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Autor Thema: Die Rückreise von Norngard nach Goldbach, Sommer 266 n.J.  (Gelesen 21017 mal)

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Offline Francois

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Re: Die Rückreise von Norngard nach Goldbach, Sommer 266 n.J.
« Antwort #45 am: 21. Aug 16, 21:21 »
Francois nickte einen stummen Dank. "Kann ich den Karren bei euch lassen? Ich denke, ich kann den Rest des Weges auf Traveller zurücklegen. So komme ich schneller voran."
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Offline Nesrine

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Re: Die Rückreise von Norngard nach Goldbach, Sommer 266 n.J.
« Antwort #46 am: 21. Aug 16, 21:53 »
Wenn Nesrine weniger davon hielt, dass der Weibel in seinem derzeitigen Zustand reiten wollte, dann sah man es ihr nicht an.
Stattdessen nickte sie: "Oui, ihr könnt ihn auf dem Anger ste'en lassen. Die Leute werden ihn dann in den kommenden Tagen zur Burg bringen.".

Offline Francois

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Re: Die Rückreise von Norngard nach Goldbach, Sommer 266 n.J.
« Antwort #47 am: 21. Aug 16, 22:00 »
"Das wird nicht nötig sein. Wer auch immer von uns kommt, um Verbände und Alkohol für Julienne zu bringen, kann ihn mit zurückführen."
Francois holte sein Gepäck und die Waffen vom Karren und sattelte Traveller. "Auf dem Karren liegt noch das Marschgepäck von ihr..."
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Offline Nesrine

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Re: Die Rückreise von Norngard nach Goldbach, Sommer 266 n.J.
« Antwort #48 am: 21. Aug 16, 22:09 »
"Isch nehme es an misch.", sagte Nesrine und lud Juliennes Tasche und ihre Schlafrolle, sowie die Satteltaschen vom Karren. Nun lag nur noch Hexes  Sattel auf der Ladefläche...
Das Pferd sah die beiden Menschen misstrauisch an...

Offline Francois

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Re: Die Rückreise von Norngard nach Goldbach, Sommer 266 n.J.
« Antwort #49 am: 21. Aug 16, 22:16 »
"Ich fürchte, der Gaul wird nicht auf mich hören. Der zickt schon an guten Tagen rum."
Francois machte drei Schritte auf Hexe zu, doch diese wich zurück. Und nein, er hatte keine Lust, sich mit dem Tier anzulegen oder ihm nachzulaufen. Er sah Nesrine entschuldigend an.
"Darf ich den Sauerbraten auch in eure Obhut geben? Für das Futter kommen wir selbstverständlich auf."
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Offline Nesrine

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Re: Die Rückreise von Norngard nach Goldbach, Sommer 266 n.J.
« Antwort #50 am: 22. Aug 16, 08:13 »
Nesrine zog die Stirn kraus. Ein schwieriges Pferd? Sie streckte ihre Hand aus und ging langsam auf das Tier zu. Dabei sprach sie ruhig auf die Stute ein. Hexe schnaubte misstrauisch, ließ sich dann aber von der Frau anfassen.
Nesrine nickte Francois zu.
"Wir werden schon miteinander zurescht  kommen.", sagte sie zuversichtlich.

Bald darauf stand das Pferd im Kuhstall und mampft zufrieden etwas Heu.

Nesrine hatte sich wieder ins Haus zu ihrer Patientin begeben. Julienne war weiterhin bewusstlos, so dass Nesrine sich ohne Probleme um sie kümmern konnte. Sie nahm sich die Zeit, neue Wickel aufzulegen und ihre Patientin mal in Ruhe zu betrachten...

Offline Francois

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Re: Die Rückreise von Norngard nach Goldbach, Sommer 266 n.J.
« Antwort #51 am: 22. Aug 16, 08:34 »
Francois hatte das Zusammenspiel beobachtet und sich dann verabschiedet.Er war sicher,dass sowohl Julienne als auch Hexe in guten Händen waren.Jetzt galt es,zügig nach Burg Goldbach zu gelangen.Es gab einiges zu Berichten.Hoffentlich war Louis mit der Vorabmeldung durchgekommen.Sie waren zeitgleich in Norngard abgereist,aber da er beritten war und nicht mit Fuhrwerk reiste,müsste er schon lange vor Ort sein...
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Offline Nesrine

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Re: Die Rückreise von Norngard nach Goldbach, Sommer 266 n.J.
« Antwort #52 am: 22. Aug 16, 09:02 »
Nesrine betrachtete die Frau auf dem Tisch. Wie konnte eine einzelne Person nur so viele Verletzungen haben?! Und diese offenbar bis jetzt überstehen? Offenbar war diese Julienne wirklich eine Kämpferin.
"Julienne...", der Name lag gut auf Nesrines Zunge.
Sie wischte der Bewusstlosen eine schweißnasse Strähne aus dem Gesicht und trat dann mit einem Kopfschütteln zurück.
Was bei allen Göttern machte sie hier?!
Sich innerlich zusammenreissend, machte Nesrine sich wieder an ihre eigentliche Arbeit; sie holte die vergessenen Küchenkräuter herein, hackte Holz, fütterte die Tiere, gab der fremden Stute einen verschrumpelten Apfel und bereitete das Essen zu. Bald würden ihre Eltern und ihre Geschwister von den Feldern heimkehren.
Zwischendurch jedoch kümmerte sie sich immer wieder um ihre Patientin. Frische Wickel und einmal, als Julienne etwas wach wurde, flößte sie ihr etwas Wasser ein...

