Die Gebiete in Caldrien > Das Fürstentum Middenfelz

Frühling in Salmar, die Tage nach dem Grenzwachtfest 265 n.J.

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Isabeau Lioncoeur:
Isabeau musterte sie ohne ein Wort zu sagen, sie schien im Geiste die letzten Tage durchzugehen und ein Puzzle zusammen zu fügen. Als sie sprach, da war es ein gänzlich anderes Thema:
"Was sagst du zur Verlobung von Wiliam of York und Julianna of Lancaster?"

Vanion:
Als Vanion sah, dass Lorainne und die Baronin sich in das Zelt der letztgenannten begaben, entspannte sich seine Haltung deutlich.
Da er nicht aufgefordert worden war, zu folgen, ging er davon aus, dass er sich zwar in der Nähe halten sollte, aber keinesfalls aufdringlich nachkommen sollte.
Sich ins Gras zu setzen, war nicht gerade angebracht, und so hielt er Ausschau nach einer Sitzgelegenheit und fand diese in Form einer kleinen, hölzernen Zuschauerbank vom Tjosten. Als er sich grade hinsetzen wollte, fiel sein Blick auf ein kleines Fähnchen, vielleicht unterarmlang: eines der Fähnchen, mit denen der Herr Tiron angefeuert worden war. Irgendwann haben Leute vielleicht solche Fähnchen in der Hand und deinen Namen auf den Lippen! Ein Lächeln glitt über sein Gesicht, und gedankenverloren sah er ins Leere. Die Spiele und Fröhlichkeit der letzten Tage hatten gut getan, doch der Giftanschlag auf Lorainnes Leben hatte wieder einmal deutlich gemacht, dass wirkliche Ruhe und Entspannung in weiter Ferne lagen, solange Savaric lebte.

Mel:
Lorainne legte den Kopf schief, ihr war der Blick der Baronin sehr wohl bewusst.
"Er hat meinem Vater die Gefolgschaft geschworen, nicht mir. Vielleicht wird er das eines Tages tun, ich würde ihm diesen Eid ohne zu Zögern abnehmen."

Lorainne erinnerte sich an jenen Abend in La Follye, der schließlich mit einer Verlobung geendet hatte.
Als hätte Isabeau ihre Gedanken gelesen, brachte sie die Sprache auf William.
Lorainne zog eine Augenbraue hoch, kam ober nicht umhin, herzlich zu lachen.
"Ich freu mich für ihn, dass er jemanden wie sie gefunden hat, die ihn aufrichtig liebt. Und ich bin überzeugt, dass er sie ebenso liebt. Immerhin..."
Ihre Gedanken schweiften kurz zu dem vorigen Abend, an dem sie mit Juliana gesprochen hatte. So offen wie noch nie.

"Immerhin hat er seinen Antrag zurückgenommen. Wegen ihr. Doch sie wird es sicher nicht leicht haben mit ihm. Und doch, wenn Lavinia zwei Menschen mit solch innigen Gefühlen segnet, was kann daran falsch sein?"
Stirnrunzelnd bemerkte sie, dass sie tatsächlich die Amabilis zitierte. Sie hatte sich in den letzten Tagen wohl doch zuviel mit Priestern und Kriegern eines Ordens abgegeben.

Isegrim:
Erstaunt schaute er Anders an.
"Du meinst ich gebe ihr Rückhalt?"
Das sie in den ruhigen Moment froh über seiner Anwesenheit war, das wusste er bereits. Aber in Momenten der Entscheidung?
"Na aber bei Merten hat sie das wohl nicht so getan. Nur langsam habe ich ein wenig Mitgefühl für ihn, aber kein Vertrauen."

"Aber lass dir nicht zu viel Zeit mit deinen Gefühlen, lass sie geschehen, sonst spürst du nachher zu viel Trauer oder Schmerz."
"Es ist wohl neu für dich?"

Isabeau Lioncoeur:
Nachdem ihre Toilette beendet war nahm sie ein silbernes Tablett und legte die Dinge darauf, die sie für den morgendlichen Segen der Lavinia benötigen würde. Mit einer Geste bat sie Lorainne die beiden Mägde zu wecken, während sie eine der bemalten Schachteln mit frischen Rosenblättern füllte.
"Ich denke sowohl William als auch du hattet euch in etwas verrannt aus dem eure persönliche Ehre euch nicht wieder herauslassen konnte und wollte. Ich bin froh das es sich so hat lösen lassen. Eine Hochzeit zwischen euch beiden wäre in Mord und Totschlag ausgeartet."
Sie legte das Tablet noch einmal ab und strich Lorainne liebevoll durch das Haar bis ihre Wange in ihrer Hand lag:
"Du warst zu gut für einen solchen Trampel und je mehr ich dir davon abgeraten habe umso mehr hast du dich an ihn geklammert. Bitte sag mir, dass diese Phase hinter uns liegt."
In ihren Augen stand Humor und Liebe, wie einer jüngeren Schwester gegenüber.

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