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Auf dem Rückweg von Condra

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Rania:
Rania schaute Elias mit großen Augen an.
Sie wusste nicht ob sie lachen oder schreien sollte.
" Du willst jetzt allen Ernstes über Fische reden? "
Ungläubig schüttelte sie den Kopf.

Polliver:
"Rania....." Elías schüttelte ungläubig aber lächelnd den Kopf...

"Du redest wieder ohne den Gedanken zu Ende zu führen. Du betrachtest die Dinge oft oberflächlich statt in ihrer Tiefe. Dadurch neigst du auch zu emotionalen Ausbrüchen.

Betrachte mein Bildnis mit dem Bären und den Fischen mal genau:

Ich will damit sagen, dass Gut und Böse keine von der Natur festgelegten Seiten sind. Sie liegen im Auge des Betrachters.... Es sind also Launen des Individuums und damit rein subjektiv durch Menschen geschaffen.

Im Bezug auf gestern heißt das, dass jene, die uns angriffen, nicht das Böse sind. Das sind sie nur in unseren Augen aber in ihren sieht das wieder anders aus. Gehen wir also davon aus, dass es von Natur her weder das Gute noch das Böse gibt, sondern nur ein Maß an Schuldbeteiligung zwischen allen Beteiligten.
Wir müssen uns also fragen, was wir, beziehungsweise Sam zu dieser angespannten Situation beigetragen haben."

Erneut lächelnd fügt er kopfschüttelnd hinzu:
"Hast du es jetzt verstanden?"

Rania:
Rania schüttelte den Kopf.
" Du hast keine Ahnung wovon du da redest.
Du glaubst es gibt weder Gut noch Böse?   Da irrst du dich gewaltig...
Du versuchst mich zu Belehren wwie ein kleine Kind. Das sagt mir ganz und gar nicht zu. Ich bin nun ernsthaft verstimmt.  Du matt dir an ein Urteil über mich fallen zu können obwohl du mich so gut wie gar nicht kennst.  Glaube mir, ich bin durchaus in der Lage Gutes und Böses unterscheiden zu  Können. 
On deinem Land gibt es nach deinen Erzählungen her keine Magie. Und das was du vergangene Nacht erlebt hast War schwarze Magie. Du hast keine Ahnung davon wie machtlos ich mich gefühlt habe. Unfähig etwas tun zu können.  Zusehen zu müssen wie sie entführt wurde. Angst zu haben jemanden zu verlieren. .. ich habe schon genug gesehen und erlebt. Ich musste viele Verluste erdulden und Entscheidungen treffen...
Und jetzt soll ich mich fragen ob wir nicht  Mitschuld an all dem haben?!
nein.... ich sehe es anders. Das Böse  wird immer mit schwarzer Magie gleich gestellt.
Ein Bär ist nicht böse weil er Fische fischt.  Er fischt um sich zu ernähren und nimmt nur das was er braucht.  Das ist die Natur.  Fische sind dazu da um Nahrung zu sein.
Letzte Nacht ging es nicht um Nahrung sondern um Macht. Und jeder der jemanden entführt und opfern will um Macht zu erlangen ist und bleibt nunmal böse.
ja vielleicht trage ich mehr Emotionen initiiert als gut für mich ist. Und vielleicht verlasse ich mich auch gelegentlich auch zu sehr auf mein Glück.  Aber selbst mir hat das Böse  schon ins Gesicht gelacht und habe Erfahrungen gemacht auf die Ich gern verzichtet hätte.  Und deshalb ist es auch mein gutes Recht emotionaler zu reagieren als solch Anderer.  Andere können vielleicht besser mit ihren Gefühlen umgehen und reagieren sich beim Kampfab..... Aber was bleibt mir?"

In Ranias Augen glitzerten Tränen.  Sie wandte sich schnell ab und schwieg.

Polliver:
Beschwichtigend, aber dennoch von seiner Meinung überzeugt entgegnete Elías Rania, jedoch nicht ohne sie für seine Verhältnisse sanft am Arm zu berühren:

"Ich sehe schon, wir sind da verschiedener Ansicht. Ich bin nunmal ohne starre Rollenverteilung zwischen dem Guten und dem Bösen aufgewachsen. Nein Ihr habt Recht... es gibt bei uns keine Magie... aber Ihr setzt das Böse mit schwarzer Magie gleich?!, also gibt es Eurer Meinung nach nur Böses, wo schwarze Magie herrscht?"

Elías nahm Rania ihr Gepäck ab, um dieses fortan mitzutragen, da sie bereits sehr erschöpft wirkte.
Was für ein unhöflicher Dummkopf er doch war, dies nicht bereits früher getan zu haben, war sie doch schwer verletzt....

"Doch seht.... der Bär fischt und tötet, um sich zu ernähren.... nicht mehr als er braucht.... da habt Ihr Recht.... und doch ist es seine Natur.
Dass wir Menschen oft Böses (leicht ironisch) tun, steckt auch in unserer Natur. Wir handeln nicht gegen die Natur wenn wir töten... nein wir handeln nicht mal gegen die Natur wenn wir dies für Macht tun....

An der Akademie des Schahs von El Kasáan hatte ich einen Philosophie-Lehrer, der stets zu sagen pflegte, "wie sollte der Mensch entgegen seiner Natur handeln? Sobald der Mensch handelt, wird dieses Handeln zu seiner Natur. Das Töten ist nicht das Problem.... das Problem ist die Frage, wofür man kämpft und wofür man tötet und ob diese Sache gerecht ist, kann nur der Mensch selbst entscheiden""

Leicht verlegen sah Elías Rania an, denn er hatte seinen Lehrer nicht wirklich zitiert, sondern die einzelnen Worte nur herausgestammelt und teilweise in sich verdreht. Er bemerkte den fragenden Blick Rania´s und fügte schnell hinzu:

"Entschuldigt.... Ich habe in Philosophie nicht immer gut zugehört. Ich habe die Worte wohl nicht mehr richtig in Erinnerung aber der Sinn dahinter stimmt."

Elías reichte Rania seinen Wasserbehälter...

"Wollt Ihr etwas Opium gegen die Schmerzen? Es ist ein Mittel aus meinen Landen und es stillt die meiste Pain"

Rania:
Rania lachte, als Elias ihr das Opium anbot.
"Ihr scheint zu glauben, dass wir solche Mittel hier wohl nicht kennen? Nun ja, für gewöhnlich muss ich von so etwas auch keinen Gebrauch machen......
Aber nein, Danke, aber nein. Ich benötige es. Der Schmerz lässt mich wenigstens spüren, dass ich wohl noch am Leben bin.
Ich glaube, wir werden wohl nicht mit unseren Ansichten über Gut und Böse überein kommen.  Vorerst muss ich mich auch mit den Begebenheiten der letzten Nacht abfinden...."
Gedankenverloren griff  sie sich an die Kehle.

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