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Middenfelzer Hinterland, Frühjahr 265 n. J.

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Kassandra Wolfsgeheul:
Kassandra Stimme näherte sich gefährlich einem Grollen an:
"Ihr bellt den falschen Baum an, Bruder Simon. Aus euch spricht das Ehrverständnis eines caldrischen Ritters. Übertragt euer Denken nicht auf den Willen Tiors oder die Auslegungen seiner Kirche! Was ist daran ehrlos den Berserker zu entfesseln? Er ist weithin hör- und sichtbar und jeder kann sich entscheiden sich ihm in den Weg zu stellen oder eben nicht. Meine Wölfe waren die Speerspitze in nahezu allen großen Schlachten des Krieges und sie haben weder sinnlos gemordet noch geplündert. Vielleicht solltet ihr eure Fragen dem Firngarder stellen, soweit ich weiß kann man dies nicht von seinen Truppen behaupten!"

Simon de Bourvis:
Simon lehnt sich zurück und nickte.
"Ihr habt recht. Ich versuche Tiors Willen zu ergründen.
Den Weg der Ehre.
Ehre lässt wenig Spielraum.
Der Weg der Ritter war schon immer der Weg der Ehre.
Die Kirche des Tior, die gerade erst diesen Weg entlangstolpert, täte gut daran nach ihrem Bespiel zu schauen.
Auf dass die Erkenntniss, dass man vom Wege abgekommen war, nicht erst dräut, wenn man vor dem Onyxthron steht."

Kassandra Wolfsgeheul:
Es war einfach nur Pech das Simon de Bourvis mit seiner Bemerkung genau ins schwarze traf.
Ohne vorherige Warnung schnellte die Priesterin hoch und erwischte ihn eiskalt.
Simon fand sich auf dem Rücken wieder, ihr vernarbtes und tätowiertes Gesicht mit gebleckten Zähnen unmittelbar vor seinem, ein Dolch an seinen Nieren, während ihr Arm ihm die Luft abdrückte.

Simon de Bourvis:
Sie war viel schneller, als er erwartet hatte.
Aber es war reine ungezügelte Wut, bar der Kontrolle.
Ansonsten hätte sie nie zugelassen, dass er die Arme noch bewegen konnte.

Mit der Linken umklammerte er ihr Handgelenk, mit dem Daumen der Rechten stiess er ihr ins linke Auge.
Dann rammte er ihr das Knie in die linke Hüfte und rollte sich zur Seite weg als sie von im heruntergeschleudert wurde.

Hustend und nach Luft ringend kam er in die Hocke.
Seine linke Seite schmerzte. Ihr Messer musste getroffen haben.

Er umfasste den Griff des Dolches.
Nein, keine Klinge!

Kassandra Wolfsgeheul:
Schwer atmend und nach Kontrolle ringend kam sie wenige Schritte neben ihm hoch. Statt erneut anzugreifen steckte sie den Dolch weg und erhob sich abrupt. Sie wandte ihm den Rücken zu und öffnete die Tür. Als sie sprach hörte man die mühsam kontrollierte Wut in ihrer Stimme:
"Ich verbringe die Nacht im Schrein. Vielleicht solltet ihr um Einsicht und Demut bitten, Bruder Simon."
Ohne weiteres Wort verließ sie die Klause und schloß die Tür.

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