Hier und dort: In Engonien und außerhalb des Kaiserreiches > Gruppen auf Reisen im In- und Ausland

Wege des Schicksals

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Nadira:
Noch mal ein Blick in seine Augen mit einem gekonnten schmunzeln verriet Eliás wie ironisch sie es selber meinte, aber er hatte es verstanden.
Dann setzte Eliás aber zum nächsten Satz an.....Jagen? Hatte sie richtig verstanden?

"Ich muss Tiere jagen?! ...."

Nadira seufzte scheinbar musste sie sich wirklich etwas umstellen für ihr neues Leben. Ein Leben mit einem reichen Mann und einem festen Wohnsitz wäre sicher eine einfache Wahl aber sie wusste das wäre nichts für sie. Hatte sie doch ein wenig den romantischen glauben an wahre Liebe nicht verloren und den Sinn jetzt Abenteuer erleben zu können. Ihr Blick fiel auf Eliás....

Kurz schaute sie ihm irritiert in die Augen hatte war sie doch kurz in ihrer Gedankenwelt verschwunden, fand aber schnell wieder den Faden.

"Spätestens zur Jagd werde ich etwas passendes haben und zur Not kürzen wir einfach den Rock...."

Sie meinte es wirklich ernst. Eliás reichte ihr eines seiner Messer. Sie nahm es entgegen und musterte es genau. Das Messer kam ihr bekannt vor, hatte sie es heute morgen schon in der Hand und hatte damit ein paar mal in die Luft gestochen.
Nadira vernahm Eliás Worte und hob eine Augenbraue an, wollte er sie gerade wieder ärgern?

"...ich glaube du musst nicht komplett bei Null anfangen...ich weiß zumindest was eine Waffe ist und welche Seite verletzen kann...."

Murmelte sie leise. Nadira legte ihre Tasche an die Seite des Wegesrandes.

"Gut. Dann zeig mir wie ich richtig zusteche..."

Sie hob das Messer mit einer Hand um ihre Haltung mit dem Messer zu zeigen.

Polliver:
Elías musterte Nadira, wie sie da mit dem Messer stand.....

"Nun gut..... es gibt zwei Möglichkeiten ein solch kurzes Messer wie dieses zu halten....

Wenn Ihr eher eine offene Form wollt, so nehmt das Messer am Griff mit der Spitze nach oben in die Hand.... Da es jedoch nur ein kurzes Messer ist, könnt Ihr damit nicht sonderlich gut Angriffe abblocken.... daher empfiehlt sich in diesem Fall die >>verdeckte<< Trageweise..... Nehmt das Messer in die Hand, aber mit der Spitze Richtung Boden..... legt dabei die Klinge am Unterarm an.... so kann ein Gegner erst spät erkennen, was Ihr in der Hand habt.....

Nun zu den verschiedenen Angriffsstellungen..... Ihr könnt natürlich die Hände nach unten hängen lassen und im Moment des Angriffs nach oben nehmen, um einen Gegner mit dem versteckten Messer zu attackieren.... in Eurem Fall ist dies jedoch einfach zu viel des Guten.... Daher legt das Messer wie eben gesagt am Unterarm an und nehmt nun beide Arme vor Euer Gesicht mit den Ellbogen nach außen..... nun könnt ihr mit der freien Hand einen Angriff des Gegners abwehren und mit dem Messer zustechen.....

Versucht es einfach mal....."

Elías schaute Nadira dabei zu, wie sie das soeben erzählte übte und korrigierte sie anfangs mehr, später immer weniger.... Er musste zugeben, dass sie für den Anfang nicht allzu schlecht war......

Nadira:
Sie gab sich große Mühe um es richtig zu machen.
Das Messer richtig zu halten war eine Sache aber es im Notfall auch um zu setzen war etwas anderes. Jeder fing einmal bei Null an und Übung macht bekanntlich den Meister.

Nach einer Weile üben schaute sie Eliás in die Augen. Sie sah zumindest keinen verzweifelten Blick.... Erleichterung machte sich in ihr breit. Nadira nahm das Messer herunter.

"Ich brauche nur noch eine passende Halterung und eine gute Stelle an meinem Körper um das Messer zu verstecken und trotzdem schnell dran zu kommen..."

Nadira schaute nachdenklich auf das Messer....

"Welche Waffen würden für mich noch in Frage kommen? Ein Breitschwert wäre nicht das Richtige für mich, das weiss ich auch so...."

Ein leises Seufzen entweichte ihr wieder... Sie wusste es war ein weiter Weg bis zum richtigen Umgang mit einer Waffe aber sie wollte bei Eliás bleiben und sich selber verteidigen können. Sie wollte nicht dass er auf die Idee kam sie irgendwann einfach ab zu schieben....

"Bei dieser Jagd...
wie muss man sich bei so einem Monster verhalten?"

Polliver:
Elías sah Nadira nun erstmals ratlos an..... Er wusste nicht, mit was für Monstern sie es zu tun bekommen würden.....

"Ich.... weiß es nicht..... Ich weiß nicht, was uns erwartet.... Sollten es menschenähnliche Monster sein, so gilt für sie das Gleiche wie bei einem Menschen.... Der Kopf und der Oberkörper um Herz, Lunge und Magen herum sind tötlich.... sollten es andere Wesen sein.... nun..... wir werden sehen...."

Elías wollte sich nicht anmerken lassen, dass er selber seit Stunden überlegte, auf was genau sie treffen würden.....

"Was die geeignete Waffe für Euch betrifft..... nunja... Ihr habt Glück, dass selbst die Schwerter in unseren Landen sehr leicht geschmiedet werden.... sie sind nicht so schwerfällig und klobig wie die Schwerter hierzulande..... am idealsten für Euch wäre sicherlich eine Fernwaffe..... aber für den Nahkampf solltet Ihr Euch auf kurze Schwerter und Dolche beschränken...."

Elías fand in der Nähe einen etwa menschengroßen Baumstumpf und stellte ihn aufrecht hin....

"Nun denn, Eure Hoheit..... dies ist Euer Gegner.... attackiert ihn...."

Nadira:
"Es ist faszinierend wie schwer es ist zu leben und wie leicht es ist zu sterben...."

Aber genau das wollte sie lernen, bevor sie irgendwann den Kürzeren ziehen würde.

Nadira atmete schwer aus.

"Menschenähnlich..."

Wiederholte sie leise....

"In unserem Land gab es so etwas nicht....
Keine Magie, keine Monster und vor allem kaum schlechtes Wetter..."

Musste sie unbedingt noch bemerken. Sie hatte letzte Nacht von El Kasaán geträumt... Es viel ihr wieder ein als sie es gerade erwähnte. Sie sah zu Eliás auf und wurde kurz ruhiger, schweigsam.  Einen kurzen Moment lang....  Sie hatten beide das gleiche Leben im Prinzip gehabt und doch so unterschiedlich. Sie waren beide in einem goldenen Käfig aus Pflichten und anderen Worten die es nur verherlichen sollten und beide waren seit jener Nacht unbewusst ein Stück näher an Freiheit....

Eliás hob den Baumstamm an und sie sah ihn verwundert an.

"Geht die Klinge davon nicht kaputt? Stumpft sie nicht ab?"

Aber nach kurzem erhob Nadira das Messer und ging auf den Baumstamm zu. Sie sammelte ihr ganze Kraft und rammte das Messer in den Baumstamm und zog die Klinge fast schon mühsam aus dem Stumpf wieder heraus.

"Ungefähr die Brustgegend, oder?"

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