Autor Thema: In der Umgebung von Brega.  (Gelesen 59523 mal)

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Offline Simon de Bourvis

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Re: In der Umgebung von Brega.
« Antwort #120 am: 14. Okt 14, 13:38 »
Er nahm einen tiefen Schluck und unterdrückte mühsam ein Husten "...und wenn du zuhause gewesen wärst anstatt von mir durchs ganze Reich gezerrt zu werden, dann wäre Vieles vielleicht nie in Gang gesetzt worden."
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Mel

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Re: In der Umgebung von Brega.
« Antwort #121 am: 14. Okt 14, 13:44 »
"Ja, vermutlich wäre ich dann verheiratet und hätte Kinder. Vermutlich wäre ich auch eine gewisse Zeit glücklich. Aber das war nie der Plan, den ich für mein Leben hatte. Außerdem habe ich Engonien kennengelernt, welche Frau oder Dame in meinem Alter kann das schon von sich sagen?"
Sie machte eine kleine Pause und starrte ins Feuer.
Ja, sie hatte Engonien bereist, im Krieg zwar, und darum hatte sie viel Elend gesehen, aber sie hatte ebenfalls gesehen, wie die Leute ihre Häuser neu aufbauten, neuen Lebensmut schöpften.
"Ich bin glücklich so."
Dan wagte sie es endlich Simon genau zu mustern."Was ist mit Dir? Bist Du glücklich mit deinem Leben?"

Offline Simon de Bourvis

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Re: In der Umgebung von Brega.
« Antwort #122 am: 14. Okt 14, 14:04 »
Langsam lehnte er sich zurück und starrte ins Feuer.
"Glücklich?...Darüber habe ich lange nicht mehr nachgedacht. Zufrieden? Es hätte schlimmer kommen können, aber manchmal fragt man sich eben, ob es nicht auch besser gegangen wäre..."
Er hielt kurz inne.
"Und da ist dieses unbestimmte Gefühl, dass diese Zeiten zu ruhig sind, dass da noch etwas ist, das auf uns wartet, etwas, was auf uns zu kommt wie eine Strumfront, die in der Dunkelheit verborgen ist, aber deren Grollen man erahnt..."
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Mel

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Re: In der Umgebung von Brega.
« Antwort #123 am: 14. Okt 14, 15:48 »
"Mhm" Lorainne fuhr sich durch die Haare.
"Du solltest nicht darüber nachdenken, sondern es einfach sein. Ich glaube nicht, dass vieles besser gegangen wäre, machen uns doch die Erfahrungen erst zu den Menschen, die wir sind. Ich hatte eine wundervolle Familie- sicher habe ich mir oft eine andere, besserer gewünscht. Ich hatte einen guten Lehrmeister, ich habe viel lernen können. Und jetzt habe ich eine neue Familie. Zugegeben, eine sehr sehr seltsame, aber ob ich eine bessere finden könnte? Ich glaube nicht."
Langsam schüttelte sie den Kopf.
"und Du, viele leute fragen Dich um Rat, und hören meist auf ihn. Zudem sind sie immer froh Dich und Dein Schwert in ihrer Nähe zu wissen. Du solltest Anders mit Dir nehmen. Sie liebt Deine Geschichten, und ich glaube... mhm... sie hat die Fähigkeit, die dunklen Stellen im Herzen eines Menschens ergründen zu können, ohne sich davor zu erschrecken. sie hat mir allein durch ihre Anwesenheit geholfen. Vielleicht tut sie auch Dir gut."
Ihr Blick schweifte unverbindlich in die Ferne, um Simon einen Moment für sich zu geben.

Offline Simon de Bourvis

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Re: In der Umgebung von Brega.
« Antwort #124 am: 14. Okt 14, 20:40 »
"Nein...sie hat sich Dir und Deiner Sache verschrieben, dieser Verpflichtung solltest Du sie auch nachkommen lassen.
Was meine Grübeleien angeht, wahrscheinlich war ich zu lange untätig. Im Krieg waren wir jahrelang unterwegs von einem Gefecht ins nächste und dachten oft genug das nächste würde zugleich unser letztes sein...
Nun kommt es mir wohl so vor als sei es einfach zu friedlich, die Schwerter setzen Rost an und der Geist wird ruhelos.
Gib also nicht allzuviel auf mein Gerede."
Er zwang sich zu einem lächeln.
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Offline Vanion