Offline Lilac

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Re: Die Rückreise von Norngard nach Goldbach, Sommer 266 n.J.
« Antwort #53 am: 22. Aug 16, 09:54 »
Julienne war gefangen. In ihren Fieberträumen verfolgten sie Szivars-Kultisten, Untote und Männer in schwarz-blauen Wappenröcken. Ein paar mal wurde sie fast wach. Dann hätte sie blitzartige Eindrücke eines düsteren Raums, der durch eine Feuerstelle erhellt wurde und der nach Kräutern und Qualm roch. Irgendwo war da noch eine Person, die ihr kühle Dinge auf die Stirn, die Handgelenke und die Fußgelenke legte und die beruhigend auf sie ein sprach. Einmal bekam sie etwas Wasser, das kühl und klar und so wundervoll ihre trockene Kehle befeuchtete.
"Langsam!", gemahnte die Stimme sanft.
Dann verschwamm wieder alles vor Juliennes Augen und sie sank zurück in die Schwärze...
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Offline Nesrine

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Re: Die Rückreise von Norngard nach Goldbach, Sommer 266 n.J.
« Antwort #54 am: 22. Aug 16, 10:42 »
Es wurde Abend. Nesrine hatte Essen gekocht und das Haus aufgeräumt, als ihre Familie vom Feld kam. Natürlich staunten ihre Eltern und ihre drei Brüder nicht schlecht, als sie die Fremde unter der Decke auf dem Tisch sahen.
Nesrine erklärte rasch die Lage und ließ sich dann von ihren Brüdern helfen, die Kranke auf ihr Bett zu verfrachten.
Dann gab es erstmal Abendessen. Nesrine hatte Rüben mit Wursteinlage gemacht; dazu gab es frisches Brot.
Für Julienne hatte sie eine Brühe vorbereitet.

Die Familie saß am Tisch und unterhielt sich über den Tag...

Offline Lilac

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Re: Die Rückreise von Norngard nach Goldbach, Sommer 266 n.J.
« Antwort #55 am: 22. Aug 16, 10:49 »
Julienne verarbeitete die Geräusche in ihrem Delirium. Die heimelige Atmosphäre sorgte dafür, dass sie davon träumte, wie es bei ihr zuhause war. Plötzlich stürmten bewaffnete Männer in das Haus und griffen ihre Familie an. Panisch schrie Julienne, die sich aus unerfindlichen Gründen nicht bewegen konnte, nach dem Weibel...
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Offline Nesrine

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Re: Die Rückreise von Norngard nach Goldbach, Sommer 266 n.J.
« Antwort #56 am: 22. Aug 16, 11:21 »
Nesrine sprang vom Tisch auf und eilte zu Julienne. Sie nahm ihre Hand und sprach beruhigend auf sie ein. Die Gardistin schlug um sich, so dass Nesrine gezwungen war, sie festzuhalten.
"Alles wird gut; du bist in Sischer'eit!", brummte sie...

Offline Lilac

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Re: Die Rückreise von Norngard nach Goldbach, Sommer 266 n.J.
« Antwort #57 am: 22. Aug 16, 13:51 »
Juliennes Traum veränderte sich. Sie war am Rande des Bewusstseins und ließ sich tatsächlich beruhigen. Nun war sie wieder zuhause und erst ein paar Sommer alt und es war ihre große Schwester, die ihr die Fieberheiße Stirn kühlte. Dann jedoch runzelte sie die Stirn; der Geruch stimmte nicht. Es war nicht ihre Schwester, sondern jemand anderes.
Julienne schlug die Augen auf.
"Wo...", krächzte sie...
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Re: Die Rückreise von Norngard nach Goldbach, Sommer 266 n.J.
« Antwort #58 am: 22. Aug 16, 15:51 »
Überrascht blickte Nesrine in tiefblaue, fiebrig glänzende Augen. Im ersten Moment war sie etwas perplex, dann jedoch fing sie sich: "Ihr seid im 'ause meiner Familie. Euer Weibel 'at eusch 'ier 'er gebracht, damit isch eusch pflegen kann..."
Sie strich erneut eine klebrige Strähne von der schweißnassen Stirn und rückte die feuchte Kompresse zurecht.

Die Augen ihrer Patientin flatterten bereits wieder. Nesrine hielt eine heiße Hand und sagte beruhigend: "Schlaft und werdet in Ruhe gesund! Es ist alles gut..."

Offline Lilac

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Re: Die Rückreise von Norngard nach Goldbach, Sommer 266 n.J.
« Antwort #59 am: 22. Aug 16, 16:08 »
Stunden später erwachte Julienne erneut. Es war dunkel im Haus und aus der Nähe hörte sie ein Schnarch-Duett. Langsam wurde sie Gewähr, dass auch neben ihr jemand lag. Sie drehte ihren Kopf und sah die Frau, die vorhin mit ihr gesprochen hatte. Nun lag sie tief und fest schlafend neben Julienne auf dem Strohsack. Auf ihrer Wange war ein dunkler Fleck, der sich bald, als sich Juliennes Augen an die Dunkelheit gewöhnten, als Kohle entpuppte.

Irgendwie hatte sie ein flaues Gefühl im Bauch. Julienne hielt das und die Tatsache, dass sie wach war, für ein gutes Zeichen.
Vorsichtig, um die andere Frau und auch sonst niemanden zu wecken, richtete Julienne sich auf. Das jedoch war keine gute Idee - sofort wurde ihr übel, alles drehte sich und ihr Schädel dröhnte. Sie konnte ein leises Stöhnen nicht unterdrücken...
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