Widukind:
" Nessi, das ist eine Unzucht! In all meinen Tagen bin ich selten einer Frau begegnet, die die Benennung als solche kaum verdient hat. Wenn es doch nur ein Mannsweib wäre, aber nein, auf den ersten Blick könnte man, viel Fantasie und das eine oder andere Bad voraus gesetzt, fast eine zierliches Mädchen vermuten. Aber ihre aufbrausende, ungehobelte und dominante Art sind schrecklich. Seit ich sie kenne gibt sie Widerworte, unsittliche Bemerkungen und schert sich weder um Anstand noch um Respekt Männern gegenüber. Unfassbar sowas. Und dann bekleidet sie mittlerweile den selben Dienstgrad und in der Wahl um die nächste Großaxt stach sie mich nicht nur um JEDEN Wähler aus, sondern, hätte ich nicht mit meiner Stimme in der Stichwahl für die absolute Mehrheit gesorgt, auch noch Ulric geschlagen.
Das Weib als Vorgesetzte, da wird die Option mich dem Wald als Pissbaum anzuschließen fast ansprechend.
Und so verbrachte ich den größten Teil der letzten Jahre in ihrer "Gesellschaft". Und was mit wachsender Freundschaft zu meinen Mitstreitern zu Akzeptanz und kameradschaftlichen Beziehung zu ihr als Axt begann, hat sich, das zu sagen ist schwierig, auch Respekt entwickelt. Es ist wohl schwer jemanden zu verachten, wenn er neben dir marschiert und sein Schild dein Leben verteidigt. Sie ist eine immer bessere Kriegerin, im Kampf vielen Männern überlegen und auch ich weiß nicht, ob ich es ihr in einem Schildwall gleich täte. Sonst bin ich natüüürlich überlegen. Sie ist loyal, zuverlässig, zielstrebig. Fürderst ist sie aber eine Axt und das hat sie sich verdient.
Daher ist es auch ein gewaltiger Unterschied ob ich mich über sie auslasse oder irgendein dahergelaufener Möchtegern. Das das in Gesprächen verwirrend wirkt ist mir bewusst, aber niemand spricht faul über eine Axt! Ich trüge sie wohl jederzeit persönlich vom Schlachtfeld, wenn sie dabei den Mund hielte."