Die Gebiete in Caldrien > Tiefensee und Umgebung

Der Morgen nach den Geschehnissen in der Baronie Feuerklinge, Fühling 266 n.J.

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Akela:
*Als Stella sich neben Sasha setzte, versteifte diese sich kurz, entspannte sich aber auch direkt wieder. Trotzdem blieb ihr Blick weiter auf die erloschene Feuerstelle geheftet.

Ihre Lust auf ein Gespräch schien sich in Grenzen zu halten, gegen Gesellschaft hatte sie aber wohl nicht wirklich etwas einzuwenden.

Die laute Stimme des Kenders kurz darauf  ließ die Wolfselfe zusammenzucken, doch ihr Blick löste sich von der grauen Asche und musterte Anders mit einem müden Lächeln.*

„Ich habe keinen Hunger....aber danke.“

*Ihre Stimme klang spröde und rau, als hätte sie sie lange nicht genutzt.

Auch Svenja schenkte sie ein kurzes Lächeln, welches aber in ihrem Gesicht regelrecht gefror, als Eolan das Zelt verließ.

Die Klaue mit dem Fläschchen verkrampfte sich um den kleinen Gegenstand und ein unterschwelliges Knurren, eher spür- als hörbar entrang sich ihrer Brust.*

Drakonia Noximera:
Drakonia ging in die Richtung der Taverne, bog aber ab und ging zum Schrein, wo sie sich setzte und, versteckt von den Ästen, anfing zu weinen. So leicht war es also wieder in die Dunkelheit zu stürzen, nachdem sie so lange damit gekämpft hatte. Keiner würde wissen, wie viel Kraft es ihr gekostet hatte, mit dem Drang nach ihrer einmaligen Macht zu kämpfen und sie würde niemandem erlauben, das zu erfahren. Aber als alees scheinte, wieder gut zu sein, dann ging es in einem einzigen Moment wieder runter.

Sie hatte versagt. Schlechter noch, sie hatte Lyra enttäuscht. Dass sie jetzt mit Rektor Snorgad sprechen sollte war ihr vollkommend egal, wie Magister Kadegar sie bestrafen würde auch, aber Lyra sollte sie niemals enttäuschen... Und doch, das hatte sie genau gemacht. Es fühlte sich, als sie Maarja enttäuscht hatte. Jedes Mal, wenn sie mit Lyra sprach, fühlte es sich, als ihre Schwester noch am Leben war. Drakonia schließ ihre Augen und rief in ihr Gedächtnis den Kampf auf, den sie hinter den Bäumen versteckt geschaut hatte, vor fast drei Jahren nun, als Vardara angegriffen wurde und Maarja auf dem Kampffeld gefallen war. Damals hatte Falke, Maarjas Wächter, Drakonia mit sich geschleppt um sie vor dem Tod zu retten. Das war das erste Mal, als sie von einem Kampf weggelaufen war. Das zweite war als sie vom Imperium wegrannte um den Tod in den Händen von den Ferumgardern zu entkommen. Sie hatte geschworen, nie mehr vom Kampf wegzurennen und immer in den ersten Reihen zu kämpfen.
Und jetzt hatte sie gezeigt, dass sie gefährlich war. Sie konnte sich nicht kontrollieren. Nicht nur Magie konnte sie nicht mehr kontrollieren - sie konnte sich selbst nicht unter Kontrolle bringen. Sie brachte alle in Gefahr. Die anderen dachten, dass sie dumm sei, und so war es besser. Besser für Idiotin gehalten zu werden, als dass alle verstehen, dass sie furchtbare Angst hatte und die Alpträume jede Nacht erneut bekämpfen musste.

Lass sie dich nicht fertig machen.

