Wirre Träume hatten Runa in der Nacht verfolgt. Wilde Ungeheuer, mal aus schwarzem, mal aus blutrotem Stein Schlugen auf sie ein, Ritualkreise spielten fangen und immer wieder pulsierten grelle Lichtblitze durch ihre Träume die ihr die Sicht nahmen und sie blendeten während sie Blind durch die Gegend stolperte. So kam es das sie sich mit dem ersten Licht aus dem Zelt stahl. Ihr war kalt und ihr Unterarm schmerzte von dem Schnitt den sie sich selbst zugefügt hatte.
//Ich hätte nicht gedacht, dass ich den Mut dazu hätte...// Vorsichtig blinzelte sie gegen das helle Licht und war wieder einmal froh ihr Augenlicht nicht durch einen astralen Impuls verloren zu haben. Sie musste vorsichtiger werden... Wieder drohten die Bilder der Nacht sich empor zu drängen, also tat sie was sie üblicher Weise tat in solchen Situationen. Ihren Kopf zur Arbeit zwingen. Schnell erstellte sie ein gedankliche Liste von den Dingen die heute dringlich anstanden. Viele würden mit ihren Wunden oder der Nachversorgung dieser zu tun haben, oder der Nachkontrolle des Gebietes. Es mussten Aufzeichnungen zu den einzelnen Ritualen und den Ereignissen angefertigt werden. Je eher desto besser. Es musste aufgeschrieben werden wer dort gewesen war und wer sich hauptsächlich mit etwas beschäftigt hatte, damit man später wusste bei wem genaueres zu erfragen war. Dann die Briefe. Einer befand sich immer noch in ihrem Besitz, der andere beim Chevalier de Roquefort. Sie musste Abschriften davon abfertigen und sich von Ysander die Richtigkeit dieser Abschriften beglaubigen lassen. Bei solch prekären Schriftstücken musste man auf Nummer sicher gehen. Vielleicht würde der Ritter ihr auch kurzweilig den Brief überlassen den er verwahrte.
//Was noch...//
Runa lief langsam weiter gerade aus zur erloschenen Feuerstelle. Ein neuer Gedanke tat sich ihr auf und sie seufzte leise. // In den nächsten Tagen sollte ich Magister Feuerklinge zwei Berichte vorlegen. Einen der den Ablauf der Ereignisse folgerichtig beschreibt und einen den man an die Postille weiter reichen kann. Es ist besser wenn wir ihnen etwas unter der Hand zustecken und als delikat verkaufen bevor sie anfangen herumzuschnüffeln wo sie nichts zu suchen haben. Ein Attentat auf den angehenden Baron wäre ein gern gesehenes Fressen und Zunder für die falschen Feuer. Besser direkt dagegen wirken.//
Noch einmal seufzte sie tief und rieb sich die Nasenwurzel. Immerhin waren die gruseligen Bilder jetzt fort, mal sehen wie lange sie dieses mal weg bleiben würden. Erst jetzt bemerkte sie, dass sie nicht alleine war. Ein wenig beschämt über ihre Unaufmerksamkeit wandte sie sich Magister Jelena und Kydora zu. Kurz blitzte erneut das Bild der unverwüstlichen auf, wie sie mit einem Pfeilschaft aus der Hüfte ragend, Anweisungen rief und erst Hilfe zu lies als das notdürftigste getan war. Auch das war gruselig... aber mehr auf die Art wie es auf andere Dinge hindeutete.
Kydora wirkte ebenfalls geistesabwesend.