Die Gebiete in Andarra > Valkensteins Provinz Reichsfeld

Lager der Valkensteiner und Lorainne de La Follye

<< < (2/14) > >>

Leif Svensson:
Schlecht gepflegt, die Pferde...
Jorge musterte den Braunen der Chevalière und die Stute des Knappen. Zwar konnte man nicht behaupten, dass sich niemand um die Tiere gekümmert hatte in der letzten Zeit, doch merkte man, das der Verantwortliche durchaus noch genug andere Dinge zu tun gehabt hatte. Das würde sich nun ändern. Mit einem leisen Grummeln und immer noch von der klammen morgendlichen Kälte etwas steif, begann der neue Stallknecht, frisches Heu aus dem kleinen Lagerzelt holen und es in die Maulsäcke der unruhigen Pferde zu stopfen. Als sie anfingen, beim Fressen vergnügt mit den Ohren zu schlackern, tätschelte Jorge ihre Nüstern und man konnte sehen, wie sich ein konzentriert entspannter Ausdruck auf seinem Gesicht breitmachte.

Als der Knecht schließlich mit dem Waschen, Striegeln und Kämmen des Fells und dem Reinigen der Hufe fertig war, stellte er den Tieren noch einen Trog frischen Flusswassers hin und schlurfte dann wieder auf seine gewohnte Art zurück in Richtung der Mitte des Lagers. Die Sonne war gerade vollends aufgegangen.

Er schnappte einzelne Wortfetzen der Chevalière auf.
"...ja nischt Fülk...", "...mangelnde Courtoisie...", "...ein paar Neue...kein einziges Kupfer mehr...dreckigen Andarianer..."
Bei dem Gedanken an den gestrigen Tag schäumte leichte Wut in Jorge hoch. Er ballte die Fäuste.
Zwar verstand er nicht sonderlich von dem Gerede der Adligen im Allgemeinen, doch wusste auch er, dass ihm wohl kein sonderlich einfaches Leben in allzu naher Zukunft bevorstehen würde.
Seis drum. Ich hab die Pferde, das hab ich echt vermisst. Mit den beiden feinen Herrschaften werd ich eh nie warm... Auch wenn sie mir anders zu sein scheinen, als der Vogt und seine verdammten Gäste.

In gebührendem Abstand stellte Jorge sich neben den Knappen und wartete höflich darauf, dass dieser ihn bemerkte.

gerhardt:
"Nein, ich bin nur sehr früh wach geworden und ein Vorteil bei uns Menschen ist dass wir im alter nicht mehr so viel schlaf brauchen."
Gerhardt lächelte, von der schmerzenden Wunde in seiner rechten Seite musste er ihr ja nicht unbedingt erzählen.  Sein Blick schweifte umher, allmählich kam Leben ins Lager.
"Anders mir wurde berichtet ihr habt euch tapfer geschlagen und nicht nur das, ich hörte ihr habt den Rädelsführer dieser andarranischen Räuber mit einem Kehlschnitt getötet. Das ist , meines wissens, erstaunlich kaltblütig für einen Kender, meinen Respekt."
Schlagartig verfinsterte sich der Blick.
"Doch achtet mir darauf dass ihr auf eurem Weg nicht zu viel eurer Seele preis gebt, Lauscht auch weiter der stimme der Natur, sonst spricht sie eines Tages nicht mehr zu euch und stille im innern ist nur schwer zu ertragen."
Er nickte ihr zu.
"Entschuldigt mich."
Ohne eine Antwort abzuwarten ging er.

Simon de Bourvis:
Simon schlurfte langsam über den schlammigen Platz. Verschlafen wischte er seine Hände an der oftmals geflickten, verwaschenen senffarbenen Tunika sauber, die dringend eine Wäsche nötig hatte und fuhr sich fahrig durch die in alle Himelsrichtungen stehenden grauen Haare.

Als er Jorge bemerkte, trat er zu ihm, gähnte herzhaft und zeigte auf die Striegelbürste: "Kann ich die borgen?" Dem Tonfall nach schien er nicht zu erwarten, dass man ihm diese Bitte abschlagen könnte.

Leif Svensson:
Verwirrt drehte Jorge sich um.
Als er den Ritter vor sich sah, trat er, wie man es ihm beigebracht hatte, einen Schritt zurück und senkte den Blick. Als er sah, dass der Ritter auf die dreckige Bürste zeigte, konnte er sich ein Grinsen nur mit Mühe verkneifen.
"Selbstverständlich, mein Herr." Mit einer unterwürfigen Geste gab der Knecht dem Ritter, was dieser verlangt hatte.
Die haben doch alle einen an der Klatsche... Will der alte Speichellecker sich damit seine Haare noch mehr verunstalten? Ach, was solls, mich geht sowas nix an...

Simon de Bourvis:
Er grunzte kurz ein "Merci", dann griff er sich auch die Utensilien zu Füssen des Knechtes, wobei seine Knie deutlich knackten, und schlurfte zu einem Schecken, der nahe bei Loraines Braunem stand und sich neben ihrem Destrier äusserst bescheiden machte.

Navigation

[0] Themen-Index

[#] Nächste Seite

[*] Vorherige Sete

Zur normalen Ansicht wechseln