Autor Thema: Konzept Plot-Patenschaft  (Gelesen 2875 mal)

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Offline Landrol

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Konzept Plot-Patenschaft
« am: 10. Dez 15, 02:02 »
Ich hab bei Surfen im WWW folgendes gefunden:

http://www.gflr.de/larp-events/plot-patenschaft/

und wollte mal nachhören ob jemand damit schon Erfahrung gemacht hat, und falls ja wie da Fazit aussieht.
Für mich klingt das Konzept recht interessant.

Offline Varim

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Re: Konzept Plot-Patenschaft
« Antwort #1 am: 10. Dez 15, 09:12 »
Ähm, naja.
Mann, ist mein Text lang geworden.
 :)
Schön, daß da Jemand ein "Konzept" zu geschrieben hat aber praktisch läuft das im LARP eigentlich genau so.
Jede Gruppe hat ihre eigenen "Unter-Plots" (Gruppe sind klassischerweise mindestens drei Personen, ich könnte
mir aber auch eine Zwei-Personen-Gruppe vorstellen: Meister-Schüler beispielsweise).
Ich philosophier mal, daß man sich gerade DESWEGEN in einer Gruppe befindet, DAMIT es weniger "Leerlauf-Phasen" gibt.
Und wenn man da was braucht (aus´m Fundus oder so) spricht man keine "spezielles Mitglied der SL" an,
sondern irgendeins, welches gerade verfügbar ist.
Dafür sind die nämlich da.

Die ganze Nummer ist so unbeschreiblich deutsch in meinen Augen, daß es kracht.
Man versucht Dinge zu regeln, die nicht geregelt werden müssen.
Und dann bekommt es auch noch einen "neuen" Namen: LARP 2.0
Puh!
Das ist so unfassbar innovativ, lädt zum Verweilen ein und stärkt uns für die Herausforderungen der Zukunft.

Häufig befinden sich Spieler auf einem LARP in einer reinen Konsumenten-Rolle – man konsumiert das (oder muss das konsumieren), was die SL einem vorsetzt. Das passt nicht immer zum eigenen Konzept oder der eigenen Einstellung zu LARP. Oder der eigene Charakter hat – aus welchen Gründen auch immer – keine Möglichkeit, am Hauptplot zu partizipieren. Dies ist nicht immer vollständig befriedigend (auch für die SL nicht) und für viele Spieler auch oft ein Grund, das Hobby Liverollenspiel vielleicht ganz an den Nagel zu hängen.

WAS?
1. die Konsumenten-Rolle
Die nehm´ ich ein oder auch nicht.
2. was die SL einem vorsetzt
Das nehm´ ich an oder auch nicht.
3. oder muss das konsumieren
Weil man ein hirntoter Zombie ist?
4. Das passt nicht immer zum eigenen Konzept oder der eigenen Einstellung zu LARP (...) Dies ist nicht immer vollständig befriedigend
haha
Kommen wir hier nun zum Kern des Ganzen.
Dem Ego als Zentrum allen Seins.
Warum das Spielkonzept aller Anderen falsch ist ... ihre Gewandung nicht meinen Ansprüchen genügt ... sie so beschissen kämpfen/zaubern/heilen/whatever ... kurz: warum die Welt sich nicht nach mir richtet?!
Das klappt doch zuhause auch ...?!
Man könnte sich nun (vielleicht erstmals im Leben) den Realitäten beugen.
Zum Beispiel einsehen, daß Menschen verschieden sind. Man kann aber auch=>
5. das Hobby (...) an den Nagel (zu) hängen
Wat?
Welche Einzelkinder haben denn solche Ideen?
Man könnte (theoretisch ... aber nur ganz theoretisch) auch was an SICH ändern.
So´n Drow-Charakter ist vielleicht nicht GANZ das Richtige, wenn man nur mit Paladinen spielt.
Oder man LEBT damit, daß der eigene Krieger gerade keinen magischen Bannkreis erstellen kann.

Einen Weg aus dieser Situation sehen wir in der aktiven Beteiligung am Spielgeschehen
Gute Idee!
Ist ja ein ganz neues LARP-Konzept.
Thank you GFLR for changing my life!
Selber mitmachen ...
Geil!
Das probier´ ich mal ...

