Hier und dort: In Engonien und außerhalb des Kaiserreiches > Gruppen auf Reisen im In- und Ausland
266 n.J. - Weiterreise nach Travien
Esta:
Während Kydoras kurzer Erlärung nickte Esta bloß.
"Das meiste Holz schwimmt. Also wird es dafür genutzt. Anders kommt man nicht über großes Wasser."
Sie warf ihm nur ein kurzes, schiefes Grinsen zu, bevor sie ihren Blick die Außenlänge des Bugs entlang wandern ließ.
Kein Kapitän in Sicht. Frage mich, was er für die Reise verlangt.
Vorsichtig trat sie auf die Planke. Ihr erster Absturz von so einer Holzlatte war ihr eine Lehre gewesen und das war damals in wärmeren Gefilden gewesen. Eine Reise in triefend nasser Kleidung war ihr nicht willkommen.
Auf der anderen Seite sah sie sich auf Deck um. Das geschäftige Treiben war überall irgendwie gleich, nur konnte sie niemanden als Kapitän erkennen.
So lehnte sie sich gegen die Reling und blickte wartend zu ihren Begleitern.
Drakonia Noximera:
Drakonia zuckte mit den Schultern und folgte ganz vorsichtig. Zwar war sie schon mehrmals mit einem Schiff gefahren - die Schattenwall befindete sich ja auf Montralur und zu dieser Und auch jeder Insel konnte man anders nicht geraten -aber bei dem Wetter war sie ein bischen nervös über die Sache. Und den anderen wollte sie nicht sagen, dass sie nicht schwimmen konnte.
Sie drehte sich danach zum Waldmann.
''Du meinst, dass die Bäume, aus denen der Schiff besteht, tot sind? Oder dass etwas böses auf der Schiff ist?'', fragte sie. Seine Instinkte waren ja bewiesen stärker als die von den anderen Reisenden. Sollte er eine Gefahr befürchten, sollten sie bereit sein sich dagegen zu verteidigen.
Yorik:
Dieses Mal zögerte der "Waldmann". Er streckte die Hand aus, so als wolle er die von Kydora ergreifen, verharrte aber auf halber Strecke. Sein Blick suchte den ihren, und tiefe Unsicherheit lag darin. "Schutz, ja. Reisen... aber reisen mit dem Tod?" Ihm war bewusst, dass er den Tod in Form dieses Dings, des "Bogens", immer mit sich trug, doch irgendwie... war das etwas anderes...
Wie von einer unsichtbaren Macht gezogen ließ er die Hand sinken, er trat auf die Barbarin zu, während sich sein Gesichtsausdruck plötzlich veränderte. Alle Orientierungslosigkeit wich daraus, als hätte man einen Schleier weggezogen, und sein Blick wurde durchdringend. "Wie wäre es denn für dich", flüsterte er mit ungewohnt rauer Stimme, so leise, dass nur sie es hören konnte, "in einem Bett aus Knochen zu schlafen?"
Einen Wimpernschlag lang starrte er sie so an, dann fiel die harte Mine wieder. Die typische, leicht verunsicherte Ruhe kehrte zurück auf sein Gesicht und langsam drehte er den Kopf zu Drakonia. "Ja", bestätigte er, "Schiff. Totes Gewebe. Was... ist 'böses'?" Ihm war anzusehen, dass ihn dieses Wort so sehr verwirrte wie die meisten Menschen-Dinge, die er in letzter Zeit kennen gelernt hatte. Noch immer machte er keine Anstalten, Esta auf das Schiff zu folgen.
Kydora:
Ruhig beobachtete Kydora die Reaktion des Waldwesens. Sah, wie er seine Hand sinken ließ und näher kam. Und dann wurde sein Blick klar. Kydora hatte schon zuvor bei ihm bemerkt, dass er von Zeit zu Zeit lichte Momente zu haben schien. Und das letzte Mal hatte er sie damit verdammt verunsichert.
Und dieses Mal... ein kalter Schauer lief ihr über den Rücken, als er seine Worte ausgesprochen hatte. Ihre Hand ließ sie langsam sinken und ihr Blick glitt zum Schiff. Sie verstand, was er meinte. Kydora betrachtete das Schiff und sie wirkte verunsichert und nachdenklich.
Einen Augenblick später war dieses unangenehme Gefühl, das das Waldwesen mit seinen Worten bewirkt hatte, verschwunden. Kydora straffte die Schultern und drehte sich wieder zu Drakonia und dem Waldwesen um. Sie bekam gerade so den letzten Satz noch mit. Was Böses sei? Kydora beschloss hierbei Drakonia den Vortritt zu lassen. Sie war neugierig auf ihre Erklärung dazu.
Abwartend und mit einem warmen Gesichtsausdruck stand sie neben den Beiden und überlegte, wie sie das Waldwesen doch irgendwie überzeugen konnte, mit auf das Schiff zu kommen.
Drakonia Noximera:
Drakonia starrte den Waldmann für einige Momente ganz ruhig, dann wurde ihre Miene ein bisschen traurig.
"Also was Böse ist, ist eine Ansichtssache. In disem Fall würde ich als böses alles bezeichnen, das versuchen würde, uns zu schädigen. Sonst ist Chaos böse in den meisten Fällen. Atos ist böse..."
Sie schwieg plötzlich, als hätten sie selbst ihre Worte übberrascht. Warum hatte sie Atos erwähnt überhaupt? War sie nicht vor einiger Zeit auch genauso wie ihn? Zwar hatte sie nie sowas getan wie er, aber sie wusste nicht ob sie das doch nicht gemacht hätte, wenn sie auf dem Weg geblieben wäre.
"Ende damit. Ich bin nicht auf diesem Weg geblieben", dachte sie.
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