Vanion hatte das Gefühl, dass er an etwas gerührt hatte, was Mina nah ging. Das leichte Stocken in ihrer Stimme entging ihm nicht. Er seufzte leise. Noch ein Sorgenkind. Das Gute an Benjen war, dass er wehrhaft und stark war. Ein Mann, auf den man nicht aufpassen musste, der Verantwortung für sich selbst tragen konnte. Ob Mina das konnte, wusste Vanion nicht so recht, aber dadurch, dass sie nun zu Lorainnes Gefolge gehörte, fühlte er sich selbst ein wenig verantwortlich. Die Frau mochte älter sein als er, aber sie sah nicht so aus, als ob sie sich ihrer Haut würde wehren können. Dazu kam, dass jede Seele, die sich ihnen verschwor, ein weiteres Ziel für Savaric werden konnte.
Diese sorgenvollen Gedanken behielt der Knappe aber lieber für sich. Es gab Grenzen für Sorgen, und er war schließlich nicht Minas Vater. Sie würde schon irgendwie auf sich Acht geben können. Und wenn nicht - naja, sei ehrlich: so gut kennst du sie nicht. Er zuckte mit den Schultern.
Nichtsdestotrotz lächelte er Mina nun wohlwollend an. "Etwas Sinnvolles zu tun - das ist eine gute Sache! Ich bin lange Jahre als Tagelöhner.. gut, seien wir ehrlich: als Tagedieb durch die Welt gezogen und hab gesoffen und gestohlen." Verschmitzt grinste er. "Irgendwann hab ich auch das Gefühl gehabt, dass mir etwas fehlt. Erst dachte ich, es sei Geld, aber das war's nicht. Nein, es war eher das Gefühl, ein wirkliches Ziel zu haben, für etwas zu leben!"