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Die unepischen Abenteuer von Jakopp und Kydora - Zwei deren Weg ein Umweg ist

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Kadegar:
Jakopp seufzte kurz und rückte etwas an seinem Helm herum bevor er zu Kydora fragte:
"Sagtest du wiedermal? Für mich sehen die Wälder hier alle gleich aus. Ich kenne ja die Wälder in Andarra, aber die sind nicht so voller Bäume wie hier."

Suchend betrachtete Jakopp die Umgebung, auch wenn er diese Wälder hier nicht kannte, so wusste er doch wo man sich gut für die Nacht im Wald tarnt.
Mangels für ihn klug scheinender alternativen zeigt er dann auf den umgestürzten Baum auf dem Kydora noch gerade balancierte.

"Dann würd ich sagen wir richten uns in dem Wurzelloch von dem Baum da ein. Die Wurzeln da haben ja ein gutes Loch Erde mit aus dem Boden gerissen als der Baum umgefallen ist, da sollte man uns nicht so leicht finden können, wenn wir darin schlafen."

Auch wenn die beiden sich nicht verstecken mussten oder gar vor irgendetwas auf der Flucht waren, so war Jakopps erster Vorschlag meist einer bei dem man nicht so gut gesehen wurde, was nicht selten bedeutete, dass es auch ein kühlerer Ort war.

Kydora:
Kydoras Blick ging zu der Stelle auf die Jakopp deutete. Nachdenklich legte sie den Kopf schief.

"Hmm jetzt schon? Bis es dunkel wird dauert es ja noch ein Weilchen. In der Zeit können wir sicher noch ein Stückchen voran kommen. Und ich bin mir sicher, dass das nicht der einzige umgestürzte Baum in diesem Wald ist, an dem wir uns einrichten können."

Sie wandte sich zum weitergehen um. Die Ereignisse in dem Spital vor wenigen Wochen hingen Kydora immer noch nach. Sie kam sich so klein und hilflos vor. Aber sie hatte in den letzten Wochen auch gelernt nach außen hin gefasster zu sein, wenn das Thema zur Sprache kam. Sich nicht von den Erinnerungen und der damit verknüpften Trauer übermannen zu lassen. Sie musste es irgendwie schaffen stark zu sein und nach vorne zu blicken.

"Na komm. Ein kleines Stückchen schaffen wir noch." Sie schaute sich um. "Wir müssen... da lang." Und sie deutete auf eine scheinbar willkürliche Richtung irgendwo in den Wald hinein.

Kadegar:
Jakopp warf kurz einige Blicke zwischen dem Baumloch und Kydora hin und her bevor er schließlich mit den Schultern zuckte.

"Wie du willst."

Kam es von ihm vollkommen Wertungsfrei, wie üblich wenn Kydora eine Anweisung von sich gab, da sie ja schließlich das Sagen hatte, bis sie ihn wieder in Fanada abgeben würde.

"Du sag mal Kydora, wie lange bist du jetzt von zuhause weg gewesen?"

Kydora:
Die Beiden setzten sich in Bewegung und Kydora überlegte einen Moment über Jakopps Frage.

"Puh... schon ne ganze Weile eigentlich. Das letzte Mal war ich vor der Jahreswende dort und musste aber auch recht schnell wieder fort, weil..." Sie stockte einen Moment. "Weil ich dringend jemandem eine Info mitteilen musste. Eine sehr wichtige. Dinge laufen ja bekanntermaßen nie so, wie geplant." Sie seufzte. "Nichts ist je einfach. Naja... jedenfalls fast ein Jahr war ich jetzt nicht mehr zu Hause."

Neugierig schaute sie Jakopp an. "Und du? Also... nur wenn dus erzählen willst, ich will dich zu nichts drängen." Kydora gestikulierte unbeholfen mit ihren Händen und beschloss diese dann doch wieder schnell in ihre Taschen zu stecken. "Mir ist nur gerade aufgefallen, dass ich kaum was über dich weiß. Was jetzt nicht heißen soll, dass ich das schlimm finde oder so. Im Gegenteil, mir ist eigentlich eher wichtig, wie ich eine Person erlebe und kennenlerne und nicht, was sie vielleicht mal gemacht hat oder so..." Kydora lies die Schultern sinken und beschloss kurzerhand einfach aufzuhören zu sprechen, bevor sie sich nachher noch mehr um Kopf und Kragen redete. "Verstehst du, was ich sagen will?" Unsicher blickte sie Jakopp an.

Kadegar:
Wie gewohnt stapfte Jakopp Kydora einfach hinterher und blickte sich ab und zu interessiert um, in der Hoffnung irgendwas zu sehen, was ihm verraten könnte wo er gerade ist.

"Vielleicht würden einige Straßen und Schilder euch hier ganz gut tun. Wenn du lesen kannst, solltest du deiner Familie vielleicht Schilder zum aufhängen schenken."

Bei Kydoras Frage begann Jakopp dann einen Moment zu grübeln, sich Gedanken darüber machend was er der Barbarin erzählen möchte und was nicht. Schließlich begann er zu erzählen, ohne jedoch eine Spur von Betrübtheit zu zeigen.

"Weißt du Kydora, an meine Eltern erinnere ich mich eigentlich gar nicht mehr. Wohl aber an meine Familie. Dass ich in Caer Conway aufgewachsen bin weißt du ja. Man könnte sagen, dass ich in einer Großfamilie aufgewachsen bin. Wir sind zwar nicht verwandt oder sowas gewesen, aber doch waren wir eine Familie. Eine kleine Straßenbande die irgendwie mitten im Dreck der Stadt überlebt hat. Und wir hatten einen gemeinsamen Vater, also nicht so richtig, glaube ich zumindest, aber einen Vater der sich um uns alle gekümmert hat. Es war eine tolle Zeit an die ich mich gerne zurück erinnere. Wir haben vieles getan, für das wir die ein oder andere Strafe ertragen mussten, manch einer verschwand auch plötzlich, doch wir hielten immer zusammen. Jetzt im Nachhinein denke ich, dass wir das vorallem unserem Vater zu verdanken haben. Ich glaube er war ein Priester nur in weniger oder so. Er hat uns viel über die sechs großen Götter beigebracht und uns irgendwie in der richtigen Bahn gehalten, wenn auch andere uns anders betrachtet haben. Naja zumindest bis zu einem gewissen Zeitpunkt."

Jakopp hielt an und setzte einen ernsten Gesichtsausdruck auf, wobei er die Mordaxt von seiner Schulter nahm um sie quer mit beiden Händen vor sich zu halten.

"Denn alle die diese Geschichte gehört haben, habe ich im Wald vergraben."

Jakopps Blick fixierte Kydora angestrengt, doch schnell verlor er seine Beherrschung und musste wieder breit grinsen und seine Haltung lockerte schnell wieder auf.

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