Die Gebiete in Caldrien > Das Caldrische Imperium

Auf La Follye, am Tage nach Savarics Ende.

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Mel:
Benjens Grab war schmucklos.
Man hatte Steine gesammelt, die man auf den frischen Erdhügel legte.
Benjen war zu Hause.

Das Grab würde einsam sein. Keine Liebste, die hier trauern würde. Keine Kinder, die den Vater ehren würden. Vielleicht ein paar Freunde, die gelegentlich kämen, aber wer würde sich schon auf den Weg in den hohen Norden machen, für einen Toten?

Doch man wusste, dass seine Liebste keinen Ort brauchte, um um ihn zu weinen, denn das würde sie jede Nacht tun, wenn ihr eine wärmende Umarmung fehlen und die Kälte der Einsamkeit in ihren Körper kriechen würde.
Und auch das Kind würde den Vater ehren, dafür würde die Mutter schon sorgen. Sie würde dem Kind geschichten von Ehre, Verrat, Liebe und Heldenmut erzählen, und das Kind hätte ein Vorbild, dem es nacheifern würde.

Und eines Tages würden sie zurückkehren. Irgendwann würde die Mutter dann an der Seite des Geliebten den ewigen Schlaf schlafen und das Kind würde jeden Tag zu den Gräbern der Eltern gehen, die Vorfahren ehren und die Schwüre der Eltern und deren Eltern erneuern und La Follye würde wachsen und gedeihen.

Die Opfer der Eltern würden aus dem Kind einen gerechten Menschen machen, gesegnet von Alamar und Lavinia, mit den Wäldern durch Naduria verbunden, kämpferisch wie Tior und weise wie Aine sein.
Und unter der Hand des Kindes würde La Follye wachsen und gedeihen.

Und das Kind würde seinen Kindern die Geschichten erzählen, und diese ihren Kindern. Und jeder würde die Liebe darin erkennen. Die Liebe zur Heimat. Und sie würden mit La Follye ewig verbunden sein und wie jeder La Follye vor ihnen, den Weg zurück nach Hause finden.
Und La Follye würde wachsen und gedeihen.

Vanion:
"Geh irgendwohin, wo Wälder sind, und Wiesen. Dinge, die dich freuen. Versprichst du mir das?"

Kydora:
Kydora trank einen Schluck Tee während sie Stella zuhörte. Sie konnte gut verstehen, dass Stella das Meditieren vorgezogen hatte.
Sie hatte vielleicht keine Vorstellung davon, was sie wirklich durchmachte, aber sie hatte die anderen gesehen, die beim Schalk waren. Das schien wirklich nichts zu sein, was man freiwillig durchmachte...

Vanion stand derweil auf und verließ den Tisch. Sie blickte Stella an, die zwar lächelte, doch war da mehr. Doch konnte Kydora es nicht so recht deuten.

"Ich meinte auch nicht unbedingt nur die Müdigkeit..." Sie legte kurz ihre Hand auf Stellas Arm.

"Ich kann mir bei weitem nicht vorstellen, was du und die anderen durchgemacht haben müsst. Aber wenn du irgendwas abladen möchtest oder vielleicht einfach eine Umarmung zur richtigen Zeit brauchst. Oder irgendwas anderes... Kleine Dinge können manchmal auch schon viel bewirken."

Innerlich fühlte sich Kydora machtlos. Doch zeigte sie dies nach außen nicht. *Schenk Kraft und Halt. Los, das schaffst du schon...*

"Ich bin da, wenn du mich brauchst."

Dann wandte sie sich erstmal wieder ihrem Essen zu. Sie wollte Stella nicht bedrängen. Sie wollte nur, dass sie wusste, dass Kydora da war, wenn sie sie brauchte.

Anders:
Anders schaute zu ihm auf. "Kann ich nicht. Ich weiß nicht wo es mich hin verschlägt. Ich reis einfach dem Schne entgegen. Aber vorher geh ich Lorainne suchen. Ich muss sie noch etwas wichtiges fragen."
Ihre Hand strich leicht über das kleine Distelwappen.
"Abgesehen davon kann ich es nicht durchgehen lassen das meine Freunde die Angewohnheit entwickeln ohne ein Wort des Abschieds zu verschwinden."
Sie würde die Ritterin hoffentlich einhohlen bevor sie diesen Orden erreichte.
"Ich pass schon auf mich auf. Achte du auch auf dich. Und lass uns spätestens zum Fest der Grenzen wieder aufeinander treffen."

Vanion:
Noch einmal umarmte Vanion Anders, diesmal sehr herzlich.
"Wenn du mich jemals brauchst, ich bin da. Das verspreche ich dir. Was immer mein Versprechen noch Wert ist in deinen Augen." Er löste die Umarmung, dann sah er Anders fest in die Augen. "Es tut mir Leid, dass ich weggelaufen bin. Ihr hättet mich gebraucht."

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