Hier und dort: In Engonien und außerhalb des Kaiserreiches > Gruppen auf Reisen im In- und Ausland
Auf dem Rückweg von Condra
Rania:
"Ich brauche keinen starken Mann an meiner Seite. "
Bereitwillig ließ Rania sich das Gepäck aus den Armen nehmen.
Sie atmete tief durch.
"Ich ertrage die Schmerzen schon noch bis wir daheim sind.
Ich wollte Lyra wäre da. Oder Torben. Oder Jelena. Sie sind gute und kompetente Heiler."
Rania trank einen Schluck Wasser aus ihrer Flasche.
Polliver:
Elías Gemüt schlug um... Er war nun leicht pikiert....
"Reiche ich Euch nicht als Begleitung, dass Ihr Euch wen anders her wünscht?
Ich kann Euch auch helfen... nicht magisch vielleicht aber ich weiß einiges über Medizin... Nur Ihr fragt ja nicht"
Rania:
Jetzt war es Rania die lachte.
"Durchaus seid Ihr mir eine gute Gesellschaft.
Aber gerade nach der letzten Nacht sollte Euch doch nicht wundern, dass ich meine Freunde vermisse. Habt Ihr nie jemanden vermisst wenn es Euch schlecht erging?
Es mag sein , dass Ihr heilen könnt aber so gut kenne ich euch nicht um euch so nah an mich heran zu lassen. Das hat mich meine Erfahrung gelehrt..."
Polliver:
Elías Gemüt normalisierte sich wieder ein wenig:
"Nun... dann traut Ihr mir wohl nicht.... Mich nicht so nah an Euch heran lassen? Ausgerechnet mich könntet Ihr... vergesst nicht meine Eide, die ich schwor...."
Seine Stimme wurde etwas stumpf:
"Und nein.... ich habe nie jemanden vermisst, wenn es mir schlecht ging.... weil es tatsächlich nie jemanden gab, den ich hätte vermissen können... Meine Eltern habe ich nie bewusst kennengelernt.... Ein Leben außerhalb des Hofes des Schahs war zwar möglich, jedoch der Kontakt zu Bürgern unseres Reiches untersagt.... Meine Kameraden? Nunja es waren halt Kameraden.... niemand, den man vermissen könnte..... also um Eure Frage zu beantworten.... nein es gibt niemanden...."
Elías Stimme brach ab.... Er wunderte sich über sich selbst..... Versuchte er etwa Mitleid zu erhalten? Nein das war es definitiv nicht.... er vermisste sein altes Leben etwas.... Es war schön hier in den Landen Engoniens und Condra..... und doch.... nicht seine Heimat.... Er vermisste das Leben, wie er es kannte..... er vermisste die Routine.... Er vermisste...... den Hauptmann der Assenen des Schahs.... Hauptmann Elías.... Was war nur aus ihm geworden?........
Rania:
" Nun, wie gesagt, so gut kenne ich Euch nicht, und die Erfahrung hat mich gelehrt, nicht Jedem blind zu vertrauen. Vertrauen ist wie eine Blume, es braucht einen nährenden Boden, um stetig wachsen zu können....
Lasst uns rasten. Ich bin erschöpft und brauche eine Pause."
Rania setze sich und dachte über die Worte Elias nach. Der Gedanke, dass er nie eine Familie hatte, erfüllte sie mit Kummer...
Familie, ja, sie selbst hatte auch einst eine gehabt, aber von ihrem Vater hielt sie nicht viel. Und ihre Mutter.... Rania wusste, dass ihre Mutter sehr liebevoll war, aber wusste sie nicht, ob diese überhaupt noch lebte.
Gedankenverloren lehnte sie sich an einem Baum, nahm etwas Brot aus der Tasche und reichte Elias auch ein Stück.
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