Die Gebiete in Caldrien > Das Fürstentum Middenfelz

Winter 265 n.J. Aufbruch nach Haubach

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Mel:
Vorsichig berührte sie ihre Wange.
"Brega."
Sie liess sich neben ihm auf die Bank fallen und lehnte sich nach hintern.
"Es war noch vor der Ausrufung des Pilgerzugs. Wir mussten nach Brega, Ahrnburg war abgeschnitten und die Droor war gerade gefallen."
Das Wasser der Droor, rot von Blut.
Lorainne schloss die Augen und gab sich der Erinnerung hin.
"Konar sollte seine Aufmerksamkeit nach Süden lenken, von Donnerheim und der Königin weg. Also Brega. An den Mauern von Brega hat Sasha fast alle ihre Nordhunde verloren."
Kord blutendes Gesicht. Wir fünf sind alle, die noch übrig sind.
"Ahrnburger Ritter waren hinter den Linien. Wir musste nur durch die Stadt, um ihnen das Tor zu öffnen."
Sie öffnete die Augen und starrte in die Ferne, kalkweiss. Ohne es zu merken hatte sie nach seiner Hand gegriffen und klammerte sich daran. Ihr Anker in der Wirklichkeit.
"Die Stadt brannte, das Lazarett im Alamartempel. Überall war Feuer. Bregafeuer. Es roch nach verbranntem Fleisch. Und wir preschten durch die Straßen. Unter Simon de Bourvis. Zum Torhaus. Ich... ich hatte einfach Pech. Bregafeuer regnete auf uns hinab und hinter mir brannten die Männer. Ich bin vergleichsweise glimpflich davon gekommen."
Sie stockte kurz, stellte fest, dass sie sich an seine Hand geklammert hatte und liess sie peinlich berührt los.
"Wir nahmen das Torhaus ein. Unter großen Verlusten. Pierre- der letzte Sohn Blanchefleurs, gab das Zeichen. Doch er wurde von Pfeilen getroffen und starb in Simons Armen."
Ihr Blick rückte in die Ferne, so als könne sie dort die Bilder sehen, die sich unweigerlich in ihr Gedächtnis gebrannt hatten.
"Wir waren verloren, wir brauchten Hilfe. Ich nahm Pfeile und Bogen einer unserer Männer- nahezu alle waren tot, in den Feuern Bregas gestorben oder bei dem Kampf um das Torhaus. ich weiss nicht mehr was ich schrieb, aber ich kritzelte mit Pierres Feder auf Stoff oder so eine Nachricht. Dass wir Hilfe brauchten. Damit sie wussten, dass es keine Falle war, band ich meinen Pegasus daran und schoß die Nachricht in die Richtung, wo das Hauptquartier eingerichtet war. Hegen von Burghorst hat die Nachricht gefunden. Und Gorix- du hast ihn gestern kennengelernt- kam mit seinen Magierschülern um uns zu retten.
Ich konnte ihn von oben sehen. Er brüllte Befehle, überall Feuer. Und dann sah ich nichts mehr. Ich sah Gorix nicht mehr, ich konnte ihn nicht mehr hören."

Sie griff sich an den Hals um sich zu vergewissern, dass der Pegasus noch dort war.
"Jeldriks Pegasus fliegt nicht umsonst." Der gute Hegen.

Isegrim:
Er sagte nichts und schaute sie einfach nur an. Er erhoffte sich das in ihrem Wortfluss noch mehr aus ihr herauskommen würde.
Ihre Hand es fühlte sich so, eigenartig an.
Sein Blick war auf ihre Lippen fixiert. Was würden sie ihr jetzt noch offenbaren?

Mel:
Seufzend öffnete sie die Augen.
Dunkel, traurig. Und trotzdem hoffnungsvoll.
"Als ich wieder zu mir kam, wurden meine Wunden versorgt. Ich könnte auf dem linken Auge nichts mehr sehen, Simons Gram war schwer zu ertragen und die Stadt war zerstört. Und doch ahtten wir überlebt. Gorix hätte fast sein Leben verloren, als er uns gerettet hatte. Doch auch er hat überlebt."
Dafür sind Freunde doch da.
 wie aus dem Nichts lächelte sie und ihre Züge wurden weicher.
"Die Götter waren mit uns, Jelena und Damian konnten mein Auge retten, und der Pilgerzug wurde ausgerufen."
Und an dem Abend habe ich William kennengelernt. Ihr Lächeln vertiefte sich und ihre Augen funkelten.

Isegrim:

Plötzlich schoß Benjen nochmal etwas ganz anderes in den Kopf.
Wie konnte er das eben überhören.
Er richtet sich auf und stellte sich vor Lorainne, er wollte jetzt nicht das sie ihm irgendwie ausweichen konnte.
"Von was für einer Entführung hat Lyra gesprochen?"
Seine Stimme war ernst.

Mel:
Das Lächeln verschwand.
"ich sagte ja, Lyra redet zuviel. Früher oder später würdest Du es wohl so oder so erfahren."
Lorainne stand auf und ging unruhig hin und her.
Ihre Fäuste ballten und entspannten sich wieder, sie rang die Panik nieder, die diese Erinnerung in ihr hervorrief.
"Roquefort. Er hat es wie eine Entführung aussehen lassen, als ich auf dem Weg zu... zu unserer Hochzeit war."
Ihr Stimme war leise, unsicher.

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