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Re: In der Umgebung von Brega.
« Antwort #125 am: 15. Okt 14, 16:42 »
Wortlos trat Vanion zu der kleinen Kenderin, die sich in ihren Umhang gehüllt hatte. Ein zufälliger Beobachter hätte sie wahrscheinlich übersehen, vielleicht geglaubt, einen Baumstumpf zu sehen. Er wusste nicht so recht, was er nun tun sollte - er ahnte, worum es ging.
Wenn Anders nichts sagen würde, nun gut, dann wäre es so - aber sie hätte ihm wohl kaum verraten, wo sie sich versteckt hatte, wenn sie weiter schweigen wollte. Stumm hockte sich der Knappe neben das dünne Wesen und legte leicht die Hand auf ihre Schulter.
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Offline Anders

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Re: In der Umgebung von Brega.
« Antwort #126 am: 15. Okt 14, 17:44 »
Anders Blick war nach vorne in den Wald gerichtet. Sie schaute einfach gerade aus, als Vanion sich neben ihr niederließ. Allerdings sagte sie erstmal nichts, schaute einfach nur. Warum hatte sie Bescheid gegeben wo sie war? Nun sie wollte nicht das er durch den Wald stolperte und sich noch was brach.
schließlich schüttelte sie unwirsch den Kopf.
"Warum sagt er sowas?", fragte sie und schaute Vanion an, so als ob er schuld daran wäre, was Simon gesagt hatte. Was natürlich totaler Blödsinn war, aber sie war gerade unzufrieden und Simon war nicht hier. Der saß am Feuer...
"Ich meine.... warum sagt ihr immer sowas? Sowas wie... ich glaub ich bin verflucht! Wer weiß ob ich den nächsten Kampf überlebe? Vielleicht bin ich morgen Tod! Oder ach so wichtig bin ich nicht! Warum sagt ihr sowas?"
Wütend warf sie einen Tannenzapfen von sich in den Wald. Er prallte dumpf von einem Baumstamm ab und schlug dann raschelnt im Laub auf.
"Es ist doch war. Wenn er verflucht wäre wüsste er das! Selbst ich wusste das ich.... immerhin hab ich es vermutet, aber ich hab nach einer Lösung gesucht, und auch nicht wirklich dran geglaubt! Aber seit den Dingen in der Traumwelt und meinem letzten Aufenthalt in Brega... "
Der nächste Tannenzapfen flog in den Wald.
Dann ließ sie den Kopf hängen und schaute auf ihre Finger.
"Wenn man sowas sagt... weißt du... manchmal hab ich das Gefühl ... ihr wollt gar nicht glücklich werden... So klingt es manchmal..."
Dann hob sie den Kopf an und schaute Vanion in einem weiteren Anflug von Trotz an und meinte: "Aber das stimmt doch nicht oder?"
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Offline Vanion

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Re: In der Umgebung von Brega.
« Antwort #127 am: 16. Okt 14, 11:09 »
"Simon hat viel erlebt."
Zumindest das konnte Vanion mit Sicherheit sagen. Er versuchte, sich in Erinnerung zu rufen, was er über Simon wusste - und das war beileibe nicht viel.
"Du hast schon viel über meine Ängste gehört. Darüber, dass ich Angst habe, zu verrohen, dass ich Angst habe, den Tod auf die leichte Schulter zu nehmen. Auch Angst, die zu verlieren, die ich liebe und achte. Simon.. hat diese Verluste erlitten."
Kann ich ihr von Laura erzählen? Und von Simons ungeborenem Kind?
Der Knappe hoffte, dass Anders den Streit zwischen dem alten Eid und dem Bedürfnis, ihr zu helfen und aufrichtig zu ihr zu sein, im Dunkeln nichts bemerkte. Er raffte seinen Umhang fester um sich und sah zwischen die Bäume. Als jedoch soviel Zeit verstrichen war, dass er unmöglich länger vortäuschen konnte, irgendetwas Interessantes oder Ablenkendes gesehen zu haben, seufzte er und sah Anders direkt an. Ihm fiel auf, dass ihre Augen trotz der Dunkelheit leuchteten und so lebhaft, so lebendig wirkten wie wenig, was er sonst in seinem Leben entdeckt hatte.
"Der Chevalier de Bourvis ist ein Held. Er hat im Namen der Kaiserin einen hohen Platz unter den Kommandeuren des Pilgerzuges eingenommen. In seinem Namen und durch seine Entscheidungen sind viele gestorben, doch noch mehr leben. Außerdem hat er ein ums andere Mal seine Treue, sein Pflichtgefühl und seine Ehre unter Beweis gestellt - die Geschichte über den Tod eines seiner besten Freunde kennst du. Heil Konar, Heil Jeldrik! Er hat zahlreiche Eide geschworen, und ich weiß von keinem, den er je gebrochen hat. Er hat Kriege, Fehden und Ehrenhändel überlebt, und das hat ihn hart gemacht. Ich glaube, er hat Antoine wie einen Sohn geliebt, selbst dann noch, als er die Wahrheit herausfand. Und obwohl er belogen wurde, seine Ehre befleckt wurde, hat er seinen Eid gehalten: er hat Lorainne als Ecuyère an seiner Seite gehalten, war für sie Vater, Mutter, Bruder und Freund. Und dann zwingt ihn die Ehre und der Stand dazu, sein Schwert gegen sie zu führen.

