Die Gebiete in Caldrien > Das Caldrische Imperium

Winter 265 nJ, Auf dem Weg zurück zum Foret d´Artroux

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Vanion:

--- Zitat von: Mel am 06. Feb 15, 11:35 ---Lorainne starrte in den Kamin. Das Spiel der Flammen war beruhigend, und kurz hing sie ihren Gedanken nach, bevor sie Vanion eine Antwort gab:"Ich glaube, mit der Liebe kann man nicht fertig werden. Man kann sie nicht besiegen, sie unterwerfen oder sie zu seinen Zwecken benutzen. Das funktioniert nicht. Aber ich weiss, was Du meinst. Ich ziehe auch lieber in eine Schlacht, als... nunja."

--- Ende Zitat ---

Grade setzte er zu einer Antwort an, als Ulric und Schangra aufstanden und sich verabschiedeten. Er wünschte beiden eine gute Nacht. Die Wache würde wohl aus Bran und ihm bestehen, wenn Silas nicht wieder seine Runden drehte. "Ich hoffe nur, dass ich Anders nicht zu sehr weh tun werde. Aber ich kenn' mich, ich bin oft unachtsam, und grade solche Fallen sind alles, aber nicht meine Stärke. Aber offen gesagt, Lorainne - ich glaube, dass Anders damit nunmal fertig werden muss. Meine kleine Schwester war mal unglücklich verliebt, und nachdem der Kerl sie ein halbes Jahr lang hat zappeln lassen, hat sie sich wen anders gesucht und - naja, das getan, was Bauernmädchen eben so tun. Anders wird da auch noch rauswachsen, sie ist doch ein halbes Kind."

Mel:
Lorainne lächelte den Äxten zu, als sie sich verabschiedeten. Offenbar war ihre Wahl gut und richtig gewesen.
Dann wandte sie sich wieder Vanion zu:"Sicher braucht sie einen gewissen Schmerz um zu reifen. aber treibe es nicht zu doll. Unglücklich verliebt zu sein, ist nicht einfach für ein junges Mädchen. Ich habe es an meiner Schwester gesehen.  Ich möchte nicht, dass Anders eine solche Erfahrung macht. Tu was Du willst, aber sei dikret. Das ist das einzige, worum ich dich bitte."
Sie griff unvermittelt nach Vanions Hand, die Hand, die sie gerettet hatte, die Simon gerettet hatte. Und doch war er ein Roquefort, was ihr in dem Moment schmerzlich bewusst wurde.
"Es ist Zeit, wir sollten und Schlafen legen."

Bran:
Ai, eine Wache sollte man aufstellen. Und ein klarer Kopf hilft dabei nicht einzuschlafen.

Also trank Bran den letzten Schluck aus seinem Zinnbecher und ging zum Wirt.

"Sagt, habt Ihr heißes Wasser für einen Tee?"

"Na sischer dat. Wart n wenisch und isch bring gleisch einen juten Krug. In dem Bescher verbrennste dir doch die Flossen."

"Danke, die Teeblätter habe ich selbst bei mir"

Er ging zurück an den Tisch, an dem mittlerweile nur noch Vanion saß und setzte sich. Anders und Silas waren noch nicht von ihrem Ausflug zurück. Sicher würden die beiden auch bald ihre Betten aufsuchen.

"Nun Vanion, es scheint als seine wir zu langsam gewesen. Jetzt werden wir uns die Nacht um die Ohren schlagen müssen. Willst du die erste oder die zweite Schicht übernehmen?"

Vanion:
Als Lorainne so unvermittelt seine Hand ergriff, war die Distanz, die meist zwischen Ritter und Knappe herrschte, überwunden. Er warf Lorainne einen fast liebevollen Blick zu, der Bände sprach. Der kurze Moment ging vorbei, als sie sich erhob. Er hielt ihre Hand noch für den Bruchteil einer Sekunde, dann ließ er sie los.

"Nun - Bran und ich werden wachen, bis Silas und Anders wieder hier sind. Danach können die beiden sich ja die Nacht um die Ohren schlagen, wenn sie denn wollen, sonst wecken wir die anderen Äxte. Ich bin sicher, Schangra wird sich freuen."
Er wünschte Lorainne eine gute Nacht, dann deutete er dem Wirt, auch ihm etwas Teewasser zu bringen.
"Sag, hast du noch ein paar Blätter? Ich würde sagen, wir gönnen den anderen etwas Schlaf. So wie's draußen schneit, sitzen wir wahrscheinlich morgen auch noch hier, also können wir uns ruhig ein paar Stunden längeren Schlaf gönnen. Mit der Sonne aufstehen geht nur schwer, wenn die Sonne im Schneefall erstickt, findest du nicht?" Er grinste breit. "Du bist doch Andarraner, oder? Wie kommt's eigentlich, dass du in Haubach gelandet bist?"

