geschäftig. Kopfschüttelnd und seufzend wandte er sich wieder seiner Arbeit zu. Sein Blick glitt von den schmutzigen Stiefeln über das Schwert zu dem Haufen aus grün und weiß, der auf einer Decke lag. Ach, was soll's, dachte der Knappe. Wenigstens muss ich mich nicht um die Pferde kümmern. Irgendwie heiterte ihn das auf, und so fuhr er, ein Liedchen pfeifend, mit seiner Arbeit fort. Die Novizin von Blois..

Mel:
Immer noch blass, aber gutgelaunt liess Lorainne sich auf die Bank plumpsen, dass Vanion zusammenzuckte und sie anfunkelte.
Sie trug nur eine frische Tunika und Hosen. Als Vanion missbilligend auf ihre nackten Füße blickte, grinste sie ihn an:"Was ihn Reichsfeld passiert, bleibt in Reichsfeld- nur sag es ja nicht Fulk. Lange Monologe über meine mangelnde Courtoise möchte ich mir heute nämlcih noch ersparen- dazu fühle ich mich noch nicht stark genug."
Sie strich über ihren Hals, als spürte sie dort an der Wunde immer noch das Brennen, das durch ihren Körper gefahren war, als Maugrim sie geheilt und vor dem sicheren Tod bewahrt hatte.
Vielleicht waren es auch die Reste dieses Brennens, das sie nun wärmte und sie nicht frösteln liess, obwohl ihr Atem kleine Dampfwölchen ausstieß.

Skeptisch blickte sie auf die Stiefel: "Ich bezweifle, dass du die nochmal sauber bekommst. Schätze, ich brauch ein paar Neue. Nur hab ich kein einziges Kupfer mehr, weil ich diesem dreckigen Andarianer meine Börse gegeben habe."
Doch selbst das schien ihr nicht die Laune zu verderben und das Leuchten in ihren Augen verriet, dass sie ein wenig mehr die Alte war.

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