Wenn du ein solches Leben führst - voller Verantwortung, voller Pflichten, gebunden an Haus und Lehnsherr - und wenn du die schlechten, schweren Seiten dieses Lebens ein ums andere Mal gekostet hast, dann fällt es schwer, daran zu glauben, dass alles einmal gut wird. Der Herr Ritter spricht nicht so, damit du dich schlecht fühlst. Er spricht so, weil er möchte, dass wir stets wachsam sind. Stets vorbereitet. Niemals vergessen, was geschehen kann. Rechne mit dem Schlimmsten, und wenn Gutes geschieht, ist es umso schöner."

Nun wünschte sich Vanion, noch einen Schluck Oscronner bei der Hand zu haben. Das Zeug wurde von Mal zu Mal schmackhafter.

"Leonie und Rania - Priesterinnen der Lavinia - versprechen Heil. Sie versprechen Frieden, wo Krieg herrscht, Heilung, wo Schmerzen sind, und Glück, wo Unglück liegt. Sie entfachen Hoffnung, und ihnen blutet das Herz, wenn dieser kleine, helle, warme Funken, den sie in einem Herzen entflammt haben, wieder erlischt. Doch sollte dieser Funken überspringen, ein hoch schlagendes Leuchtfeuer entfachen, dann knien sie nieder und danken Lavinia. Sie sind Idealisten, sie glauben an das Gute und daran, dass es einem stets widerfahren kann.
Simon ist Realist. Er sieht die Bedrohungen, denen er und die seinen ausgesetzt sind. Er sieht lieber einen Feind zuviel als einen zu wenig."
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Offline Anders

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Re: In der Umgebung von Brega.
« Antwort #128 am: 16. Okt 14, 12:35 »
Anders sah ihn einen Moment lang schweigend an. Sie schien zu überlegen, zu überdenken was er gesagt hatte. Eine ganze Zeit lang war es still.
Schließlich schüttelte sie den Kopf. "Das erklärt nicht, warum er einfach sagt er sei verflucht!", entschied sie und bließ auf die klammen Finger. "Außerdem macht jeder schwere Zeiten durch.  Ich bin ein Kender, kaum bin ich geboren werde ich von allen Seiten misstrauisch beäugt, mit dem Ziel mir zu Schaden oder mich zu nutzen. Ein Ork wird immer gefürchtet werden egal was er tut. Und was wenn ausnahmsweise mal einer dabei ist der nett ist? Der ist erschlagen bevor jemand darüber nachdenkt. Es gibt viele Wesen die sind von Geburt an,..." Sie wollte nicht verflucht sagten. Sie hasste dieses Wort.
"gebranntmarkt aber unterkriegen lässt man sich davon nicht."
Sie wurde wieder still und dachte darüber nach. "Ich glaube es liegt auch daran, dass Simon so alt ist. Vielleicht ist es einfach nicht mehr stark genug um sich immer wieder gegen den Strom zu stellen... Zumindest immer. hm..."
Wieder dachte sie darüber nach. Anders pflegte oft Selbstgespräche zu führen wenn sie etwas nicht verstand. Wenn man Dinge aussprach konnte man darüber besser nachdenken, so fand sie.
Schließlich senkte sie den Kopf.
"Ich glaub es lag gar nicht bei Simon...", meinte sie schließlich und schaut zu Vanion. "Ich mag es nicht wenn Leute traurig sind. Aber das ist in Ordnung... Nur die Sache mit dem Fluch... Die hat mich wütend gemacht."
Sie seufzte leise und niedergeschlagen.
"Du hast sie noch oder?", fragte sie unvermittelt. Ihr Blick huschte zu dem Beutel an seiner Seite. Sie meinte den kleinen Stein den sie ihm vor einiger Zeit gegeben hatte.
"Wir müssen gut darauf aufpassen. Vielleicht brauchen die Magier ihn und meinen auch um den Fluch zu brechen."
Wieder schwieg sie einen Moment, dann hob sie den Kopf schloss die Augen und lauschte dem Rascheln der Blätter. Ganz langsam kehrte das alte Lächeln wieder auf ihr Gesicht zurück.
Es tat gut das Vanion hier war. Es tat gut nicht mehr allein zu sein.
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Mel

