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Ninim

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Sandra:
Die pure Erschöpfung hatte Stella schlafen lassen - schon am Abend war sie beinahe im Sitzen am Feuer eingenickt und auch als sie aufwachte fühlte sie sich immer noch zerschlagen.
Ihr Körper war zerschunden von den vielen Verletzungen, die sie in den vergangenen Tagen erlitten hatte. Von Schwerthieben und Äxten, die so häufig nicht mehr auf die Schutzzauber prallten, sondern nachdem sie diese zerschlagen hatten ungebremst von irgendeinem Schutz auf die Magierin einprasselten.
Den große Blutverlust des Abends ihrer Anreise hatte sie zwar überstanden, aber es würde noch einige Tage dauern, bis ihr Körper das wieder vollständig ausgeglichen hatte.
Und gegen blaue Flecken und Prellungen war auch eine magische Heilung quasi wirkungslos…
In der Nacht war sie immer wieder kurz aufgeschreckt von den Bildern der vergangenen Tage, doch vor allem des letzten Abends. Maugrimm. Sasha. Ninim. Doch um wirklich wach zu sein, war sie zu erschöpft und immer wieder schnell zurück in einen unruhigen Schlaf gesunken.

Doch schlafen konnte sie nun nicht mehr, zu viele Bilder drehten sich immer wieder in ihrem Kopf und die Trauer über den Verlust von Maugrimm drohte sie erneut zu übermannen.

Gerade hatte sie sich mehr oder weniger fertig angezogen, immer wieder begleitet von leisem Stöhnen, und wollte gerade das Zelt verlassen, als sie Jelenas Schrei vernahm und verdutzt den Kopf aus dem Zelt streckte.
Als sie Jelena in Richtung des Schuppens laufen sah, dauerte es einen Moment, bis sie eins und eins zusammengezählt hatte, doch dann rannte sie hinter Lorainne drein während ein etwas verdutzter Vanion ihren Weg kreuzte. Auch wenn sie sich des Grundes nicht ganz sicher war - es würde schon einen Grund für diesen Aufruhr geben...
Damians Schrei nach Balerian bestätigte ihre Vermutung und ihre Schritte beschleunigten sich noch ein bisschen mehr, während Jelena bereits die Tür eingetreten hatte und in der Hütte verschwunden war.

“JELENA!!! NICHT!!!” gellte ihr Rufen den Weg entlang.

Ballessan:
Der Wind strich um die Wände des kleinen Verschlags. Mal leise, mal rüttelte er fast an der Tür. Ihm war kalt geworden. Dennoch gebot er sich selbst hier sitzen zu bleiben, bis die Nacht vorüber war, und zu wachen. Vor ihm lag Ninim in einen Haufen Decken gehüllt. In dieser Nacht fror sogar die Frostelfe.
Wen würde das wundern? Eine Eiseskälte musste in ihr wohnen, nach dem ihr Geist so lange Teil von Atos Willen war. Er er wird ihr zu zerspringen drohen, das Herz zu gefrieren, wenn sie wirklich zu realisieren begann, was geschehen war. Diese Nacht konnte sie noch schlafen. Vielleicht auch noch die nächsten Nächte, aber der Sturm der Erkenntnis würde kommen.
Balerian hatte es sich zur Aufgabe gemacht über seine Schwester zu wachen. Er musste so lange untätig bleiben, weil er ihr nicht helfen konnte, da würde er wenigstens jetzt sein möglichstes tun. Er widerstand dem Drang sie sacht an der Schulter zu berühren, ihr durch das Haar zu streichen. Er wollte sie einfach für sich ruhen lassen. Das Gefühl, in der Wirklichen Welt zu schlafen, ohne dass da etwas lauerte, nicht zerstören. Er wusste, dass ihr Geist auf gewisse Art und Weise Schaden genommen hatte. Gebrochen und beherrscht zu werden, ging nicht einfach an einem vorüber. Sicher würde man noch lange Restspuren von Atos an ihm finden. Dazu brauchte er keine magische Analyse ihres Kopfes, ihres Verstandes oder ihrer Seele. Ebenso fühlte er, dass die Ninim, die hier vor ihm lag und schlief, die echte Ninim war, die er nun so lange kannte, frei von fremdem Willen, und nur voll der Verwirrung und des Bedauerns.