''Werde ich nicht, Waldläufer. Werde ich nicht.'', dachte sie, aber sie fühlte sich nicht sicher.
''Ich kann auch wegrennen. Zweimal schon habe ich weit genug weggerannt. Ich kann jetzt noch durch den Wald rennen. Keiner kann einen Elf im Wald nachverfolgen. Kein Mensch mindestens und Elfen haben sie nicht genug um mich zu fangen.''
Aber sie wusste, dass das keine Lösung war. Die Alpträume würden sie verfolgen und von denen konnte sie nie weit weg genug laufen. Wo sie hingehen sollte wusste sie nicht, aber als sie vom Imperium weggeflohen war, wusste sie auch nicht wo sie hinlafen muss. Richtung wäre das kleinere Problem.
''Das habe ich bewusst gewählt. Ich konnte mit Janko und Tsera nach dem Magiertreffen in Tangara abreisen, ich konnte Magister Leachim zu den Mondelfen folgen, ich konnte mein Buch zurücknehmen. Aber schon ist die Wahl getroffen. Janko und Tsera kann ich nicht mehr finden und selbst wenn, was soll ich ihnen sagen? Und Magister Leachim würde mich in wenigen Stunden zurück zu Lyra bringen. Der mondelfischen Magierin in Anrea habe ich auch gesagt, dass ich nicht zu den Mondelfen gehen werde. Nein, ich soll bleiben und die Konsequenzen tragen. Wenn ich nichts mehr zu verlieren habe, dann werde ich sie mit Stolz tragen. Ich lasse keinen mich fertig machen.''

Aber Atos würde sie finden und töten. Egal was alle in diesem Königreich dachten, sie würde ihn finden und töten. Er hatte versucht, sie zurück in der Dunkelheit zu schleppen und würde weitere Versuche unternehmen. Außerdem hatte er das Blut von mehreren Leuten und genau sie wusste sehr gut was er damit machen konnte. Sie hatte genug von Orin gelernt um diese Gefahr einschätzen zu können.
Und egal ob Lyra, Kadegar, Flammbart, Rektor Snorgad und alle andere ihr verbieten würden, den Nekromant zu suchen und ermorden, das würde sie tun.

Sie schütelte ihren Kopf und wartete, bis die Tränen trockneten. Als die Inquistion sie entführt hatte, hatten Kydora und zwei Waldläufer versucht, sie zu retten. Menschen, alle drei. Sie kannte Elfen, die sie verraten hatten. Drei Menschen hatten versucht, ihr Leben zu retten und waren dabei fast gestorben. Ihre Gedanken richteten sich auf Kydora.
''Warum hat sie das eigentlich gemacht? Sie wusste, dass sie sterben konnte, und sie war überhaupt nicht verpflichtet, das zu machen... Wenn ich gestorben wäre, was hätte das für sie geändert? Probleme hatte sie auch genug ohne mich. Eddajar ha'las keliobrim saje? (Übersetzung aus Elfisch: ''Ist das was es bedeutet, ein Mensch zu sein?'')''

Dass Kydora von Emotionen geführt worden war, war für Drakonia klar. Aber sie selbst war auch von Emotionen geführt. So konnte es nicht mehr gehen. Das Feuer in ihrem Herz würde sie verbrennen. Und sie brauchte alle ihre Kräfte um den Nekromant zu bekämpfen. Was heißen sollte - Ende mit den dummen Entscheidungen. Ende mit den blinden Aktionen. Ab jetzt würde sie jedem Wort von ihrer Meistern gehorchen. Sie würde ihre Bestrafung erdulden und die Zeit nutzen um sich vorzubereiten. Aber keine weitere Versuche, alleine Feuermagie zu wirken. Obwohl sie gesagt hatte, dass Untote Feuer befürchten, gab es noch etwas, wovor sie Angst hatten.

Eis.

''Wenn ich überleben soll, dann Ende mit allen Emotionen. Und Ende mit allen Versuchen, alleine Feuerbälle zu zaubern. Wenn ich die Nekromantie auch aufgegeben habe, dann soll ich eine neue Richtung wählen. Kampfzauber und Eismagie.''

Sie zuckte die Zähne zusammen, stand auf, hielt den Kopf hoch und den Stab fest und ließ alle Spuren vom Weinen aus ihrem Gesicht verschwinden.
''Ich lasse keinen mich fertig machen. Ich lasse keine Emotionen mehr auf meinem Weg stehen. Ich folge jedem Wort meinen Lehrern. Und ich töte Atos.''

Langsam und mit eiskaltem Gesicht ging sie in Richtung Taverne.

