Autor Thema: Ulric Unterwegs  (Gelesen 7989 mal)

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Offline Ulrich

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Ulric Unterwegs
« am: 22. Okt 17, 19:11 »
Es ist früh am Morgen irgendwo in der Nähe Graufeldens. Die Feuer sind erloschen, genauso wie alle Spuren zu Atos. Was bleibt ? Was wurde gewonnen ? Er weiß was verloren ging und mit rasendem Herzen war er igrendwann erschöpft und geschunden eingeschlafen.

Er hatte, wie für ihn als Offizier üblich , als einer der ersten das Zelt verlassen und ein Feuer entzündet damit andere sich wärmen können wenn sie erwachen. Nebel liegt auf den Feldern und Wäldern der Umgebung. Nach etwa dreißig Augenblicken hatte er seine Habe zusammengepackt und verschnürt. Der kräftige Braune Hengst von Ulric hatte furchtbares mitansehen müssen in den letzten Tagen und es war ihm anzusehen das er es ebenfalls gut fand hier zu verschwinden.
Alles wichtige war am gestrigen Abend gesagt worden und er brauchte jetzt einfach Luft und Abstand zu allem. Er verabschiedete sich von denjenigen die er schon wach vorfand. Darunter Baronin Svenja Feuerklinge, er hatte lange mit ihr gesprochen und sie dachte und fühlte genau wie er. Beide wussten nicht wohin. Nur weg !
Er gab Enid zu verstehen das er aufbrechen würde und sollte sich eine neue Spur zeigen solle sie ihn wieder rufen und er werde kommen. Mit aller Macht die er aufbieten könne.

So gab er dem Braunen die Sporen und Jagte über in vollem Galopp in Richtung Brega. Er hielt in Dörfern, an denen er vorbei kam an, um zu sehen ob es hier noch lebende Menschen gab. Er hatte Pech. Keine Seele war zu finden. In einem halben dutzend kleiner Karten und Gehöfte hatte er nun gehalten und nichts gefunden.

Seine Rüstung von oben bis unten mit Blut getränkt. Teils sein eigenes, aber zum größten Teil das der armen Seelen die Atos in seine "Fallen" gelockt hatte. Einzelne Platten wiesen Tiefe Schnitte und Beulen auf und einige der Nieten waren abgerissen. Es würde Tage dauern sie zu reparieren aber daran dachte er nicht. Er war auf der Suche.. auf der Suche nach irgendetwas. Etwas, an dem er seiner Wut luftmachen könnte. Aber nichts! Kein einzelner dieser Untoten war mehr zu finden. Dann , am Nachmittag, als er schon die Hoffnung aufgegeben hatte kam er in ein kleines Dorf. Vielleicht hatten hier einst sechs Bauern mit ihren Familien gelebt. Doch nun war hier nichts mehr. Wie auch in den anderen Dörfern war nichts zu entdecken doch als er sich einer Scheuer näherte vernahm er seltsame Geräusche. Ein schlurfen und klopfen, ein jammern und stöhnen. Es war ihm sofort klar. Einige der Dorfbewohner hatten sich in der Scheune versteckt und waren darin gestorben konnten aber nicht heraus. Das war der letzte klare Gedanke des Kriegers.

Er sprang vom Pferd und zog sein Schwert mit der Rechten und in die Linke nahm er die Axt. Das Scheunentor war mit einem Riegel verschlossen, er machte sich nichmal die Mühe diesen zu öffen sondern schlug ihn kurzerhand mit der Axt ein. Anscheinend hatten die armen Seelen von innen dagegen gedrückt denn unmittelbar nachdem der Riegel geborsten war schwang das Tor auf und eine Hand voll lebender Toter kam auf Ulric zu. Nicht mehr denkend sondern nur noch blind vor Wut und gellendem Schrei rammte er dem Ersten die Axt in den Schädeln und mit der Rechten hieb er dem zweiten Geschöpf den Kopf ab.
Mit einem Schwung landete die Axt ausgesteckt auf der Brust des Dritten Monsters und die Klinge seines Anderthalbhänders welchen er über seinen Kopf geschwungen hatte nahm über das Axtblatt hinweg anlauf und trennte auch hier den Kopf sauber ab.  Die Klinge lies er kurz darauf fallen und nahm die Axt in die Rechte. Mit einem wuchtigen Wurf landete das Blatt in der Brust des Leichnahms der offensichtlich noch vor wenigen Tagen eine schöne Frau gewesen war. Der Dolch an seiner Seite verschwand Augenblicke Später in der Stirn eben dieser. Nun hatte er keine Waffe mehr in Händen nur noch Wut und Zorn brannten, das letzte der Geschöpfe wankte gerade aus dem Scheunentor als der Krieger es mit ganzer Wucht seines Körpers in eben jene Scheune zurück beförderte. Er ladete über dem Körper und begann mit boßen Fäusten auf den Schädel einzuschlagen. Wieder und wieder und wieder. Die Händes des Untoten hatten sich in der Rüstung verkrampft doch erschlafften nach kurzer Zeit. Doch Ulric hämmerte weiter auf die blutige Masse ein. Erst als er vor Erschöpfung und Seelischem Schmerz die Arme nicht mehr heben konnte ließ er ab und sank schreiend zu Boden.