Bran:
Als der Wirt vor Vanion und Bran zwei dampfende Krüge abstellte kramte der Späher in seinen Beutel und krümelte in jeden eine großzügige Portion von Schwarzteeblättern hinein.

"Eine nicht sehr spannende Geschichte. Nach dem ich mich von meinem Stamm lossagte um Söldner zu werden reiste ich zunächst einige Zeit durch Engonien. Dann erreicht mich eine Nachricht aus Weiden im Kontinent Aventurien. Der Ritter Ernhelm von Sichelwacht suchte nach Männern um sein Lehen vor einer Armee aus dem nahem Tobrien  zu verteidigen. Späher waren gesucht, Späher wurden gut bezahlt.
Als es an der Draugenfurt schließlich zu einer entscheidenden Schlacht kam stellte sich herraus, dass einige der Söldner und Krieger im Gefolge des Ritters mehr waren als nur einfache Mietschwerter.
Ulric, als Taktiker und Sturmbannführer eines der höheren Tiere in unserer Abteilung behielt angesichts der Übermacht der Gegner einen kühlen Kopf und bereitete schon im Vorfeld eine List. Einige Seile, mit starken Pflöken in der Furt unter Wasser verankert brachten am nächsten Tag die ersten Reihen zum Fallen, sodass die Kavallerie kein Problem für unseren Zug darstellte und die Lanzenträger mit den Gestürzten kurzen Prozess machten.
Inmitten der geordneten Piekeniere war ein Babar aus Silvanaya der einen Schild der ersten Plänkler aus dem Matsch zog und mit seinem Streitkolben in erster Reihe seinen Blutgöttern einen hohen Tribut zollte. Schangra der Wilde.
Eromon, ein weiterer herausstechender Krieger zog mit  seinen zwei Kurzschwertern an der linken Flanke mit blitzschnellen Finten und Sprüngen den Tobriern arge Verluste zu.
Ich selbst hielt während dieser Schlacht ein Auge auf eine Frau, die ein wenig schutzbedürftig schien. Jetzt wo ich Silva besser kenne wahrhaftig nicht mehr. Denn ob ihrer Größe ist sie eine geschickte Kämpferin, die sich aus dem Gröbsten raushält, wenn es brenzlich wird jedoch aus ihrem Schatten tritt.
Das waren mit mir die fünf Gründungsmitglieder der Äxte.
Wir, die wir alle bis dahin nur sehr kurze Freundschaften pflegten und evtl. noch Kontakt zu unseren Familien hatten, schlossen uns zusammen um gemeinsam stärker und schlagkräftiger auftreten zu können und uns so bessere Aufträge zu sichern. Und bis jetzt hat es geklappt.
Die Suche nach Lorainne im Forret D'Artroux bei der wir dich zum ersten Mal trafen war unser erster gemeinsamer Auftrag als Äxte."

Branwin dachte bisher immer an diesen Abschnitt in seinem Leben als etwas sehr kurzweiliges und flüchtiges. Etwas das gekommen war und jetzt ist. Doch als er die Bilder dieses ersten gemeinsamen Kampfes und aller seither vergangenen vor seinem inneren Auge sah merkte er, wie viel Ihm an seinen Kameraden hing. Vor allem da er jetzt als Großaxt einem Teil der Verantwortung für sie alle trug.

Außerdem war sein Hals vom langen Monolog sehr trocken. Also pustete er in den Krug mit der heißen braunen Flüssigkeit und probierte davon. Bitter und heiß. Ein wenig abkühlen musste der Tee noch.

"Und dann wählte mich dieser Haufen im Sommer auch noch zu einer der drei Großäxte. Nur die Geister wissen warum ich."

Und dann führte ich sie blindlings in den Eldforst um Geistern und Dämonen nachzujagen. Ich kann froh sein dass ich nur mit dieser Narbe davongekommen bin

In seine trüben Gedanken versunken starrte Bran in die Schwaden die von seinem Getränk aufstiegen.

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