Die Lider wurden ihm schwer. Doch er durfte nicht einschlafen. Auch nicht nach den Strapazen der letzten Tage. Die leeren Dörfer, die Kämpfe gegen Atos Diener, das kraftraubende stemmen gegen Atos Globulenfalle... nicht schlafen...nicht schlafen... nicht...

Dann wurde es laut. Zu viel geschah auf einmal. Sein müder Verstand begann zu arbeiten. Langsam.
Die Tür ging mit einem lauten Knall auf... Jelena, die hereinstürmte... Lorainne, die an Jelena zog und die Hände nicht von Ninims Hals losbekam...
"Balerian", hörte der Magier von fern jemanden brüllen und war plötzlich auf den Beinen. So sehr wollte er nun Jelena von Ninim fort holen, dass er instinktiv nach dem Griff seines Schwertes fassen wollte und der Heilerin die Klinge gedanklich bereits quer über den Leib zog. Doch da war kein Schwert mehr. Er hatte es in der Masse der Zombies einfach verloren. Die Ritterin zog nun an Jelenas Haaren, doch die Heilerin machte keine Anstalten von ihrem Handeln abzulassen.
Was nun geschah, war nicht mehr Balerians Tun. Es war viel mehr die Magie, die von Balerians Geist geführt Besitz von ihm nahm und seine Schritte lenkte. Sie ließ ihn in die Tasche greifen, denn sie wusste, dort würde sie die Federn finden. Sie ließ ihn in Sekundenschnelle die nötige Kraft sammeln und formte die Worte.
"Bei den Winden dieser Welt, feg' ich dich von diesem Feld"
Die magische Kraft sollte sich in einem Sturmwind entladen, der alles was nicht eingeladen war aus der Tür des Verschlags hinauskatapultieren würde.

Jelena:
In Jelena Kopf gab es keinen rationalen Gedanken mehr.
Da war nur Wut. Wut und Hass und bodenlose Verzweiflung.
Ein kleine Stimme, die verdächtig nach Sasha klang, versuchte in ihrem Kopf Gehör zu finden, aber sie verlor sich im Getöse des Sturmes der nach Blut schrie.
Entfernt nahm sie wahr das jemand versuchte ihre Finger zu lösen und etwas an ihrem Kopf tat ihr weh, aber all das war zweitrangig.
Mit einem Mal erhob sich ein Wind und warf sie zurück. Sie landete halb auf Lorraine und halb auf dem Boden, auf dem ihr Kopf mit einem dumpfen *dunk* aufschlug.

Lorainne:
Lorainne würde von den Füßen gefegt und zu Boden geschleudert, irgendetwas prallte gegen die und ging mit ihr zu Boden.
Die Folterungen brachen auf, ihre Verletzungen vom Kampf, für deren Versorgung keine azeit war ebenso und ein schmerzhaftes Stöhnen entlang sich ihrer Kehle.
Sie rollte Jelena von sich und rappelte sich mühsam auf. jelena schien bewusstlos, aber nicht tot.
Baldrian stand neben Ninim, achtsam, gefährlich.
Sie nickte ihm voller Respekt zu.
Er, der neben Ninim wachte, über sie, und auch das Lager.
Nein, hier bräuchte man sie gerade nicht.
Wortlos wandte sie sich um, packte ihr Schwert und ging so würdevoll wie es unter ihren Schmerzen möglich war, zurück zu ihrem Lager.

Jelena:
Als Lorraine sie von sich runterrollte schlug Jelena die Augen auf und ihr Blick fiel auf Ninim, Balerian schützend über ihr stehend.
Der Berserker, und nichts anderes war es, dass gerade geschehen war, schien von ihr gewichen und sie beobachtete die Frostelfe vor ihr. Als sie sprach, da war ihre Stimme wie ein Reibeisen:
"Du hast sie gefoltert, Ninim Mirhelfaen i Heledirallon..." sie spuckte Blut aus bevor sie fortfuhr:
"Du hast sie mit deiner eigenen Hand gefoltert und jeden Schritt akkurat in deiner Handschrift dokumentiert. DU HAST ES MIT EIGENER HAND GETAN!"

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