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Auf dem Weg von Haubach nach Caldrien

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Simon de Bourvis:
Simon hielt sich am Ende der Reisegruppe, er brauchte Zeit zum Nachdenken.

Haubach war ein gastfreundliches Fleckchen Erde, wenn auch so manche Geschichte in der Dorftaverne zu abenteuerlich anmutete, als das sie hätte wahr sein können.

Doch nicht die Geschichten von Speerzähnen, Geistern oder dem Drachen waren es, die ihn beschäftigten.

Der Ordensregel entsprechend, hatte er den "neuen Weg" verbreiten wollen, nur um festzustellen, dass er hier überall schon bekannt war.
Gut, Tior wurde unter anderen Namen verehrt, aber die Glaubensgrundsätze dreier verschiedener Völker waren dieselben, wie die des neuen Weges.
Waren er und seine Landsleute so rückständig, dass sie Jahre, ja Jahrhunderte lang ein Wesen verehrt hatten, dass in allen diesen fremdländischen Kulturen höchstens als Dämon bekannt gewesen wäre?

Immerhin verhiess die weite Verbreitung des neuen Weges in diesen Ländern, dass der Orden auf dem richtigen Wege war.

Isegrim:
Benjen war in Gedanken vertieft, hatten sie so eine lange Überfahrt auf sich genommen und nur so eine kurze Zeit in Haubach verbracht.
Aber sie haben sehr viel Ruhe erfahren etwas was ihnen in letzter Zeit gefehlt hatte. Sie hatten die Ehre der Aufnahmezeremonie beiwohnen zu dürfen.
So hatte er mit Lorainne und den anderen Spaß gehabt und sie hatten einen Moment das Geschehen in la Follye vergessen. Sie fühlten sie sogar wie in die Kindertage zurückversetzt als Lorainne mit ihm wetteifern wollte und die den Berg hoch gerannt sind. Und selbst dabei fern ab von Engonien hatte sich ihre Beschützer direkt Sorgen gemacht und die Äxte verfolgten das Geschehen, wohl auch ein wenig skeptisch.

Frederic, Eric und André hatten sich mit den Prüflingen der Äxte messen dürfen, so dass auch sie eine Weile nicht an die Heimat dachten.
Die einzige die nicht aus der Fassung zu bringen war und immer versuchte alles im Auge zu haben war Sophie. Sie war nicht wirklich erfreut als sie von Lorainne und Benjen´s Spielerei erfahren hatte, wobei sie dann doch Nachsicht weilen ließ. Sie war mehr mit dem Barbaren beschäftigt im ein paar Manieren beizubringen und dafür zu sorgen, dass er sie auch nicht so schnell vergaß.

Die Äxte, sie waren sonderbar, so viele verschieden Individuen und so wirkten sie nach weit aus mehr als ein einfacher Haufen Söldner.
Lorainne war nicht begeistert als sie erfuhr, dass Benjen ihnen ein Teil des Soldes für ihre Dienste gegeben hatte.

Lorainne, sie hatte mehr Zeit miteinander verbracht in diesen Tagen. Sie war seine Familie und das merkte er hier wohl auch mehr als zu vor, hatte sie das wirklich getan in der letzten Nacht. Oder war es eher der Alkohol der ein wenig in Strömen floss auf dem Frühlingsfest?
Auch hier ließen die Äxte sie nicht aus den Augen, so hatte doch Widukind bis zu letzt bei ihnen gesessen, obwohl im der Met stak zugesetzt hatte. Es war kalt in der Nacht trotz des Feuers, am meisten Wärme spendete ihnen hier wohl die Nähe.

Erließ diesen Gedanken schnell fallen und erinnerte sich an die Besprechung. Was nun vor ihnen lag, die Beweise die sie brauchten um die Hochzeit zu verhindern. Nun musste Lorainne erst ein mal zu Hofe um den Termin für ihre Trauung zu erfahren. Benjen hatte früher mal diese Gedanken gehabt wenn Lorainne einmal jemanden heiraten würde, es war immer schwer sich das vorzustellen. Und er wäre wohl schon längst mit Marquerite verheiratet gewesen wenn sie an ihrer Zeremonie teilgenommen hätten.
Der Gedanke gefiel ihm ganz und gar nicht das sie Roquefort heiraten soll. Und nun haben sie ihm auch noch die Aufgabe gegeben in la Follye als grüner Ritter aufzutreten. Zum einen wollte Lorainne ihn damit erst einmal verbergen und zu gleich auch Roquefort´s Position bei den Bewohner zu schwächen.
Es war eine Ehre und eine Last zu gleich in die Fussstapfen von Jules seinem Rittervater zu treten.

Mel:
Lorainne wich den anderen soweit es ging aus.
Sie wollte ihre Ruhe und mit ihren Gedanken alleine sein.
Sie wäre gerne noch geblieben, die Tage hier schienen soviel leichter.
An der Bewegung des Mondes sieht man, wie die Zeit fortschreitet, von mir aus könnten Mond und Sterne genauso stehen bleiben, Dann würde der Moment ewig dauern. Die Worte klangen noch nach und sie fasste an ihren Hals. SIe spürte das Gewicht der Kette unter ihrer Tunika, verborgen vor den anderen und ihren neugierigen Fragen.
Auserdem hatte sie ein schlechtes Gefühl dabei, sah sie das Schmuckstück als reine Verschwendung an, brauchten sie doch dringend Geld, um bei Zeiten die Äxte auszulösen und ihre Schulden bei den Valkensteinern und William of York zu begleichen. Dann fiel es ihr wieder ein.
"Ich habe Bran schon eine kleine Summe zukommen lassen. Dann ist schon ein Teil von dem vergolten, was sie für Dich tun."
In der Morgensonne hatte sie die Kette betrachtet, sie war wunderschön und hatte sicher keine kleine Summe gekostet; und wenn er Bran genausoviel gegeben hatte...