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Re: In der Umgebung von Brega.
« Antwort #129 am: 16. Okt 14, 20:26 »
Lorainne runzelte die stirn:"Nicht zuviel auf Dein Gerede geben? Nein, natürlich nicht."
Seufzend legte sie den Kopf in den Nacken und schaute nach oben.
Glänzendes Mondlicht fiel durch die Baumkronen und tauchte die Nacht in silbriges Licht.
"Das Licht glänzt hier fast so, wie zu hause, nur das der Foret seinen eigenen Geruch hat, ist dir das schon einmal aufgefallen?"
Verträumt schloss sie die Augen und lauschte dem Rauschen des Windes. Irgendwie würde sie zu gerne verstehen, was der Wind von seinen reisen erzählte, ob Anders das konnt, den wind verstehen? Oder die Bäume?
Als sie die Augen langsam wieder öffnete, fuhr sie mit ihrem ursprünglichen Gedanken fort:"Wie könnte ich nichts auf Dein Gerede geben? Höre ich nicht auf Deine Rat? Vielleicht sind die Zeiten einfach ZU ruhig geworden."

Offline Simon de Bourvis

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Re: In der Umgebung von Brega.
« Antwort #130 am: 16. Okt 14, 22:05 »
Simon liess das so stehen, sein Blick wanderte über die schemenhaft in der Entfernung sichtbaren Hügel und Wälder.
"Alles hier scheint sehr vertraut, wir waren ja auch schon so oft in der Gegend..."
 Abrupt erhob er sich und lächelte: "Ziemlich spät schon, ich sollte mich zum Gebet begeben und mit ein paar alten Freunden reden."
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Offline Vanion

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Re: In der Umgebung von Brega.
« Antwort #131 am: 17. Okt 14, 10:30 »
"Störe dich nicht an dem, was Simon sagt. Du weißt, dass Worte Macht besitzen. Worte können tiefere Wunden schlagen als jedes Schwert. Wenn du nun jedes einzelne gesprochene Wort auf die Waage legst, es in seiner Schwere gegen dein Unglück pendeln lässt - dann lässt du zu, dass.."

Vanion verstummte. Anders war verletzlich. Durch Worte und Taten. Sie war gewitzt und flink, aber nicht gerade wehrhaft. Wenn man ihre wunden Punkte kannte oder sie auch nur ohne schlimme Absicht berührte, verkroch sich dieses gewitzte und lebensfrohe Wesen in eine harte Schale aus Abweisung und Weglaufen. Sie hatte keinen Grund, Simon zu misstrauen oder zu glauben, dass ein böser Wille ihn dazu gebracht hatte, von Flüchen zu sprechen. Und doch war sie verletzt worden, so sehr, dass sie den Kreis ihrer Freunde fluchtartig verlassen hatte.

"Du nimmst Dinge zu wörtlich, das meine ich. Es führt ja doch zu nichts, höfliche und wohl gesetzte Worte zu finden, oder solange in meinem Gedächtnis zu stöbern, bis ich mich an alles über Simon erinnert habe. Es ist viel einfacher: Simon ist ein alter Haudegen, der viel erlebt hat. Und immer, wenn er dachte, dass er nun die Füße auf den Schemel vor dem warmen Kaminfeuer legen kann, hat irgendetwas oder irgendjemand ihn dazu gebracht, doch wieder auszureiten und Entbehrungen und womöglich dem Tod ins Auge zu sehen. Simon hatte immer die Wahl: sich zurücklehnen und anderen das Feld überlassen, oder aufrecht und ehrenhaft sein Möglichstes zu tun - und dabei eben möglicherweise Schaden zu nehmen. Darum spricht er von einem Fluch. Er meint keine Zauberei damit, er glaubt eher, dass die Götter ihn prüfen, immer und immer wieder, und ihm keine Ruhe geben. Das ist es, was er meint."

