Hier und dort: In Engonien und außerhalb des Kaiserreiches > Gruppen auf Reisen im In- und Ausland
266 n.J. - Weiterreise nach Travien
Kydora:
Als das Waldwesen einen Schritt auf sie zumachte und dieses warme Lächeln wiederzufinden war, musste auch Kydora wieder Lächeln. Bis eben war sie noch konzentriert gewesen, hatte irgendwie ihre Reise organisiert. Doch nun war alles geklärt.
Automatisch hielt sie ihm wieder ihre Hand hin. Und an die ganze Gruppe gerichtet sagte sie: "Wir sollten uns jetzt auf den Weg ins Zimmer machen. Es gemütlich einrichten und irgendwie die Überfahrt bestehen, bevor das Wetter hier draußen noch ungemütlich wird."
Innerlich musste sie schmunzeln. Kydora war Merles Einladung gefolgt, um etwas Ablenkung von ihren Gedanken zu finden und nun stand da vor ihr dieses Wesen aus dem Wald, für das sie sich irgendwie verantwortlich fühlte. Manchmal hatte das Schicksal schon komische Wege.
Esta:
Während Kydora und Daroir wieder zusammenfanden, legte Esta beide Hände hinter ihrem Rücken zusammen. Dass sie diese Haltung so oft einnahm, wenn sie sich wieder in den Hintergrund der Geschehnisse begeben wollte, wurde ihr erst bewusst, seitdem sie den Bogen auf den Schultern hatte, der ihr jedes Mal gegen den linken Arm stoß dabei und erst zurechgeschoben werden musste.
Sie trat etwas zurück, bereit der Gruppe den Vortritt zu lassen und als Letzte den Weg in die Zimmer an zu treten. So hatte sie den Überblick über alles und zog meistens keine Aufmerksamkeit auf sich.
Kydora wird sich gut um den Dryaden kümmern. Und was sie nicht beantworten kann, daran kann Esta sich versuchen. Aber vorerst wird er sich wieder auf die junge Syvanajerin konzentrieren, die wohl von Anfang an am meisten sein Vertrauen gewonnen hatte. Und da war er auch fürs Erste am Besten aufgehoben.
Auf der Strecke zum Zimmer angelte sich Esta noch vorsichtshalber einen leerstehenden Eimer, der offensichtlich noch von niemandem gebraucht wurde, checkte ihn auf seine Tauglichkeit und schmunzelte leise und zufrieden als sich dieser als vollkommen intakt herausstellte.
Drakonia Noximera:
Drakonia blieb an ihrem Platz wie sie gesagt hatte, dann sah aber den Schiffsmagier am Deck und entschied sich, in die Kajüte mit den anderen zu gehen. Der Mann sah ja aus wie jemand, der von seiner Arbeit versteht und der die Winde besser beherrschte als sie. Er war sicherlich erfahrener als eine Schülerin. Außerdem war es seine Arbeit, das zu machen und ihre war zu lernen. Die Lektionen, die sie in der Akademie verpassen würde wegen der Reise sollten ja nachgeholt werden.
Wie ich jetzt die warme Bibliothek vermisse..., dachte sie. Nicht, dass sie keine kleine Bibliothek in ihrer Kiste und in der Tasche hatte. Ohne Bücher ging sie nie aus.
Dann fiel ihr noch was ein. Sie wusste nicht ob Daroir lesen und schreiben konnte. Sie konnte ihm ja die Bücher zeigen um das herauszufinden. Sie lief, um die anderen nachzuholen.
Yorik:
Interessant... wenn er lächelte, tat Kydora das auch. Fast, als würde es von seinem Geist in ihren wandern... irgendwie mochte er das. Daroir griff also nach der Hand der Silvanajerin und ließ sich von ihr mitziehen. Es gefiel ihm ganz und gar nicht, dass sie anscheinend ins Innere des toten Holzes hineingehen wollte, doch er war ja bereits mit ihr in diesem anderen Ding, dieser... "Taverne" gewesen. Das hier schien etwas ähnliches zu sein. Er atmete also noch einmal tief durch, bevor die Luft gleich wieder so komisch werden würde und näherte sich zusammen mit seinen Weggefährten der Öffnung, die hinunter in das Schiff führte.
Esta:
In aller Ruhe folge Esta ihren Begleitern auf das Zimmer. Hinter ihr schloss Drakonia bald auf; auch ihr ließ sie den Vortritt, sodass sie zuletzt den kleinen Raum betrat.
Es war gerade groß genug für die Gruppe und definitiv für Gäste ausgelegt. Schlafstätten gab es zwar nicht genug für alle und auch die Decken müsste man sich zu zweit teilen damit sie ausreichten, aber das machte nichts. Esta war es zum Teil gewohnt auch im Sitzen zu schlafen und egal ob die Reise lang genug dafür wäre oder nicht, sie würde es wohl auch tun. Irgendwie waren die vergangenen Nächte nicht die erholsamsten gewesen.
Sie sichte sich einen Platz in der Nähe der Tür und setzte sich im Schneidersitz auf den Boden. Da er noch nicht gebraucht wurde, stellte sie den Eimer kopfüber neben sich und beabsichtigte ihn als Ablage zu nutzen. Sie kramte in einer ihrer Taschen als ihr ein scharfer Schmerz stichartig durch die rechte Hand jagte.
"Vaffanculo!! Was zum-"
Genau unter dem Nagel ihres Mittelfingers steckte ihre Ledernadel, ein langes Stück Garn noch eingefädelt.
Ihr fiel ein, dass da doch noch Arbeit anstand.
"Ah! Da...uhm...Daoil! Quatsch, Daroir!"
Sie legte die Nadel mit dem Faden auf den Eimer, stand an ihrem Finger nuckelnd auf und ging auf den Mann zu, die Linke ausgestreckt.
"Wenn du mir deine Tasche gibst, kann ich sie dir reparieren."
Im Laufe des Abends in dieser eigenartigen Taverne war ihm der Riemen seiner Umhängetasche gerissen. In der Annahme, dass sie alles Werkzeug bei André gelassen hätte, hatte sie diesen nur notdürftig verknotet. Dass sie sich geirrt hatte, war ihr nun recht bewusst geworden und so konnte sie sich zumindest die nächsten Augenblicke beschäftigen.
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