Langsam öffnete Widukind die Augen und spürte schlaftrunken den Schmerz des hellen Tageslichts, welches in seinen Augen zunehmend stärker brannte, je mehr er diese öffnete. Er bemerkte, dass er ungewöhnlich weich lag. Stimmt ja, dachte er sich, die Gliedmaßen noch einmal über die länge des Bettes ausstreckend, er hatte am vorabend endlich Georgsweiler erreicht und konnte für eine, wenn auch kurze, Nacht eine Auszeit von der ungemütlichen Natur des Kampierens nehmen.
Sein Blick glitt über den mit Rüstzeug gefüllten Raum. Überall lagen Ketten- und Plattenteile herum. Bögen, wie Helme, waren weit verstreut. Nicht einmal die Waschschüssel blieb verschont. Eine Erleichterung stieg in ihm auf, als er die Gegenstände wiedererkannte. Teile davon gehörten unmissverständlich Ulric, was zu bedeuten hatte, dass dieser sich noch am Abend um einen geeigneten Schafplatz für die Äxte bemüht hatte und Widukind nicht unrechtmäßig in fremden Betten nächtigte. Ein Szenario, dass ihm alles andere als abwegig erschien, bei dem zunehmenden Druck in seinem Kopf. Langsam richtete er sich auf und begann sich die Kleider, die er gestern noch achtlos im Raum fallen ließ einzusammeln und sich überzuziehen. Langsam kam die Erinnerung zu ihm zurück, wenn sie auch Lückenhaft erschien, so konnte er sich zumindest ausmalen, woran das lag. "Bist am Feuer wieder eingenickt, du Tölpel.", lachte er halb murmelnd in sich hinein.
Er zog sich in einer raschen Bewegung die Hosenbeine über die Stiefel, schnürte sich den kleineren seiner beiden Waffengurte an und trat zur Tür. Etwas frische Luft sollte gut tun und wohlmöglich gab es sogar ein ausreichendes Frühstück in der nahe Taverne von gestern.
Ein breites Grinsen erschien auf seinem Gesicht, so stark, dass er das Gefühl hatte, er zöge seine Mundwinkel bis an die Ohren hoch, als er zur Tür griff und sein Blick auf den Hutständer zu seiner rechten viel. Allem Anschein nach hatte er es nicht geschafft vor seiner Nachtruhe das letzte Horn Met zu leeren, welches er beim Wirt bestellte und so hing es noch immer direkt vor seiner Nase und wartete darauf an durstige Lippen geführt zu werden.
Sofort griff er sich das Horn, band es sich um den Gurt und verließ die Hütte. DAMIT sollten die Kopfschmerzen verschwinden.