Hier und dort: In Engonien und außerhalb des Kaiserreiches > Gruppen auf Reisen im In- und Ausland
Spital der Lavinia, eine Tagesreise von Engonia - Abreise
Ulrich:
Mit schwerem Kopf erhob sich auch der Krieger aus den Laken und fing an sich für den Tag zu rüsten. Die Nacht war lang gewesen und er hatte viel getrunken. Aber mit jedem Humpen wurde es schwerer.. denn jeder Humpen wurde für Robert erhoben. Irgendwann zwischen Met und Bier hatte sich das betäubende Gefühl des Verlustes aber gelegt. Er hatte erst vor wenigen Wochen einen der Äxte zu Grabe getragen und nun Robert.
" Krieg ist Krieg und jeder Gefallene verdient meinen Respekt. Aber irgenwann muss man weiterziehen. Die Toten bringt das Klagen auch nicht zurück" hörte er sich selbst reden.
Die Wunde am Beim war zumindes nicht mehr am bluten und wurde von ihm mit einem neuen Verband und Salbe versehen. Der Linke Oberarm hingegen sah etwas anders aus. Durch den Verband schien es rötlich durch. Nachdem er den Verband entfernt hatte musste er feststellen das die Wunde an einem Ende aufgerissen war. Er legte sich selbst einen Druckverband an und knotete den Verband fest darum.
Dann zog er sich an. Hose, Hemd und Tunika, Wadenwickel, Stiefe , Beinschienen und Beintaschen sowie des Kragens und des Wappenrocks. Darüber die Rüstung und die Armschienen. Er wusste nich was ihn hier in der Gegend erwarten würde doch er wollte vorbereitet sein.
Das Fazit war einfach. Aus Sicht eines Krieger war der Auftrag erfüllt und mit nur einem Verlust war er auch nicht gerade teuer erkauft. Aber der Schmerz saß trotzdem tief. Aber was jetzt ? Das ganze Personal samt Insassen nach Engonia bringen ? Die Stellung halten und den Lavinia Grund verteidigen. Was wäre die Anweisung von Leonie ? Vielleicht wusste Lorainne etwas mehr.
Mit diesen Gedanken verließ er die Hütte nachdem er sich sein Schwert umgebunden hatte und stapfte den Hügel hinauf zum Schrein wo er Lorainne vermutete.
Als er um seine Hütte bog erkannte er die Ritterin auf einem Stein am Weg sitzen.
" Guten Morgen Mademoiselle. Ich vermute die Nacht war wie die meine und deine Augen zeugen davon. Doch trotzdem brauche ich deinen Rat und deine Gesellschaft. Immerhin hat der Ambillis mich dir unterstellt. Weißt du was wir jetzt tun sollen ?"
Er bemühte sich das ganze mit Hoffnung in der Stimme zu formulieren was ihm nicht ganz gelang.
Lorainne:
Lorainne schaute auf, und durch ihn hindurch. Sie schien ihn nicht wahrzunehmen.
Doch das Gegenteil war der Fall.
Wie oft hatten sie schon miteinander gekämpft, geblutet und das Bier geteilt?
Was wäre, wenn Ulric hier gestorben wäre? Würde sie ebenso trauern?
Ja, das würde sie. Ihr Schmerz wäre vermutlich noch ein bisschen größer.
All daswollte sie ihm sagen, dass sie Lavinia dankte, dass nicht noch mehr den Tod gefunden hatten, doch wie sollte sie die richtigen Worte finden?
Ulric war wie sie, ein Kämpfer, ein Krieger. Jedes Mal wenn sie die Waffe zogen und sich in eine Schlacht stürzten, konnte es das letzte Mal sein. Der Tod war Ihr ständiger Begleiter. Ein langer Weggefährte.
Die Worte fanden also keinen Weg zu Ulric, stattdessen aber pragmatischer Themen:"hast du schon etwas gegessen? Bei deinen Wunden, solltest du dich hinsetzen und in Ruhe frühstücken.
