Geschenke für einen Geist

[Sandra]

Unauffällig hatte Stella die Geschenke an den Geist des ehemaligen Hausmeisters an sich genommen und in einer Ecke ihres Zimmer unter einer Decke versteckt bevor sie sich am Nachmittag noch auf den Weg in die Stadt gemacht hatte, um eine passende Kiste zu besorgen.


Den Umhang um die Schultern geschlungen und das Rentierfell darüber gelegt lief sie nun die Straße hinab, durch einige Seitenstraßen und auf dem kürzesten Weg zum Markt.
Es roch nach Schnee und warmem Punsch, den die Gasthäuser dort ausschenkten und sie hielt genießerisch die Nase in den Wind.
Eigentlich war es in den letzten Tagen viel zu warm für Schnee gewesen, aber wer weiß.


Schnell schiebt sie sich durch die Gassen, lässt Gewürze und Stoffe hinter sich zurück und wird schließlich bei den Schreinern fündig. Eine schlichte, dunkel gebeizte Holzkiste wird es, groß genug für Schuhe, Flasche, Kette, Zettel...und noch ein wenig Platz für weitere Geschenke und Dinge, die man darüber platzieren kann.


Fast genauso zügig macht die Magierin sich auf den Weg zurück, jedoch nicht, ohne einen kurzen Halt an einer der Tavernen zu machen, wo auch frische Waffeln mit eingelegten Sauerkirschen angeboten werden.


Zurück an der Akademie versichert sie sich kurz, dass weder Kanzler noch Vizekanzler auf dem Hof zu sehen sind und macht sich dann auf direktem Weg auf in ihr Zimmer.


Dort angekommen räumt sie die alles in die Kiste und stellt diese neben ihre anderen Reisekisten - dort würde sie am wenigsten auffallen, bis sie einen geeigneten Ort gefunden hatten.
Sie hatte Runa und Rikhard wissen lassen, dass sie sich in ein paar Tagen mit ihnen über den weiteren Verbleib austauschen wollte, doch zunächst sollte das ganze Thema ein bisschen abklingen, immerhin hatte es Runa fast den Schulverweis gekostet.

Anschließend nahm sie sich ein Buch über Schutzmagie, ihre Schreibsachen und machte sich auf den Weg in die Tavensa.