Es dauerte bestimmt eine Stunde bis er sich wieder aufrappelte. Für klare Gedanken hatte er jetzt keinen Kopf er wusste nur eins. Er würde die Toten verbrennen müssen. So nahm er sich Zeit und schichtete einen kleinen Holzstabel auf und legte die Fünft ehemaligen Bauern darauf ab.

Er stand reglos daneben und besah sich sein Werk. Die Wut und er Zorn hatten sich etwas gelegt. Er dachte zurück an Graufelden. Es lag nun erst wenige Stunden zurück und doch kam es ihm wie Jahre vor. Aber der Schmerz war kein bisschen gelindert. Er als Krieger, zeigte seine Gefühle sonst nich offen. Niemandem! Doch gestern abend an diesem großen Feuer war alles anders.
"Maugrim ist Tot ! " sagte er leise zu sich.
Da fiel ihm etwas ein was Maugrim gestern getan hatte. Er hatte zu Tormentor für den Seelenfrieden der erschlagenen Toten gebetet. Er nahm etwas von dem Lampenöl aus seiner Tasche und ließ es auf die Leichen und das Holz laufen. Dann sank er auf die Knie und spach

" Tormentor. Ich habe deinen Diener gesehen. Maugrim Wolfsfang. Er war ein Licht im Dunkeln für viele von uns. Nimm ihn auf und wache über ihn. Und so bitte auch ich dich. Lass die Seelen dieser hier liegenden Menschen Frieden an der Seite ihrer Götter finden. Ich habe bis jetzt noch nie auf die Götter vertaut sondern nur auf die Klinge in meiner Hand. Doch hat Maugrim mir ein wenig die Augen geöffnet und ich weiß nun das du über ihn wachst. So Wache auch über mich und den Rest von uns. Darum bittet dich Ulric Alriksson aus den Feuerbergen. "

Ein tiefer Atemzug , eine kurze Handbewegung und der Holzhaufen fing Feuer.

Er würde heute nichtviel weiter kommen. Also hatte er den Entschluss gefasst heute hier zu verweilen. So band er sein Pferd im kleinen Stall an und machte es sich in dem bis vor wenigen Tagen noch bewohnten Haus so bequem es eben ging. Er fand sogar noch einige Lebensmittel die er benutzen konnte.

Dann schlief er irgendwann tief in der Nacht unruhig ein.
Im Krieg werden mutige Menschen Helden.
Feiglinge kehren lebendig nach Hause zurück.
(Andrija Talic)

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Antw:Ulric Unterwegs
« Antwort #1 am: 23. Okt 17, 19:21 »
Nicht gut und nicht lang. So hatte er geschlafen. Hatte er geschlafen ? Geträumt hatte er jedenfalls nicht. Als er aus dem Haus trat sah er nicht mehr zum Aschehaufen im Hof. Er ging schweigend zum Braunen im Stall und band ihn los. Die Rüstung hatte er wie die letzten Nächte nicht abgelegt und seine Waffe hatte neben im geruht.
So gab er dem Pferd abermals die Sporen und mit etwas klarerem Kopf ritt er weiter gen Norden den kalten Herbstwind im Rücken.
Brega kam näher und jetzt suchte er wieder die Nähe der anderen Äxte.
Im Krieg werden mutige Menschen Helden.
Feiglinge kehren lebendig nach Hause zurück.
(Andrija Talic)