Also ehrlich, wenn die Con auf der man sich gerade befindet, nicht nur mit sich selbst und im eigenen Garten, stattfindet.
Also wenn sich noch mindestens eine zweite Person im Spielgeschehen befindet, kann man interagieren.
Sogar, indem man was scheiße findet.
Und schon passiert was.
Und wenn´s nur in Einem selber ist.
Spiel´s aus Baby ...  ;D

Im Ernst:
Spaß ist, was Du draus machst!

Und ich setz´ noch Einen drauf:
Das ist sogar im "richtigen" Leben so!
Wer für den Galgen geboren ist, der ertrinkt nicht!

Mel

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Re: Konzept Plot-Patenschaft
« Antwort #2 am: 10. Dez 15, 09:21 »
Ja, langer Text, aber er stimmt.
Plotpaten braucht es nicht.
Gerade, wenn man in einer Gruppe ist (wenn man alleine auf Con fährt, schliesst man sich vor Ort meist sehr schnell einer an, denn nur alleine rumstehen ist ja langweilig, macht auch keiner), ergibt sich soas von alleine, weil man eigentlich immer offene Plotstränge hat.
Das ist das Duell, das Gespräch, die Verhandlung, die noch geführt werden müssen etc. ansonsten gibt es auch auf einer Con idR genug Ereignisse, über die man spricht (mit denen man spielt), und wenn es nur ist: Also, so wie die Befehlshaber das hier machen ist das doof, wollen wir nicht lieber xyz...
Und schwupp hat man einen eigenen Strang aus dem möglicherweise langweiligen Plot der Con entwickelt.

Also tatsächlich: Spaß ist, was Du draus machst.

Und man darf auch nicht vergessen, dass es ausreichend Leute gibt, die mit dem "Gewandungsgrillen" durchaus zufrieden sind und auf mehr Plot als auf der Con geboten, eh keine Lust haben.

Offline Jeremias

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Re: Konzept Plot-Patenschaft
« Antwort #3 am: 10. Dez 15, 09:49 »
Zwei Punkte:

Zum einen ist das von Landrol verlinkte Konzept explizit NICHT auf die eigene Gruppe beschränkt, sondern es soll Spiel ausserhalb der Gruppe fördern. Gerade für Einzelcharaktere oder Kleinstgruppen (2-3 Leute) durchaus ganz praktisch.

Zum Anderen ist das Konzept mit einer Opt-Out-Klausel versehen: Wer also kein Bock hat, muss das explizit angeben. Das von euch beiden angesprochene übliche Gruppenspiel läuft eher so: Einer macht, der Rest konsumiert.


Das meine beiden Vorschreiber zum Einen relativ etabliert bzw. selbstbewusst sind, zum Anderen auch gerne mal meckern über den "Scheissplot", gibt dem Ganzen ne skurrile Note. Ihr seid genau die Kandidaten, die sich ihren Spaß selber machen, das Konzept ist für Leute gedacht, die das nicht können oder nen Anschub brauchen dafür. ;)

Mel

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Re: Konzept Plot-Patenschaft
« Antwort #4 am: 10. Dez 15, 10:06 »
Naja, Gruppenplot bleibt auch selten auf die eigene Gruppe beschränkt, erlebe ich sowohl unter den engonischen, wie auch den nicht- engonischen Gruppen immer wieder. Irgendwer will immer mitmischen :D

Zudem: ICH mecker nicht über Scheissplots, immerhin schreibe ich die ja selber und die sind dann natürlich mordsgeil ;)

Trotzdem glaube ich, dass die meisten Larpgruppen introvertierte Leute einbinden, habe ich jedenfalls meist so erlebt (aber wie immer gilt -auch in Engonien- : Ausnahmen bestätigen die Regel) und daher braucht es eine solche "Patenschaft" nicht zwingend.
So etwas wäre sinniger, wenn ein solcher optionaler Plot mit dem Hauptplot zusammenhängen würde, denn dann bedarf es einer Absprache zwischen Orga und Paten...