Und um deine Frage zu beantworten: nein, ich weiss es nicht. Es war geplant, auch die restlichen versehrten nach Engonia zu bringen, sobald es möglich ist. Doch nach den Erlebnissen haben sie Angst und brauchen eine vertraute Umgebung. Und ohne die Tränke des Alchimisten sollten sie nicht unter andere Menschen.. Aver das ist nur meine Einschätzung. Das letzte Wort in der Sache hat Amabilis Kastar."
Francois:
"Ich bin sicher,hier ist noch Platz" antwortete Francois auf Lyras Frage.
"Bonjour Mina, setzt euch, wir haben gestern lang genug gestanden" , er musterte die Frau kurz. Dann fiel sein Blick auf auf die Chevaliere und den Söldner der Äxte,die sich in einiger Entfernung unterhielten.
Ihm gingen bei ihrem Anblick verschiedene Dinge durch den Kopf,die er jedoch mit den beiden Frauen nicht teilen wollte und konnte.
"Ihr solltet euch beeilen mit dem Kaffee,die Leute werden langsam wach"
Ulrich:
Als er näher gekommen war nahm er auch ihren glasigen Blick war der irgendwohin sah nur nicht zu ihm. Das Feuer was einst in den Augen Lorainnes brannte war nur noch ein funken. Aber konnte er es ihr verübeln ? Sicher nicht. Er wusste was sie durch gemacht hatte. Ihm würde das selbe irgenwann passieren er war nur noch in einem früheren Kapitel des selben Buches.
Auf die Frage Lorainnes sah er an sich herrunter und musterte die Verbände die an ihm hingen und horchte kurz in sich. Hunger war nicht das was sich da in seinem Magen bewegte. Eher die Wut die langsam den Alkohol von gestern Abend überwand. Ja die Wut auf diesen verdammten Untoten dem er jetzt nur zu gerne das Herz aus der Brust reißen wollte genau wie...... Er seufzte laut.
"Nein noch nicht. Ich werde mir gleich etwas holen. Aber wie ich dich kenne hast du das auch nicht. Willst du mit ins Spital kommen? Da können wir reden und etwas essen."
Er gab sich größte Mühe dabei ein wenig aufmunternd zu wirken.
Sandra:
Die leichte Regung im Bett über ihr ließ Stella einen kurzen Moment hochschrecken und den Dolch, der neben ihr lag greifen, doch innerhalb von Sekundenbruchteilen entspannte sie sich wieder als sie merkte, dass es nur Balerian war, der Anstalten machte aufzustehen.
Das ruckartige Hochschrecken quittierte ihr Kopf auch sofort mit heftigen Kopfschmerzen und Schwindel und das helle Licht, das durch die Fenster auf ihr Bett schien, blendete sie.
Mit einem leisen Stöhnen zog sie sich die Decke über den Kopf.
Der vergangene Abend rächte sich wohl immer noch ein wenig.
Dieser elende Phylakter, den die Magier und Priester gemeinsam in schwieriger Kleinarbeit zerlegt hatten, hatte ihr alles abverlangt, und noch mehr.
Irgendwann wusste sie selbst nicht mehr, woher sie noch die Kraft genommen hatte und kaum war die erste Anspannung von ihr abgefallen, war sie wie ein nasser Sack in sich zusammen gefallen.
Das war auch der Grund, warum der gesamte Kampf gegen Atos für sie so weit weg war und sie das meiste davon verpasst hatte.
Doch das war es wert gewesen, immerhin hatten sie schlussendlich Erfolg und den Phylakter zerstört.
Auch wenn sie davon ausging, dass diese Szivarsbrut sich gleich wieder an die Arbeit machen würde - und er nun wusste, zu was sie in der Lage waren.
Atos war überheblich gewesen, doch glaubte sie auch, dass er durchaus Angst bekommen hatte - wenn er dazu noch in der Lage war.
