Die Gebiete in Caldrien > Das Caldrische Imperium

Burg Goldbach und die Ländereien der Baronie (Sommer 267 n.J.)

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Lilac:
Zuerst zuckten die zwei Gardistinnen zusammen, sie hatten den Weibel nicht kommen sehen oder hören.
Dann grinsten sie sich erneut an und Nesrine flüsterte Julienne etwas ins Ohr. Diese brach in schallendes Gelächter aus.
Noch immer glucksend folgten die Frauen Francois und versorgten sich ebenfalls mit Bier.
Julienne wurde wieder ernst und nickte unaufällig zur hohen Tafel hoch und bedachte dann die gesamte Halle mit einer Geste.
"Was auch immär Madame so beunru'ischt 'at, sie 'at ein Talent dafür, die Leutö Dingö vergessön zu lassön!", sagt sie leise zu Francois und Nesrine.

Francois:
"Ihr könnt euch wenigstens leise freuen, wenn ich weg bin..."

Francois nahm einen Schluck aus seinem Krug. Dann sah er Julienne fragend an "War etwas? Hab ich was nicht mitbekommen?"

Lilac:
Julienne verstand den Wink und ging nicht weiter auf das Thema ein.
Statt dessen sagte sie: "Isch 'ättä es zu gern gese'ön, wie Ihr mit der kleinön Amelíe tanzt!"

Francois:
"Dann hast du jetzt einen guten Grund, länger am Leben zu bleiben."
Francois leerte seinen Krug und warf einen letzten Blick in den Saal.
Er würde Madame morgen früh Bericht erstatten über die Vorbereitungen zum Abrücken. Damit wollte er sie jetzt nicht belästigen.
"Für mich wird es Zeit. Und ich würde euch auch raten, nicht ewig zu machen, die Reise wird anstrengend. Bon nuit."

Lilac:
"Bon nuit, Sergeant!" sprachen die beiden Gardistinnen wie aus einem Munde.

Als der Weibel gegangen war, schnappten sich Julienne und Nesrine jede je einen Apfel und gingen mit ihren Krügen nach draußen. Es war angenehm kühl in der Nachtluft, als die beiden Frauen sich auf den Weg zu den Stallungen machten.

Sie betraten das dunkle Gebäude und gingen vorsichtig über die Stallgasse, um zu ihren Tieren zu gelangen.
Leises Schnauben der verschiedenen Reit- und Zugtiere begleitete sie.

Julienne blieb an Hexes Verschlag stehen und die Stute hob ihren Kopf über die Türe. Nur wenige Schritt weiter erschien Jaques' Haupt auf der Suche nach Nesrine.
Sie gaben ihren Kameraden die mitgebrachten Leckerbissen und kraulten und streichelten sie.
"Bald geht es wiedär los, mein Mädschen.", sagte Julienne leise. Hexe stupste sie unsanft in der Hoffnung auf noch einen Apfel an.
"'ast du Angst?", fragte Nesrine die andere Gardistin ebenso leise.
"Non, nischt direkt Angst. Aber isch 'asse es, wenn isch nischt weiß, was auf misch zukommt.", antwortete diese.
Nesrine kam heran und nahm Julienne in die Arme.
"Allös wird gut, oui?!"
"Oui.", seufzte Julienne und entspannte sich ein wenig in den Armen der anderen.

Dann wurde es Zeit für sie, sich zu ihren Lagern zu begeben.

"Meinst du, le Borgne schleift uns morgön wirklisch auf den Platz?"
"Isch 'offe es fast... isch kann die Übung gebrauchön!"

Schließlich endete der Tag der beiden Gardistinnen so, wie er angefangen hatte: Inmitten von schnarchenden und schmatzenden Angehörigen der Garde im Schlafsaal.


Fleur hingegen war noch lange wach. Sie hatte Amelíe ins Bett gebracht und war nun wieder an der Seite der Baronin zu finden. Erst wenn diese in ihr Nachtgewand geschlüpft war, würde der Tag für die Leib- und Wäschemagd enden.

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