Der Abschied aus Haubach fiel ihr schwerer als gedacht, verband sie damit doch eine unbeschwerte, wundervolle Zeit.
Einzig um Anders sorgte sie sich ein wenig. Sie war so blass gewesen und wirkte so zerbrechlich.
Suchend schaute sie sich um, bis sie Anders und Vanion entdeckte. Sie sah immer noch ein wenig krank aus und Vanion war ihr wie aufgetragen nicht von der Seite gewichen.
Ihr Blick schweifte weiter über die Umgebung, als wollte sie sich jede Kleinigkeit einprägen.
Sie betrachtete die Berge und ein Lächeln schlich sich in ihr Gesicht. Aufgeschürfte Hände und Knie waren das Resultat gewesen und der Stoff ihrer Kleidung scheuerte unangenehm an den Stellen.
Und doch würde sie das an diese schönen Tage erinnern. Auch wenn sie schon längst wieder in Engonien sein würden.

Beorn:
Beorn freute sich sichtlich auf die Weiterreise. Zwar war Haubach ein guter Ort, doch in dem kurzen Jahr, das er nun mit den Äxten zog konnte der Ort nicht zu einer neuen Heimat werden. Auch Ulrics Aussage, das nächste mal von Prem, einer Stadt kaum eine Tagesreise von seinem Heimatdorf entfernt abzufahren, hebte Beorns Laune sichtlich. Natürlich war das thorwaler Land, das direkt an das Orkland grenzte nicht gänzlich vor Gefahren gefeit, doch unter Menschen wäre eine gebrochene Nase oder eine Zahnlücke so ziemlich die einzige mögliche Gefahr, sah mal mal vom Brummschädel nach einem langen Abend ab. Die Reiserute würde wahrscheinlich über Lowangen, Andergast und Thorwal führen, weiter nördlich gäbe es zu viele Schwarzpelze, eine Rute weiter südlich über Greifenfurt würde viel Zeit in Anspruch nehmen. In Thorwal könnte eine kurze Schiffspassage nach Prem gebucht werden, in Hinsicht auf die weniger seetüchtigen Mitreisenden wäre es aber wahrscheinlicher, die schlecht ausgebauten Straßen um die Bucht von Prem zu nutzen, wobei man allerdigns durch Skjal reisen würde. Im Jolskrim von Beorns Vater wäre zwar nicht genug Platz für die komplette Gruppe, aber das Gestaskrim böte locker Platz für gut 2 Dutzend Männer.

Anders:
Anders zog die Frische Luft ein. Nachdem sie sich gestern hatte hinlegen müssen wars sie froh nun wieder auf den Beinen zu sein. Wussten wie Götter wo das plötzlich hergekommen war, es hatte sie selbst ziemlich überrascht. Bis her hatte sie immer glück gehabt, wirklich krank war sie nie gewesen. Beorn hatte sich aber sofort um sie gekümmert und sie war freiwillig im Bett geblieben. Jetzt zwar noch ein bisschen blass aber wieder die alte, konnte sie tatsächlich wieder über etwas lachen das Vanion ihr gerade erzählte. Ihr Blick schweifte hoch zu den Schiefernbergen. Es hatte Spaß gemacht darauf herum zu klettern, fast wie auf Dünen laufen. Sie bemerkte das Lorainne zu ihr rüber sah und lächelte leicht. Die Ritterin schien sich immer noch Sorgen zu machen, dabei hatte sie ihr doch gesagt dass es ihr wieder gut ging.
Wieder dachte sie an das was Lorainne ihr gesagt hatte, bevor sie ihr Bauch außer Gefecht gesetzt hatte.
Sie hatte mit Kadegar gesprochen, auf Middenfels.
//"Ich weiß nun das es nicht nützt dich festhalten zu wollen."//
Sie hatte ihr Flügel geschenkt, damit sie zu Lyra reisen konnte. Sobald sie engonischen Boden betreten würden würde sie sich von der Gruppe trennen müssen. Außer Lorainne wusste es noch niemand, vielleicht Vanion wenn er auf einem halben Ohr zugehört hatte.
Wieder schweifte ihr Blick über die Umgebung. Sie mochte Haubach, und die Äxte. Sie hier zu erleben hatte ihr noch einmal die Augen geöffnet wie fest diese Gemeinschaft ineinander verwoben war.
Dann blickte sie zu Simon. Auch er hatte erfahren was bei Roqueforts Tunier passiert war, aber geäußert hatte er sich noch nicht so wirklich. Allerdings war es sehr lustig gewesen als er sich an Bran gefesselt in den Kampf gestürzt hatte. Und trotz seines Alters war er schnell wieder auf den Beinen gewesen. Er schien irgendwie in seiner Aufgabe aufzugehen. Auch wenn er immer noch so schweigsam wie früher war.
//Kadegar hat ihr gesagt, dass sie es raushohlen wollen.//
Seit diesen Worten fühlte sie sich ein wenig leichter ums Herz und auch wieder mehr Hoffnung in sich. Sie hatte nicht damit gerechnet das Lorainne sie so einfach ziehen lassen würde, aber das sie es nun tat, zeigte ihr nur das sie ihr immer noch vertraute. Trotz allem. Und das machte sie glücklich. Sie schien doch nicht so viel kaputt gemacht zu haben.

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