Wären sie und Gorix doch noch fitter gewesen, dann hätten sie vielleicht doch noch den wahnsinnigen Plan versucht umzusetzen…
Hätte sie doch nur vorher gewusst, dass es ihm um den Alchemisten ging… Dann hätten sie ihn so viel einfacher in eine Falle locken können.
Langsam wurde ihr Blickfeld wieder klar und das wilde Feuerwerk in ihrem Kopf ließ wieder nach.
Über ihr merkte sie, wie Balerian sich langsam aus dem Bett erhob und ihre Gedanken wanderten nun zu dem Barden.
Balerian…So sehr sie ihn in den letzten Monaten vermisst hatte, sein Lachen, seinen Gesang, so sehr hatte sie sich auch in den vergangenen zwei Tagen schon gefreut, wenn er die Kontrolle übernahm. Nicht, weil sie Eolan nicht mochte, doch weil sie dafür auf Balerian verzichten musste.
Und zwei besondere Momente, die gleichzeitig so einfach waren, dass sie in Zukunft wohl wieder häufiger zum Alltag gehören dürften, hatten sich eingebrannt.
Das erste Mal, als Eolan ihm Platz machte im Kampf gegen die Kultisten und er erkannte, dass Balerian hier mehr ausrichten könnte, und sein Windstoß die Angreifer in etwa so überrascht hatte wie Sasha und sie.
'Ich BIN Balerian.'
Erleichterung und Freude hatte sich trotz der gefährlichen Situation in ihr breit gemacht und ihm daraufhin vorgeschlagen, mit vereinten Kräften die Angreifer noch weiter auseinander und zurück zu stoßen.
Und das zweite Mal war irgendwann im großen Raum des Haupthauses, wortloses Verständnis auf die Situation, der Humpen Bier, den er ihr hinhielt und ein verständnisvolles Lächeln füreinander. Und er wirkte einfach erleichtert, bei ihnen sein zu können.
Jaja, und die Lieder trichter ich dir schon wieder ein… grinste die Magierin in sich hinein.
Und jetzt sollte er bleiben. Balerian hatte ihnen am Vorabend gesagt, dass die beiden so nicht bleiben konnten, dass sie sich verbinden müssten und Eolan hatte bereits angekündigt, dass er gehen würde und Balerian seinen Platz überlassen würde. Doch nach der Unterhaltung mit Balerian glaubten sie nicht daran, dass einer der beiden völlig verschwinden würde, sondern dass sie nur nicht wussten, wie weit die beiden sich veränderten. Doch sie war Eolan dankbar für sein selbstloses Angebot, Balerian Platz zu machen, wenn es nicht klappen sollte.
“Guten Morgen, Balerian.”
Hilft ja alles nichts…
Die Nacht war viel zu kurz, doch die Lage des Spitals war weiter unklar und so rollte auch Stella sich langsam aus den Decken während ihr Blick über die anderen Betten wanderte und sie sich ankleidete. Jakopp war bereits aufgestanden, Sasha war entweder ebenfalls schon draußen, oder noch nicht zurück. Zumindest war sie nach dem langen Abend im Haupthaus nicht ins Bett gegangen wie es schien, und auf dem Weg ins Bett hatten Gorix und sie sie auch nirgends entdeckt.
Die Magierin konnte und wollte sich nicht vorstellen, was es tatsächlich hieß, einen guten Freund zu verlieren, so wie es wohl für Sasha nun war.
Sie zog den Stapel Ketten eine nach der anderen über den Kopf und hielt als letztes ein kleines Fläschchen mit einem silbrig schimmernden Pulver in der Hand. Nachdenklich strich sie mit dem Daumen über den feinen Draht, der das Fläschchen hielt und ein Mundwinkel zog sich zu einem kleinen Lächeln nach oben.
Sie hatte schon unglaubliches Glück, sowohl mit ihrer Familie als auch mit ihren Freunden.
Irgendwie änderte das kleine Fläschchen für sie nichts und gleichzeitig doch so viel.
Willkommen im Rudel
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