Isabeau sah vom einen zum anderen und bemühte sich um einen möglichst neutralen Gesichtsausdruck. Sie wusste, dass Gerhardt ein Haudrauf war, aber wenn er sich nicht alle Chancen auf den Posten verbauen wollte musste er lernen sein Mundwerk zu zügeln.
"Herr Erik hat recht, ihr solltet erst einmal Zeit bekommen um richtig anzukommen und euch nach der Reise zu entspannen. Wenn das Wetter auf der Straße auch nur halb so schlimm war wie hier in den letzten Tagen müsst ihr froh sein aus den klammen Sachen herauszukommen."
Sie bogen in einen Gang mit mehreren Zimmerfluchten ein. Die Baronin zeigte auf zwei nebeneinander liegende Türen:
"Dies sind eure Zimmer, sie haben eine Verbindungstür, da sie normalerweise von einem Ritter und seinem Knappen genutzt werden. Ihr müsst die Unterbringung verzeihen, Herr Erik, aber in Anbetracht der Festtage sind bereits viele Herrschaften angereist und die Unterkünfte werden knapp."
Das größere der beiden Zimmer war einfach eingerichtet, hatte aber einen eigenen Kamin und einen Tisch mit zwei Stühlen, während das Knappenzimmer tatsächlich nur ein Bett und eine Truhe aufwies.
Gerhardts und Eriks Gepäck war bereits auf die Zimmer gebracht worden und einer ihrer Begleiter machte sich gerade daran auszupacken.
"Und wie ihr seht haben eure Begleiter euch auch gefunden. Ich muss mich nun leider verabschieden, aber ich würde mich sehr freuen euch heute Abend nach dem Alamargottesdienst zum Essen begrüßen zu dürfen. Ich habe ein bescheidenes Haus im Tempeldistrikt und würde euch und eure Männer gerne dort bewirten."