Ein leichter Wind begleitete die drei, als sie den Waldrand betraten. Vom Lärm des Lagers war nun bald nichts mehr zu hören und es umgab sie nur noch die Geräusche des Waldes. Zuganfangs hatten sie sich noch unterhalten, doch je tiefer sie in den Wald drangen, desto stiller wurden sie. Wydh waren Svenjas Bewegungen und Gesichtsausdrücke nur allzu gut bekannt. Wenn man zusammen jagte wurde es unabdingbar sich ohne Worte zu verständigen. Deswegen erschien es ihr so ungewohnt jemanden dabei zu haben, dessen Bewegungen ihr nicht vertraut waren. Noch nicht.
Sie erreichten eine kleine helldurchflutete Lichtung in der sie nun inne hielten.
Wydh und Svenja schauten sich kurz an, um zu klären wer von ihnen das Morgengebet sprechen würde. Dann knieten sie nieder, nahmen einen Pfeil aus dem Köcher und legten diesen auf den Bogen.
Wydh atmete tief durch und sprach leise aber deutlich:
„Nedra, Herrin des Waldes,
Herrin des Wildes
Führe mich
Mein Wesen ist das des Waldes
Mein Blut schlägt für die Jagd
In deinem Namen
erhalte ich das Gleichgewicht,
den Kreis der Mutter
Lass mich gerecht sein
und meinen Pfad nicht verlieren
Nedra, Herrin des Waldes,
Herrin des Wildes
Ich bitte dich, Segne diese Jagd“