Die Gebiete in Caldrien > Das Caldrische Imperium

Burg Goldbach und Umgebung (Herbst 267 n.J.)

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Edouard:
Edouard sah sie ein Wenig überrascht an, und lächelte.

„Ob du gut backen kannst oder nicht, kann ich nicht beurteilen…“

„Ob du den Weibel enttäuscht hast, oder nicht, kann, und will ich auch nicht beurteilen…“

Er seufzte kurz, und sah sie ernst an;
„Wenn du aber der Meinung bist, das du in letzter Zeit nicht so ´geglänzt´ hast, dann sind Zusätzliche Dienste nicht die Lösung für dein ´Problem´…“

„Zuerst solltest du dafür sorgen dass dein ´normaler´ Dienst reibungsfrei verläuft, bevor du dich freiwillig meldest für zusätzliche Strapazen. Und wenn das damit anfängt das bei der nächste Inspektion derjenige der vor dir steht, sein hübsches Gesicht in dein BLITZEBLANK polierter Helm sieht… ist das ein erster, sei es auch ein kleiner, Schritt in der richtige Richtung!“

„Bedenke dir, dass der Dienst hier eine ganz besondere ist! Es gibt viele Söhne und Töchter in Goldbach die gerne auf diese Art und Weise das Ansehen ihrer Familien stärken würden!“

Abwartend sah er ihr mit ernster Miene an...

"Ich hoffe du verstehst was ich meine ?"


Lilac:
Julienne nickte ein wenig geknickt. Sie hatte WIRKLICH in letzter Zeit nicht geglänzt. Und nun kam ihr die Idee, sich durch zusätzliche Dienste ins rechte Licht zu rücken, töricht vor.
In Gedanken strich sie sämtliche Vorhaben, den Weibel zu bitten, dass sie beim Wettbewerb teilnehmen durfte.

Die Gardistin wusste in diesem Moment nicht einmal, wie sie die Unterhaltung mit dem Maréchal sinnvoll weiterführen oder beenden konnte, ohne wie ein völliger Trottel dazustehen.

"Isch... isch dankö Eusch...", sagte sie etwas verloren.

Edouard:
„Nicht dafür…“ antwortete Edouard gelassen.

„Ich bin mir ziemlich sicher dass du meine Worte jetzt, sowie auch die Worte des Weibels von vorhin zur Herzen nimmst, und das du dein Bestes tun wirst in Zukunft wieder eine vorbildliche Gardistin zu sein. Nutzt die Gelegenheit die dir geboten wird, genieße die Freiheiten die euch erlaubt sind, und haltet euch an die Regel die für unsere kleine Familie hier gelten…“

Er sah sie erneut ernst an…
„Strenge dich also an, bleib sauber und halt die Ohren steif. Alles andere wird sich dann ergeben…“

„Wenn nicht, sehen wir uns wieder, und machen einen kleinen ´Spaziergang`…"

„ Wegtreten !“  Bei letzteres winkte er lapidar zur Tür rüber, und blickte weiter auf seine Listen

Lilac:
"Merci beaucoup, Maréchal.", sagte Julienne leise und verließ den Raum.
Sie verschwand zügig im Stall und versteckte sich in Hexes Verschlag, wo sie sich hinhockte und das Gesicht in den Händen vergrub.
Die Stute stubste sie nachdrücklich an und beendete damit die beginnende Grübelei. Julienne grinste zwangsweise und gab dem Tier ein paar altbackene, getrocknete Brotstücke, die stets in einem Beutel an ihrem Gürtel zu finden waren.
Mit samtigen Lippen nahm das Pferd die Leckereien aus der Hand der Gardistin.
Auch nachdem es kein weiteres Gebäck mehr gab, schenkte Hexe ihrer Reiterin ihre volle Aufmerksamkeit. Julienne wurde wieder einmal bewusst, was sie an Tieren hatte. Keines von ihnen hatte sie wegen ihres Gesichts mitleidig oder erschrocken angesehen, als sie mit den anderen aus Tailon Orikos zurück gekehrt war. Keines von ihnen nahm es ihr übel oder stellte komische Fragen, wenn sie des Nachts mal wieder schweißnass mit dem Gefühl der schmierigen, untoten Hand auf ihrer Wange aufwachte. Vor ihnen musste sie sich nicht verbergen, wenn eine plötzliche Erinnerungsflut sie zurück in Situationen katapultierte, in denen es Dämonen gab oder es nach verbrannten Leichen roch.

Julienne schüttelte den Kopf um wieder klar zu werden. Das Grübeln und Verweilen in grausigen Vergangenheiten brachte nichts!

Lilac:
Nesrine betrat den Stall auf der Suche nach Julienne gerade in dem Moment, als letztere die Tür zu Hexes Verschlag schloss.
Ein aufmerksamer Rundumblick verriet der kräftigen Gardistin mit den dunklen Haaren, dass sie allein waren.
Mit Sorge im Gesicht trat sie rasch auf die andere Frau zu. "Mon coeur, ist allös in Ordnung bei dir?", fragte sie leise.
Julienne wollte schon eine schnelle Antwort geben, doch dann besann sie sich anders. Mit niedergeschlagen Augen schüttelte sie sacht den Kopf. Sie machte einen Schritt nach vorn und lehnte sich an Nesrines Schulter.
Als sie gerade etwas sagen wollte, kündigte fröhliches Pfeifen einen der Stallburschen an. Die beiden Frauen sprangen auseinander.
"Bonjour!", trällerte der junge Mann, der zwei volle Wassereimer schleppte und von den Tieren erfreut empfangen wurde. Überall steckten die Pferde und Maultiere ihre Köpfe in die Stallgasse und der arme Bursche kam kaum vorwärts, weil scheinbar jeder seiner Schützlinge ihn persönlich begrüßen wollte.

Nesrine warf dem Kerl einen scharfen Blick zu, doch dieser war gänzlich mit den Tieren und seinen Eimern beschäftigt. Offensichtlich hatte er das fluchtartig Auseinandergehen der beiden Frauen nicht bemerkt.
Die Gardistin entspannte sich wieder, doch der kostbare Moment war dahin.


Wenig später nahmen Julienne und Nesrine ihre Posten am Tor und auf dem Bergfried ein und harrten der Dinge, die während ihres Dienstes geschehen mochten.

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