Hier und dort: In Engonien und außerhalb des Kaiserreiches > Gruppen auf Reisen im In- und Ausland
Goldbacher Gardisten auf dem Weg zum Schwarzen Mond
Lilac:
Mit Unsicherheit und Bitterkeit im Herzen kehrte Julienne mit den anderen Goldbachern zu den Reittieren zurück.
Sie hatte versagt. Kläglich versagt.
Verletzungen und bittere Erinnerungen hin oder her, sie hatte den Weibel enttäuscht und ihrer Rolle als Gardistin Schande gemacht.
Sie schwang sich in Hexes Sattel und nahm die Zügel auf. Es interessierte sie kaum, dass die Stute unruhig mit dem Kopf ruckte und mit dem Vorderhuf hart auf den Boden schlug.
Die Gardistin wartete, bis alle anderen aufgesessen waren und Nesrine sich mit dem Packpferd eingereiht hatte. Dann lenkte sie Hexe an den Schluss. Die Stute bockte erneut, doch Julienne stand nicht der Sinn nach einem Kampf mit ihrem Pferd. Sie saß die Sprünge aus und trieb Hexe mit den Schenkeln vorwärts, während sie sie zugleich mit den Zügeln begrenzte. Die Stute rollte quietschend den Kopf ein und schlug mit den Vorderbeinen aus.
Julienne nahm die Zügelenden und schlug dem Tier zweimal kräftig auf den Hals. Hexe schnaubte laut und rollte mit den Augen. Die Gardistin ignorierte dies und trieb die Stute erneut an. Mit trippelnden Schritten und zuckenden Ohren tat das Pferd nun endlich, wie ihm geheißen.
Allen Goldbachern steckten die letzten Tage noch in den Knochen. Die Kämpfe, die Toten und schließlich die unnatürliche Todeszone, die einst das Lager der Wächter des Schwarzen Mondes gewesen war...
Jeder hatte Verletzungen davon getragen, bei Grégoire und Julienne waren die Verbrennungen im Gesicht bleibende Erinnerungen an die Seuche, welche die Untoten mit sich gebracht hatten.
Niemand sprach mehr als das nötigste - die Bilder in den Köpfen waren einfach noch zu frisch.
Francois:
Francois ging im Kopf die letzten Tage durch,sortierte schon einmal für den Bericht an Madame. Tote Wächter,zweite Reisegruppe,Kultisten,Untote,Pflanzedurchdrungene,Kartenfragmente,Steine,Chronistin,...
Jeden Schritt von Traveller quittierte sein Körper mit Schmerzen. Die gebrochenen Rippen,Schnitte und Pfeilwunden machten uhm zu schaffen.
Es war kein guter Ausgang,soviel war klar. Er brachte seine Leute wieder nach hause,ja. Aber das war nicht sein Verdienst. Daran waren viele andere viel mehr beteiligt. Er war müde...
Lilac:
Sie waren langsam unterwegs. An häufiges Traben war nicht zu denken, daher brauchten sie viel länger als auf dem Hinweg.
Julienne hustete oft und litt unter Atemnot. Dieser eine Pfeil, der sie mittig in den Oberkörper getroffen hatte, hatte ziemlichen Schaden angerichtet. Die Schnittwunde an ihrem linken Oberschenkel klaffte immer wieder auf. "Isch 'ätte das vielleischt doch nä'ön lassen sollän...", dachte sie bei sich, als sie wieder einmal am Abend den Verband erneuerte.
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