Das Mohnfest in Liebenstein war eine wundervolle Abwechslung zu den letzten Ereignissen. Die kleine goldbacher Delegation hatte die Reise über Donnerheim per Schiff angetreten und das letzte Stück auf dem Landweg zurückgelegt.
Die Familie von Liebenstein hatte sich große Mühe gegeben, den Gästen eine schöne und kurzweilige Zeit zu bereiten. Die Tage waren ausgefüllt mit viel Konversation und Spiel, bei dem auch das Gefolge nicht zu kurz kam. Selbst das Wetter war in Anbetracht der Jahreszeit milde, und zumindest blieb es trocken, so dass man den Tag über im Freien verbringen konnte. Nicht zu erwähnen, dass die Küche sich nicht nachsagen lies, zu wenig oder kein hervorragendes Essen auf die Tafel gebracht zu haben.
Unter den Gästen waren eine Vielzahl Chevaliers, von denen Madame und Yezarieal bereits den einen oder anderen kannten. Unter ihnen waren der Herr von Hohensteyn sowie Herr Tegenhardt.
Magister Ardor wurde mit einigem Misstrauen beobachtet, Magier schienen in diesen Breiten nicht an der Tagesordnung zu sein.
Die Dame Sayo hatte die Reise nicht gut vertragen und hielt sich zum Bedauern aller die gesamte Zeit in ihrer Kammer auf.
Nach den Feierlichkeiten verlies der Chevalier Yezarieal die Gruppe und trat den Weg gen Südosten an, seiner Queste folgend.
Der Rest der Gesellschaft machte sich auf den Rückweg nach Goldbach, wo sie nach einer ereignislosen Reise wohlbehalten eintraf.
Hier trat jedoch keine Ruhe ein, da Madame in Begleitung von Magister Ardor und Mademoiselle Eponine am Tanzball des Barons de la Lyra teilnehmen würde. Hierfür wurden die nächsten Truhen gepackt und Kleider gesichtet.
Für Francois war während seiner Abwesenheit eine Nachricht seiner Eltern eingetroffen. Er wurde dringend bei ihnen benötigt. Er trug dies umgehend vor und Madame hatte seiner Bitte um Abwesenheit zugestimmt.
Und so geschah etwas, dass nicht an der Tagesordnung war: der Waibel nahm eine "Auszeit" und lies die Truppe in der Hand von Edouard.