Offline Tobi

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Re: Konzept Plot-Patenschaft
« Antwort #5 am: 10. Dez 15, 10:14 »
Es gibt auch ganze ConKonzepte, die auf dieser Thematik aufbauen. Dort stellt die Orga nur eine Grenzwacht typische Logistik zur Verfügung und wenn ein Teilnehmer Lust hat, dann bespaßt er irgendwelche anderen Teilnehmer mit verschiedensten Arten von Plot. (Ein Bespiel sind z.B. die Vinbrosir Cons)

Das geht weit über das hinaus, was der liebe Gislaf hier als normales Gruppenspiel bezeichnet.
Ich wage mal die Behauptung, dass solch ein Spiel mit 80% der Engonier nicht zu machen wäre, also von wegen selbstverständlich und so.
Ein Wissenschaftler, der sagt "unmöglich" liegt fast immer falsch. Einer, der sagt "möglich" hat fast immer Recht - Dr.Henry McCoy

def."fast": Alle bis auf endlich viele

Endlich ist zwar nicht Unendlich, aber es kann trotzdem ziemlich viel werden - Ponder Stibbons

Mel

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Re: Konzept Plot-Patenschaft
« Antwort #6 am: 10. Dez 15, 10:47 »
Jaaa, die Vinbrosir.. Coole Leute, coole Cons.
An die hab ich gar nicht gedacht... solch ein Spiel ist in Engonien tatsächlich schwierig bis unmöglich.

Offline Varim

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Re: Konzept Plot-Patenschaft
« Antwort #7 am: 10. Dez 15, 10:54 »
Da geht man dann aber auch nicht hin und beschwert sich über - in dem Fall - fehlenden Hauptplot,
an dem man nicht teil hat.
Zitat
Ich wage mal die Behauptung, dass solch ein Spiel mit 80% der Engonier nicht zu machen wäre
Was den "lieben Gislaf" - im Folgenden auch der "feine Herr Gislaf" genannt  ;D - wieder zu:
Menschen sind unterschiedlich! bringt. Man kann es nicht Allen recht machen. Nicht Alle können Alles.
Und zu: wenn Eine/r unzufrieden ist, soll er/sie was ändern.
NICHT: das System muß sich ändern.
Denn das ist frei; und das ist auch gut so!
Und: Experimente, wie neue Konzepte im LARP, sind auch gut (Versuch macht kluch!) ... das ist Teil der Freiheit.

Wenn ich länger drüber nachdenke, finde ich mehr Regeln eigentlich ganz gut.
Regeln können auch ein schöner Spielansatz sein.
Wenn icchh bin Einerr von fahrrende Volk, weißt Du was ich macchhe mit Eurre Rregeln?
Wer für den Galgen geboren ist, der ertrinkt nicht!

Offline Jeremias

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Re: Konzept Plot-Patenschaft
« Antwort #8 am: 10. Dez 15, 12:11 »
Eine schöne Idee in dem Zusammenhang übrigens: Auf dem Resistopia hat die Orga "Puzzleplots" verteilt. Zwei Leute haben (unbekannterweise) jeweils ein Puzzleteil mit Plot bekommen... Man konnte sich sowas blind ziehen und sogar zurücklegen, wenn es gar nicht zum eigenen Charakter passte. Sehr coole Sache!

Offline Landrol

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Re: Konzept Plot-Patenschaft
« Antwort #9 am: 10. Dez 15, 14:31 »
Oh hätte nicht mit so einer regen Diskussion gerechnet.

Das mit dem Gruppenspiel stimmt sicher, aber mit Plotpaten kommt etwas mehr Schwung in die Sache und es ist doch bestimmt schön auf diese Weise
neue Kontakte, Freundschaften und unerwartete Plots zu erhalten. Man ist ja auch nicht immer mit ner entsprechenden Gruppe unterwegs. Wie im Text geschrieben
macht es außerdem bestimmt auch Spaß im kleinen Ramen mal einen Plot zu Planen und um zusetzten. Auf diese Weise kann man bestimmt auch gewissen ich sag mal Randgruppen wie Schurken oder Waldläufern etwas Beschäftigung besorgen. Die so vielleicht zu ein paar Schleich neben Missionen oder so kommen. Beim Wächterkrieg zum Beispiel hat der Alchemist Geoffry ein paar schönen nebenplots organisiert. Was wenn ich es richtig mitbekommen habe auch mit der Orga abgesprochen war. Ein Buch wurde gestohlen, Zutaten mussten besorgt werden ( die er vorher platziert hatte). Klar läuft das alles auch ohne Plotpaten ab, aber wenn das ganze noch etwas gefördert wird und auf Personen ausgeweitet wird die man noch nicht kennt...  Die ganze Sache offiziell als Konzept zu fördern ist bestimmt kein Fehler und entlastet vielleicht auch die Orga (oder macht ihr mehr Arbeit  >:D )