Sandra:
Als die kleine Kenderin mit den Eiern und dem Käse vor ihnen stand, blickte Stella kurz auf und ein kurzes Lächeln huschte über ihr Gesicht.
Sie hatte sie seit den Ereignissen in La Follye im letzten Herbst kaum mehr gesehen und sie war froh, dass es ihr mittlerweile wohl besser ging als zu dem Zeitpunkt als sie sie zuletzt gesehen hatte.

"Hallo Anders"

Einen Moment später kam aus der anderen Richtung auch Svenja zu der Runde und grüßte sie mit einem Lächeln, das wirkte, als hätte sie die Nacht kaum geschlafen. Herzlich, aber erschöpft. Die Magierin lächelte zurück und wirkte ähnlich erschöpft und bei genauem betrachten ließen sich noch die vergossenen Tränen erahnen.
"Guten Morgen, Svenja."
Mit einer Handbewegung lud sie Svenja ein, sich zu ihr und Sasha zu setzen, als diese sich plötzlich neben ihr versteifte und das Fläschchen von Balerian umklammerte. Kurz darauf hörte sie Eolans Frage an Lyra aus dem Hintergrund und ihr war klar, warum Sasha so angespannt war.
Bitte Lyra, schnapp dir Eolan und sieh zu, dass ihr woanders hin geht... Du erzählst doch sonst so gern so viel...

Stella wechselte auch ein wenig ihre Sitzposition so, dass sie Sasha nur kaum merklich berührte. Ihr Umhang streifte nur knapp das Fell von Sasha, nah genug, dass sie Nähe spenden konnte und ihr die Möglichkeit gab, mit einer kleinen Bewegung in jede Richtung Einfluss darauf nehmen zu können.
"Kann ich etwas tun?" Ehrliche Anteilnahme und eigene Betroffenheit sprachen aus der Magierin. Sasha schien verständlicherweise nicht groß reden zu wollen und so war ihre Frage auf das Nötigste beschränkt. Sie wollte helfen, irgendwas tun, auch wenn sie nicht wusste, was.

Lyra:
Lyra stand sehr unschlüssig vor ihrem Zelt nicht sicher, ob sie sich zu dem Rest gesellen sollte, der sehr vertraut schien, noch ob sie vielleicht alleine Ruhe suchen sollte oder nach Frühstück suchen sollte oder ob sie überhaupt reden wollte. Da kam Balerian, nein Eolan, auf sie zu.

<Ich habe eine Frage. Ich weiß von Balerians Erinnerungen viel, auch über die Elemente. Ich kenne Humus, aber in Bezug auf einen gewissen Kadegar, was ist eine Humusrotze? Ich verstehe das nicht.>

Es war Balerians Stimme, sogar sein Tonfall, diese manchmal ach so trockene Art, komische Fragen zu stellen. Dieser entwaffnende Blick, aber dahinter eine völlig andere Person.

Die Fee stand einen Moment völlig versteinert, da. Völlig überfordert mit der Situation. Dann begann sie zu weinen, leise, nur Tränen die ihr über das Gesicht liefen. Ihr blick spiegelte dabei keinerlei Hass oder Abscheu, sondern nur Trauer, Verlust, aber auch Hoffnung und vielleicht sogar ein Fünckchen Zuneigung. Einen kurzen Moment später hatte sie sich wieder gefangen

Sie hatte das Gefühl, dass es den Anderen lieber war, wenn sich Eolan nicht in ihrer Nähe befand und wollte auch nicht stören. So nickte sie, immer noch unter Tränen, ihrem Gegenüber zu.
"Lass uns ein paar Schritte gehen"

Vanion:
"Ihr tötet Atos, ein Wesen, das Untote beschwören und in Scharen gegen seine Feinde schicken kann? Und wie wollt Ihr das anstellen?"

Vanion hatte lediglich Drakonias letzte Worte vernommen, als er seinen Rundgang beendete. Kurz hatte er überlegt, die seltsame Elfe ziehen zu lassen, doch dann erinnerte er sich an das, was seine Freunde ihm am Vorabend erzählt hatten. Zeit, dieser Dame auf den Zahn zu fühlen.

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