Rasch bewegte sich Vanion und hockte sich direkt vor Anders nieder. Er nahm ihr Gesicht in beide Hände und sah ihr eindringlich in die Augen.
"Ja, ich besitze den Stein. Ich werde ihn weder verlieren noch wegwerfen. Was dir geschehen ist, ist ein Verbrechen vor den Göttern, egal ob sie nun aus diesem oder aus anderen Landen stammen. Es liegt nicht in meiner Macht, für Gerechtigkeit zu sorgen. Es liegt auch nicht in meiner Macht, diesen ..Fluch zu brechen. Aber.." Nun zwinkerte Vanion und grinste breit: "Aber ich hab schon sehr viel geredet in meinem Leben. Und ich weiß am besten, dass Worte zwar Gewicht haben - aber das Worte nunmal auch Wind sein können. Nimm es dir nicht zu so zu Herzen, was Simon sagt. Wir wollen alle glücklich sein. Und denk mal nach: wenn Savaric besiegt ist, dann steht dem nichts mehr im Wege. Der Bürgerkrieg hier ist vorüber! Der Schatten aus dem Arden mag nicht besiegt, doch immerhin zurückgeschlagen sein. Der Schwarze Mond, Tailon Orikos, wurde geschlossen. Auch wenn die Grenzen des Engonien, in dem ich groß geworden bin, nicht mehr existieren, so ist es doch meine Heimat. Und es ist endlich, endlich eine friedliche Heimat! Wenn Savaric erst besiegt ist.." Sippenmörder!
Vanion wusste nicht, woher die Stimme kam. Es mochte durchaus sein Gewissen gewesen sein. Er verstummte.
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Offline Anders

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Re: In der Umgebung von Brega.
« Antwort #132 am: 18. Okt 14, 11:45 »
Ander lauschte Vanions Worten und ließ sie in ihrem Kopf herum wandern. Ja es machte durchaus Sinn was Vanion sagte. Vielleicht nahm sie die Dinge wirklich zu wörtlich. Nur woher konnte man wissen was die Leute meinen wenn sie Wörter für Dinge benutzen die eine ganz andere Bedeutung haben. Sie würde besser aufpassen müssen. Besser zuhören.
Als Vanion ihren Blick hob, damit sie ihn ansehen musste blickte sie und schaute ihn an.
Er schien wirklich voller Hoffnung und das machte sie sehr froh. Von daher lächelte sie ebenfalls breit und nickte bekräftigend.
"Ja du hast recht. Wenn das alles vorbei ist... Ich würde gern einmal La Follye sehen oder auch deinen Hof."
Sie grinste kurz. "Keine Sorge ich werde auch nicht zu viel Unsinn machen."
Irgendwas schien aber noch zu sein. Ihr viel erst jetzt auf, dass er nicht weiter gesprochen hatte und so legte sie den Kopf schief und eine Hand auf Vanions Schulter.
"Ist alles in Ordnung Vanion? Du hast nicht weiter gesprochen."
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Offline Vanion

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Re: In der Umgebung von Brega.
« Antwort #133 am: 20. Okt 14, 12:48 »
"Mir gibt es zu denken, dass wir meinen Onkel töten werden." So einfach war es in Worte zu fassen. "Ich bete, dass ich das Schwert nicht führen muss." Als Anders zu sprechen anhob, unterbrach er sie: "Ich weiß. Er gehört in keiner Weise zu meiner Familie. Doch sind wir blutsverwandt, und die Götter sehen mit Verachtung auf den Sippenmörder herab. Wenn er vor Gericht gebracht würde oder sich einem Gottesurteil stellen würde, wären all meine Sorgen zerstreut. Doch hab ich eben Angst, dass er das nicht tut."
Doch dieses Mal schüttelte der Knappe die Gedanken ab. Er stand auf.
"Lass uns ans Feuer zurückkehren. Was bringt es, sich den Kopf zu zerbrechen? Es wird kommen, wie immer es kommen wird."
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Offline Anders

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Re: In der Umgebung von Brega.
« Antwort #134 am: 20. Okt 14, 14:16 »
Anders sprang auf und klopfte sich die Nassen Blätter von der Hose.
Sie würde heute ganz nahm am Feuer schlafen, so viel stand fest.
So nah das sie nicht anschmorte verstand sich.
Sie blickte Vanion an. Ein paar Strähnen fielen ihr ins Gesicht und sie wischte sie weg. Die störten schon jetzt sie würde sie bald wieder in die Zöpfe flechten.
"Wir könnten ihn auch gefangen nehmen.", schlug sie vor und lief zwei Schritte hinter Vanion her. "Ihm einen Hinterhalt stellen oder sowas. Wir müssen ihn nicht töten. Wenn wir ihn gefangen genommen haben kann man ihn doch auch verbannen oder einsperren." Sie verzog das Gesicht. "Das ist eine schlimme Strafe. Eingesperrt zu sein."
Sie überlegte. "Halte sie doch einfach ein zwei Mann oder Frauen in deiner Nähe die mit dir Seite an Seite Kämpfen. Dann musst du im Zufall der Fälle nicht gegen ihn kämpfen und kannst ihn auch nicht töten."
Ein Jucken erreichte ihre Nasenspitze und sie rieb sich darüber.
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